Abseits der Börse: Ein Ex-Kollege übernimmt "Datum" (Christian Drastil)

Ich hoffe, es ist für den geschätzten Standard-Kollegen Harald Fidler okay, wenn ich im Anhang http://mobil.derstandard.at/1276413475... einfach reinposte.

Ist ja eine mehrfach interessante Geschichte, die er da verfasst hat.

Im Kern geht es darum, dass Klaus Stimeder, Gründer, Herausgeber und Gesellschafter der Zeitschrift "Datum" seine zuletzt 39 Prozent an dem Magazin seinem Mitgründer und Co-Herausgeber Hannes Weyringer, "einem in London tätigen Private-Equity-Manager aus Österreich" (wie der Standard schreibt), verkauft.

Nun, bevor Hannes ein "in London tätiger Private-Equity-Manager" wurde, sass er u.a. mit mir in einem Journalistenbüro. Sehr gerne hätte ich ihn damals als Autor für das Vorgänger-Projekt vom Börse Express gewonnen. Wenn einer aber Unternehmer werden will, ist man chancenlos ...

Oder unser erster Börse Express-Chefredakteur Andreas Wölfl: War leider auch nicht langfristig zu halten, weil er Unternehmer werden wollte ... (Minerva Investments wird ja dem einen oder anderen ein Begriff sein).

Zurück zu Stimeder: "Will ich auch die nächsten zehn Jahre Texte von anderen redigieren? ... Ich will schreiben. Mein Traumjob ist Datum-Redakteur. Ich habe die Zeitung gegründet, für die ich schreiben wollte. Konnte ich aber nie, weil ich Chefredakteur und Herausgeber sein musste", wird er im Standard zitiert.

Das bringt ganz markant auf den Punkt, was viele "Chefs" denken. Auch wenn die Einheiten noch so klein sind. Der Autor dieser Zeilen nimmt sich da nicht aus ...

Alles Gute allen Genannten.



Stimeder verkauft "Datum"-Anteil: "War im Hirn nie Verleger"
Mitgründer und Co-Herausgeber Hannes Weyringer übernimmt das Monatsmagazin ganz - Stimeder: "Ich will schreiben" - 1 Foto

 

Wien - "Datumsgrenze" heißt eine der Kolumnen des 2004 gestarteten Monatsmagazins. Klaus Stimeder, Gründer, Herausgeber und Gesellschafter hat sie erreicht.Der 35-Jährige verkauft seine zuletzt 39 Prozent an dem Magazin seinem Mitgründer und Co-Herausgeber Hannes Weyringer, einem in London tätigen Private-Equity-Manager aus Österreich.

"Will ich auch die nächsten zehn Jahre Texte von anderen redigieren?" , erklärt Stimeder seinen Rückzug im Gespräch mit dem STANDARD: "Will ich in derselben Journalisten- und Politikerblase verkehren - ob nun in Wien oder wie in den vergangenen eineinhalb Jahren in Berlin?"

Als Writer probieren

Offenkundig nein: "Ich will schreiben. Mein Traumjob ist Datum-Redakteur. Ich habe die Zeitung gegründet, für die ich schreiben wollte. Konnte ich aber nie, weil ich Chefredakteur und Herausgeber sein musste. Ich war aber im Hirn nie Verleger, immer Schreiberling. Ich will es noch einmal probieren als Writer."

Die Reaktionen auf die Biografie über STANDARD-Herausgeber Oscar Bronner, geschrieben mit Eva Weissenberger, hätten ihm "Selbstvertrauen gegeben" , sagt Stimeder. Er zieht sich nun drei Monate nach Kairo auf Schreibklausur zurück, für ein Buch über "das Leben in Berlin. Ich hab mich dem brutal ausgesetzt." Mit dem fertigen Text geht er in die USA, voraussichtlich für drei Jahre, sagt Stimeder. Um dort zu schreiben, auch für österreichische Medien. Nicht zuletzt für "Datum". "Große Storys" erwartet Weyringer, nun allein Herausgeber und Verleger. Das Magazin führt weiterhin Stefan Kaltenbrunner, seit mehr als einem Jahr Chefredakteur.

"Journalismus ist meine große Leidenschaft"

Was treibt einen Menschen, der mit Beteiligungsmanagement vielfach mehr Geld machen kann, ein österreichisches Monatsmagazin zu betreiben? "Journalismus ist meine große Leidenschaft" , sagt Weyringer: "Unser Anliegen war immer zu zeigen: Man kann Journalismus in Österreich auch anders machen, auch die Journalistenausbildung. Orientiert an internationalen Maßstäben."

Wirtschaftlich musste "Datum" schon "von der ersten Ausgabe von selbst" funktionieren, betont Gründer Weyringer. Das tut es, sagt er. Was er Stimeder zahlt, wollen beide nicht sagen.

Im siebenten Jahr verkauft Datum laut Stimeder 5000 Hefte pro Monat, davon 2500 im Abo. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 19./20.6.2010)



(19.06.2010)

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Christian Drastil
Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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