(Aktien 2017) Nordex oder Vestas - wer weiß woher der Wind weht? (Marc Schmidt)

Der dänische Windkraftanlagenbauer Vestas (WKN: 913769 / ISIN: DK0010268606) ist die Alternative zum deutschen Konkurrenten Nordex (WKN: A0D655 / ISIN: DE000A0D6554) – zumindest auf dem Kurszettel. Schaut man genauer hin entdeckt man aber durchaus Unterschiede, die dann auch die Frage beantworten welche Aktie die spannendere ist.

Zunächst: Beide Unternehmen sind Konkurrenten, wobei Vestas nicht nur Onshore-Systeme (also Windkraftanlagen für den Betrieb an Land) sondern auch Offshore-Systeme anbietet. Bei der Marktkapitalisierung kann Vestas (12,9 Mrd. Euro) Nordex (1,9 Mrd. Euro) etwa um den Faktor 6 übertreffen. Beim Umsatz ist der Unterschied weniger drastisch. Während Nordex 2016 auf einen Umsatz von 3,4 Mrd. Euro kommen dürfte, wird bei Vestas ein Umsatz von umgerechnet rund 10 Mrd. Euro erwartet. Schaut man dann auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis rücken die Aktien noch näher zusammen. Während Nordex ein 2017er KGV von 13 aufweist, ist bei Vestas eines von 14 zu sehen. Womit am Ende wohl beide Papiere ähnlich bewertet werden. Der größere beiden mit einem leichten Aufschlag.

Nun den Blick auf die Charttechnik: Während Vestas zuletzt deutlich besser lief, haben beide Aktien ihren Aufwärtstrend verlassen und notieren unterhalb des wichtigen GD200. Wenn man sich dennoch für einen der beiden entscheiden müsste, würde auch die Betrachtung der Analystenstimmen wenig helfen. Während Goldman Sachs beide auf „Buy“ hält, Nordex sogar auf der Conviction Buy List (Kursziel: 31 Euro), vergibt HSBC ein „Hold“ mit Kursziel 70 Euro für Vestas und ein „Buy“ mit Kursziel 25 Euro für Nordex. JP Morgan widerum ist für Vestas mit „Overweight“ und einem Kursziel von 86 Euro sehr optimistisch.

Am Ende muss also jeder Anleger selbst entscheiden, welcher Aktie er seinen Vorzug gibt. Als TecDAX -Titel dürfte Nordex für viele Anleger erste Wahl sein, zumal die Aktie ja offensichtlich Nachholbedarf gegenüber Vestas hat. Nicht vergessen darf man aber generell die Unsicherheiten in Bezug auf die USA, wo noch nicht klar ist, welche Auswirkungen die Präsidentschaft von Donald Trump auf den Windkraftsektor wirklich hat. Im ersten Quartal 2017 dürfte hier etwas mehr Klarheit herrschen. Bis dahin dürften sich viele Investoren auch noch bedeckt halten.

In der Reihe Aktien 2017 schreiben wir über Aktien, die im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt haben – positiv wie negativ. Mit dabei sind natürlich unsere Favoriten, die wahrscheinlich auch 2017 sehr gut performen könnten, aber mit Sicherheit auch Papiere, die zwar oft in der Berichterstattung auftauchen – diese aber eher Trauerbegleitung gleicht. Mehr dazu unter Aktien 2017.

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(29.12.2016)

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Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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