Der Darmstädter Chemie- und Pharmakonzern Merck (WKN 659990) profitierte zuletzt von dem schwachen Euro und guten Geschäften mit Produkten für die Pharmaforschung. Und genau dieser Bereich wird nun mit einer milliardenschweren Übernahme zusätzlich gestärkt.
Mitte August konnte das DAX-Unternehmen die 17 Mrd. US-Dollar schwere Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich endgültig in trockene Tücher bringen. Die brasilianische Wettbewerbsbehörde hatte dazu ihre uneingeschränkte Freigabe erteilt. Zuletzt hatten zudem die Wettbewerbsbehörden von Israel und Südkorea den Deal durchgewunken. Während noch einige Auflagen der EU-Kommission erfüllt werden, unter denen diese die Transaktion am 15. Juni 2015 genehmigt hatte, soll die Transaktion im dritten Quartal 2015 abgeschlossen sein. Die Akquisition ist ein wichtiger Baustein im „Fit für 2018“ Transformations- und Wachstumsprogramm von Merck. Zusammen mit Sigma-Aldrich und den dann mehr als 300.000 angebotenen Produkten will Merck noch stärker von der laut eigener Aussage weltweit rund 130 Mrd. US-Dollar großen Life-Science-Industrie profitieren.
Dabei heißt das nicht, dass es Merck zuletzt schlecht gegangen wäre. Ganz im Gegenteil. Im zweiten Quartal lag das adjustierte EBITDA mit 899 Mio. Euro rund 2 Prozent über den Konsensschätzungen und 3 Prozent über den Prognosen unserer DZ BANK Analysten. Gegenüber dem Vorjahreswert war es ein Plus von 6,3 Prozent. Gute operative Ergebnisse von Life Science und Performance Materials konnten das etwas schwächere Ergebnis bei Healthcare überkompensieren. Während die konzernweiten Umsatzerlöse zwischen April und Juni um 14,4 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro kletterten, stieg der Nettogewinn um 13,2 Prozent auf 343 Mio. Euro. Aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs wurde die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Organisch, also währungsbereinigt und ohne die Einbeziehung von Sigma-Aldrich, will Merck die Umsatzerlöse „leicht“ steigern. Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll wiederum bei 3,45 bis 3,55 Mrd. Euro liegen, während der bereinigte Gewinn je Aktie mit 4,60 bis 4,80 Euro ins Ziel kommen soll.
Die Schätzungen unserer DZ BANK Analysten liegen ohne Sigma-Aldrich am oberen Rand der Prognosespanne. Auf Analystenseite wird mit dem Abschluss des Deals bis Ende September gerechnet, während der Laborausrüster bereits 2016 einen EBITDA-Beitrag von 800 Mio. Euro (Margenverbesserung: 100 Basispunkte) liefern soll. Zusätzlich geht man in der DZ BANK Researchabteilung davon aus, dass Sigma-Aldrich ab dem ersten vollen Jahr einen positiven Gewinnbeitrag bereinigt um Integrationskosten und Kaufpreisallokation leisten wird. Das weltweit führende Unternehmen von (bio-)chemischen und pharmazeutischen Forschungsmaterialien dürfte das Merck-Portfolio zudem ausgewogener machen. Auch aus diesem Grund wurde die Merck-Aktie nun von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft und der faire Wert von 99,00 Euro auf 102,00 Euro erhöht.
Mit Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung und die fundamentale Analyse des Unternehmens Merck KGaA, könnte sich zum Beispiel ein Discountzertifikat der DZ BANK (WKN: DG5JGW) auf die Aktie des DAX-Konzerns anbieten. Der Rabatt des Zertifikats im Vergleich zum aktuellen Aktienkurs (82,00 Euro) dient als Sicherheitspuffer. Für diesen Abschlag (Discount) von aktuell knapp 9 Prozent ist der Auszahlungsbetrag auf den Höchstbetrag (Cap) von 80,00 Euro begrenzt. Eine Teilnahme an einer positiven Wertentwicklung der Aktie über den Cap hinaus erfolgt nicht. Notiert die Merck-Aktie am 18.03.2016 (Bewertungstag) auf oder über dem Cap, kommt es zu der maximalen Auszahlung des Discountzertifikats von 80,00 Euro. In diesem Fall hat das Discountzertifikat bei einem aktuellen Kaufkurs von 74,26 Euro seine maximale Rendite von rund 7,72 Prozent erreicht. Das heißt: Selbst wenn der Aktienkurs bis zum Laufzeitende auf 80,00 Euro fallen sollte (aktuell 82,00 Euro), würde der Käufer des Discountzertifikats bei einem derzeitigen Kaufkurs von 74,26 Euro eine Rendite von 7,72 Prozent erzielen. Notiert die Merck-Aktie am Bewertungstag unter dem Cap, erhält der Anleger eine Rückzahlung in Euro in Höhe des Aktienkurses. Fällt die Merck-Aktie am Laufzeitende unter den aktuellen Kaufpreis des Discountzertifikats von 74,26 Euro erleidet der Anleger einen Verlust.
Stand 27.08.2015/ Ein Gastkommentar von Stefano Angioni, eniteo
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Bildquelle: Pressefoto Merck KGaA
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