Merck: Der Weg ist frei (Stefano Angioni, Marc Schmidt)

Der Darmstädter Chemie- und Pharmakonzern Merck (WKN 659990) profitierte zuletzt von dem schwachen Euro und guten Geschäften mit Produkten für die Pharmaforschung. Und genau dieser Bereich wird nun mit einer milliardenschweren Übernahme zusätzlich gestärkt.

Mitte August konnte das DAX-Unternehmen die 17 Mrd. US-Dollar schwere Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich endgültig in trockene Tücher bringen. Die brasilianische Wettbewerbsbehörde hatte dazu ihre uneingeschränkte Freigabe erteilt. Zuletzt hatten zudem die Wettbewerbsbehörden von Israel und Südkorea den Deal durchgewunken. Während noch einige Auflagen der EU-Kommission erfüllt werden, unter denen diese die Transaktion am 15. Juni 2015 genehmigt hatte, soll die Transaktion im dritten Quartal 2015 abgeschlossen sein. Die Akquisition ist ein wichtiger Baustein im „Fit für 2018“ Transformations- und Wachstumsprogramm von Merck. Zusammen mit Sigma-Aldrich und den dann mehr als 300.000 angebotenen Produkten will Merck noch stärker von der laut eigener Aussage weltweit rund 130 Mrd. US-Dollar großen Life-Science-Industrie profitieren.

Dabei heißt das nicht, dass es Merck zuletzt schlecht gegangen wäre. Ganz im Gegenteil. Im zweiten Quartal lag das adjustierte EBITDA mit 899 Mio. Euro rund 2 Prozent über den Konsensschätzungen und 3 Prozent über den Prognosen unserer DZ BANK Analysten. Gegenüber dem Vorjahreswert war es ein Plus von 6,3 Prozent. Gute operative Ergebnisse von Life Science und Performance Materials konnten das etwas schwächere Ergebnis bei Healthcare überkompensieren. Während die konzernweiten Umsatzerlöse zwischen April und Juni um 14,4 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro kletterten, stieg der Nettogewinn um 13,2 Prozent auf 343 Mio. Euro. Aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs wurde die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Organisch, also währungsbereinigt und ohne die Einbeziehung von Sigma-Aldrich, will Merck die Umsatzerlöse „leicht“ steigern. Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll wiederum bei 3,45 bis 3,55 Mrd. Euro liegen, während der bereinigte Gewinn je Aktie mit 4,60 bis 4,80 Euro ins Ziel kommen soll.

Die Schätzungen unserer DZ BANK Analysten liegen ohne Sigma-Aldrich am oberen Rand der Prognosespanne. Auf Analystenseite wird mit dem Abschluss des Deals bis Ende September gerechnet, während der Laborausrüster bereits 2016 einen EBITDA-Beitrag von 800 Mio. Euro (Margenverbesserung: 100 Basispunkte) liefern soll. Zusätzlich geht man in der DZ BANK Researchabteilung davon aus, dass Sigma-Aldrich ab dem ersten vollen Jahr einen positiven Gewinnbeitrag bereinigt um Integrationskosten und Kaufpreisallokation leisten wird. Das weltweit führende Unternehmen von (bio-)chemischen und pharmazeutischen Forschungsmaterialien dürfte das Merck-Portfolio zudem ausgewogener machen. Auch aus diesem Grund wurde die Merck-Aktie nun von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft und der faire Wert von 99,00 Euro auf 102,00 Euro erhöht.

Quelle: Guidants Aktien-Analysen

Quelle: Guidants Aktien-Analysen

Mit Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung und die fundamentale Analyse des Unternehmens Merck KGaA, könnte sich zum Beispiel ein Discountzertifikat der DZ BANK (WKN: DG5JGW) auf die Aktie des DAX-Konzerns anbieten. Der Rabatt des Zertifikats im Vergleich zum aktuellen Aktienkurs (82,00 Euro) dient als Sicherheitspuffer. Für diesen Abschlag (Discount) von aktuell knapp 9 Prozent ist der Auszahlungsbetrag auf den Höchstbetrag (Cap) von 80,00 Euro begrenzt. Eine Teilnahme an einer positiven Wertentwicklung der Aktie über den Cap hinaus erfolgt nicht. Notiert die Merck-Aktie am 18.03.2016 (Bewertungstag) auf oder über dem Cap, kommt es zu der maximalen Auszahlung des Discountzertifikats von 80,00 Euro. In diesem Fall hat das Discountzertifikat bei einem aktuellen Kaufkurs von 74,26 Euro seine maximale Rendite von rund 7,72 Prozent erreicht. Das heißt: Selbst wenn der Aktienkurs bis zum Laufzeitende auf 80,00 Euro fallen sollte (aktuell 82,00 Euro), würde der Käufer des Discountzertifikats bei einem derzeitigen Kaufkurs von 74,26 Euro eine Rendite von 7,72 Prozent erzielen. Notiert die Merck-Aktie am Bewertungstag unter dem Cap, erhält der Anleger eine Rückzahlung in Euro in Höhe des Aktienkurses. Fällt die Merck-Aktie am Laufzeitende unter den aktuellen Kaufpreis des Discountzertifikats von 74,26 Euro erleidet der Anleger einen Verlust.

Stand 27.08.2015/ Ein Gastkommentar von Stefano Angioni, eniteo
Dieses Dokument stellt weder ein öffentliches Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zum Erwerb von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Die DZ BANK ist insbesondere nicht als Anlageberater oder aufgrund einer Vermögensbetreuungspflicht tätig. Dieses Dokument ist keine Finanzanalyse. Die DZ BANK übernimmt keine Haftung für unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die Verteilung und/oder Verwendung dieses Dokuments verursacht und/oder mit der Verteilung und/oder Verwendung dieses Dokuments im Zusammenhang stehen. Eine Investitionsentscheidung bezüglich irgendwelcher Wertpapiere oder sonstiger Finanzinstrumente sollte auf der Grundlage eines Beratungsgesprächs erfolgen. Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren oder Finanzinstrumenten, insbesondere zu den verbindlichen Bedingungen, Risiken sowie Angaben zur Emittentin sollten dem jeweiligen Prospekt entnommen werden. Die Aussagen entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments. Sie können aufgrund künftiger Entwicklungen überholt sein, ohne dass das Dokument geändert wurde. Sollten Sie zur Funktionsweise oder den Risiken dieser Kapitalanlage noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die vertreibende Bank. Weitere Informationen unter www.eniteo.de.

Bildquelle: Pressefoto Merck KGaA



(28.08.2015)

Merck 360b / Shutterstock.com , (© www.shutterstock.com)


 Latest Blogs

» SportWoche Podcast #136: Formelaustria You...

» Wiener Börse Party #787: Kurstreibendes Ma...

» Österreich-Depots: Etwas fester (Depot Kom...

» Börsegeschichte 22.11.: Libro, EVN (Börse ...

» Börsenradio Live-Blick 22/11: DAX leichter...

» PIR-News: News zu Verbund, Research zu Por...

» Nachlese: Fazit Magnus Brunner, dazu Senat...

» Börsepeople im Podcast S16/01: Hannes Frech

» ATX-Trends: Verbund, Pierer Mobility, Uniq...

» Börse Social Depot Trading Kommentar (Depo...


Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

>> https://markteinblicke.de


 Weitere Blogs von Marc Schmidt

» Commerzbank: Darauf hat die Welt gewartet ...

Die Spatzen hatten es bereits von den Dächern gepfiffen. Jetzt ist es offiziell . Die Com...

» Mercedes-Benz hebt sich ab (Marc Schmidt)

Die Aktie von Mercedes-Benz (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) hatte sich auf Erholungskurs beg...

» SAP-Aktie bricht den Abwärtstrend (Winfrie...

SAP (WKN: 716460 / ISIN: DE0007164600) profitiert weiterhin von der voranschreitenden Digitali...

» Covestro muss sich nach unten orientieren ...

Die Covestro -Aktie (WKN: 606214 / ISIN: DE0006062144) konnte zuletzt eine starke Erholung hi...

» Munich Re nimmt Kurs auf das Allzeithoch (...

Keine Versicherung kommt ohne Rückversicherung aus. Das ist kein Geheimnis, dennoch ist das...