Richtig Geld anlegen ist richtig einfach! (trading-treff.de, Christoph Scherbaum)

Geehrte Leser, natürlich gibt es kein Patentrezept für die Geldanlage. Passende Geldanlagen und ihre genaue Aufteilung können von Anleger zu Anleger stark abweichen. Genau aus diesem Grund machen einige Personen und Institutionen eine Art Wissenschaft aus diesem Bereich. Doch wenn Sie Ihr Geld anlegen wollen, reicht es oftmals, folgende zwei grundlegende Bedingungen zu beachten. Alles Weitere ergibt sich dann – und genau diese beiden Aspekte zeige ich Ihnen hier auf. Denn meiner Meinung nach ist Geld anlegen gar nicht so schwer.

Geld anlegen – Was muss ich beachten?

Bei der Geldanlage sollte als oberstes Gebot am Ende vor allem ein Ziel stehen: Sie sollten sich am Ende des Prozesses zu 100 Prozent wohl mit Ihrer Entscheidung fühlen. Dieser Umstand klingt recht profan, doch er wird oftmals missachtet und führt damit mittelfristig zu unnötigem Ärger und Unmut. Doch wie erreiche ich diesen Wohlfühlfaktor? Dazu folgende sechs Punkte:

  1. Sollten Sie einen Anlageberater haben, der schon mit einem Produkt in der Tasche bei Ihnen auf der „Matte“ steht, zeigen Sie ihm die Ausgangstür!
  2. Die passende Anlagestrukturierung eines Freundes oder eines Familienangehörigen muss (und wird wahrscheinlich auch nicht) der Ihren entsprechen.
  3. Angst sollte nie die Motivation für eine Anlagen sein. Kurzfristige Rahmenbedingungen wie  Steuern, Inflation, Gesetze usw. sollten immer objektiv betrachtet und ausgewertet werden. Erst dann sollten daraus Entscheidungen abgeleitet werden.
  4. Anlageklassen, die Sie in Ihr Portfolio aufnehmen wollen, müssen Sie zu 100 Prozent verstehen. Nur was ich kenne kann mir kein ungutes Gefühl ins Haus bringen.
  5. Lesen Sie ausgewogene Lektüre, sowohl rosa Wolken, wie auch permanente Crash-Szenarien sind nicht zielführend, um sich objektiv zu informieren.
  6. Vor jeder Entscheidung zur Geldanlage gehört eine Bestandsaufnahme, um kein Klumpenrisiko zu verursachen. Klumpenrisiken rächen sich früher oder später.
  7. Geld anlegen – Welche Produkte passen zu mir?

An dieser Stelle verweise ich auf den letzten Absatz. Grundsätzlich gilt: Produkte die Sie nicht verstehen, gehören nicht in Ihr Portfolio. Ein Anlageberater oder Banker ist kein Ersatz für Ihr eigenes Verständnis. Einen guten Anlageberater können Sie daher schon daran erkenne, ob er Sie mitnimmt „auf die Reise“ und nicht nur Produkte absetzen will. Wenn Sie sich in einigen Produktklassen auskennen, wie zum Beispiel Aktien, Renten, Gold , Wald, Immobilien, Oldtimer oder was auch immer – legen Sie ein Portfolio fest, welches perfekt zu Ihnen passt.

Dieses erkennen Sie eben an dem oben beschriebenen Wohlfühlfaktor. Sollten Sie zum Beispiel eine Aktienquote von 50 Prozent festlegen, allerdings Bedenken haben, morgen mit dieser zu starten, ist diese Quote zu hoch!  Natürlich kann man eine Aktienquote in Form von Fonds auch langsam aufbauen, aber irgendwann ist die Quote nun mal erreicht. Daher sollte man mit dieser leben können und sich wohl fühlen. Und an dieser Stelle kommen wir nach dem Wohlfühlfaktor zum zweiten wichtigen Aspekt bei der Strukturierung Ihrer Geldanlage. Diesen Absatz beginne ich mit einem Zitat:

 

Prognosen sind eine schwierige Sache. Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.

 

Dieses Zitat wird mal Mark Twain mal Nils Bohr und manchmal auch Kurt Tucholsky zugeschrieben. Doch egal, auf wen es wirklich zurückzuführen ist, es lehrt den zweiten wichtigen Aspekt in der Geldanlage.

Geld anlegen – Prognosefrei zum Wohlfühlfaktor

Der Aufbau eines Portfolios sollte prognosefrei erfolgen. Es mag zwar immer wieder einmal vorkommen, dass ein paar einzelne Menschen zur richtigen Zeit die richtigen Warnungen aussprechen, wie etwas Prof. Dr. Max Otte oder Nouriel Roubini vor der Finanzkrise. Allerdings kann ein Mensch unmöglich wissen, zu welcher Zeit er auf welchen Experten hören muss. Es gibt seit Jahrzehnten die Mahner, die mit guten Argumenten den Zusammenbruch des Systems vorhersehen (wollen). Wer immer nur auf die eine Seite der Berichterstattung hört, der begeht einen gewaltigen Fehler.

An den Kapitalmärkten gilt es also, einen vernünftigen Weg zu gehen. Anlagen sollten grundsätzlich prognosefrei erfolgen. Die Aktienquote sollte zu Ihnen passen, völlig egal, ob Sie nun eine Hausse oder eine Baisse erwarten. Gerade die Goldanleger können von diesem Umstand ein Lied singen. In den Jahren nach dem Finale der letzten Finanzkrise kauften einige Leute fast für Ihr gesamtes Vermögen Gold. Allerdings setzte nach dem Jahr 2011 der Rückwärtsgang an der Goldfront ein. Dieser hält bis zum heutigen Tag an. Natürlich mag sich Gold irgendwann deutlich erholen (Diese Erwartung habe ich auch), doch haben die Goldanleger bis zu diesem Tag viele Chancen verpasst, zum Beispiel die einer beispiellosen Hausse in Aktien.

Geld anlegen – Fazit

Wer breit aufgestellt ist und den Wohlfühlfaktor ins Depot gelegt hat, der wird zu jeder Zeit auch eine Anlageklasse haben, die Ihm Freude bereitet. Daher sind die wichtigsten Prinzipien in meinen Augen genau hier zu suchen. Wer Geld anlegen will, muss sich ohne Prognose für einzelne Märkte damit wohlfühlen.

Wenn Sie den Großteil Ihres Vermögens gut angelegt haben, kann durchaus auch der Spaßfaktor mit berücksichtigt werden. Wer Spaß am Aktienmarkt, oder am Trading allgemein hat, der kann auch in Einzelwerte und Tradingansätze investieren und so eigene Ideen und Vorstellungen umsetzen. Für diesen Teilbereich Ihres Vermögen, finden Sie wie gewohnt genügend Anregungen hier auf Trading-Treff.de in den passenden Rubriken.

 

deepinsidehps

Dieser Beitrag von deepinsidehps wurde von trading-treff.de zur Verfügung gestellt. Dort gibt es Analysen, Wissen und Emotionen zum Trading.

„deepinsidehps“ steht vor allem für den vertiefenden Einblick in die Märkte. Insbesondere Meinungen und Gedanken abseits der gültigen Konventionen sind die Prämissen des Users.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

 



(26.10.2017)

Ausgang, Exit, Fluchtweg, (© diverse photaq)


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Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

>> http://dieboersenblogger.de


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