6.05.24

Neverlosen. Mit dem  2:2 gegen AS Rom und dem Final-Einzug in der Europa League knackte Bayer Leverkusen eine fast 60 Jahre alte Europa-Bestmarke. 49 Pflichtspiele in Serie ohne Niederlage schaffte nach Angaben der Bundesliga bis dato keine Mannschaft, seit es kontinentale Wettbewerbe gibt. Und wieder gab es ein spätes Tor, diesmal in Minute 97, zum Ausgleich. Neben dem "Bayer Neverlosen" kursiert schon der Spruch, dass "der Schiedsrichter so lange nachspielen lässt bis die treffen". Ich mag sowas, ich mag es, wenn Geschichte geschrieben wird und freue mich mit der Werkself, die einfach einen genialen Fussball spielt. Es ist ein super Jahr für deutsche Vereine in den europäischen Ligen, denn zusätzlich hat Dortmund PSG eliminiert und spielt jetzt im CL-Finale gegen Real Madrid, die Könlglichen konnten sich gegen Bayern durchsetzen. Und für Dortmund ist das ein Traumfinale, viel lässiger als gegen die Bayern, die man in der Liga eh immer wieder trifft. Denn: Ein Sieg gegen Real Madrid ist grösser und auch eine Niederlage wohl leichter hinzunehmen als gegen die Bayern. Ich freue mich für die deutschen Teams.

 

Innogy ist ganz besonders stolz (Michael Vaupel, Christoph Scherbaum)

Der „Frischling“ Innogy (WKN: A2AADD ISIN: DE000A2AADD2) hat die Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 veröffentlicht. Stolz verkündet das Management: „Alle Ziele für 2016 erreicht“! Schauen wir etwas genauer hin. Beim bereinigten Nettoergebnis hatte das Unternehmen einen Wert von +1,1 Mrd. Euro prognostiziert. Der wurde getroffen – das tatsächliche Ergebnis lautet +1,1 Mrd. Euro. Das Wörtchen „bereinigt“ lässt bekanntlich aber natürlich auch Spielraum, das gilt es zu bedenken. Beim bereinigten Ebitda (Ebitda = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) lag die Prognose bei +4,1 Mrd. Euro bis +4,4 Mrd. Euro. Der nun gemeldete Wert für 2016 lag mit +4,2 Mrd. Euro innerhalb dieser Bandbreite – insofe...     » Weiterlesen


 

Zalando-Aktie: Wann kommt der Ausbruchsversuch? (Ivan Tomasevic, Christoph Scherbaum)

Obwohl der Online-Modehändler Zalando (WKN: ZAL111 ISIN: DE000ZAL1111) im Geschäftsjahr 2016 erneut stark wachsen konnte und auch in Zukunft noch sehr viel vorhat, kommt die im MDAX gelistete Zalando-Aktie derzeit kaum vom Fleck. Dies haben auch die Analysten bei RBC Capital bemerkt und daher das Kursziel für die Zalando-Aktie von 45,00 auf 42,00 Euro nach unten gefahren. Auf Analystenseite ist man nicht gerade glücklich darüber, dass sich das Unternehmen in Sachen Profitabilität keine allzu ambitionierten Ziele gesetzt hat. Im Gegensatz dazu wird das erwartete Wachstum positiv gesehen, so dass es doch noch bei einem „Outperform“-Rating geblieben ist. Zalando-Chart: finanztreff.de Zalando konnte zuletzt in schöner Regelmäßigkeit m...     » Weiterlesen


 

DAX-Analyse am Morgen: Neue Woche, altes Spiel (Christoph Scherbaum)

Zum Start der neuen Handelswoche bot der deutsche Leitindex das nun schon vertraute Bild – zunächst etwas schwächer (Tagestief bei 11.949 Zählern), dann ein Ausflug über die 12.000er-Hürde (Tageshoch bei 12.006) und zur Schlussglocke ein moderates Plus (0,2%) zum Endstand von 11.990 Punkten. Damit setzte sich der zuletzt eingeschlagene Konsolidierungskurs fort, wobei das Börsenbarometer weiterhin innerhalb der markanten Keilformation notiert und so vorerst alle Trümpfe auf der Hand behält: Kehren die Bullen aufs Parkett zurück, würde der Ausbruch über die obere Begrenzung des Keils die Formation bullish auflösen und neue Kaufsignale generieren. Dafür müsste der DAX jedoch zunächst das bisherige Jahreshoch (12.083) und a...     » Weiterlesen


 

Barrick Gold: Das könnte schwer werden (Michael Vaupel, Christoph Scherbaum)

Der Goldpreis ist in den letzten Tagen etwas unter die Räder gekommen. Das Umfeld ist derzeit auch nicht gerade sooo berauschend für Gold . So steigen in den USA die Zinsen, und höhere Zinsen sind tendenziell schlecht für Gold (das natürlich keine Zinsen abwirft). Nach dem Motto: Andere „sichere“ Anlagen wie Staatsanleihen werden relativ gesehen attraktiver. Ich habe die Marke von 1.200 Dollar beim Goldpreis aus einem bestimmten Grund im Hinterkopf: Und zwar hatte Barrick Gold (WKN: 870450 ISIN: CA0679011084) vergangenen Monat in einem Update über die Fortschritte laufender Projekte geschrieben, dass man da mit einem langfristigen Goldpreis von 1.200 Dollar je Feinunze kalkuliere. Barrick-Gold-Chart: finanztreff.de Die Meldung von Barrick Gold,...     » Weiterlesen


 

Uniper: Eine erhebliche Verbesserung (Michael Vaupel, Christoph Scherbaum)

Der Frischling Uniper (WKN: UNSE01 ISIN: DE000UNSE018) hat die Zahlen für sein erstes Geschäftsjahr vorgelegt. Demnach hat Uniper in 2016 ein bereinigtes Ebit (Ebit = Ergebnis vor Zinsen und Steuern) in Höhe von 1,4 Mrd. Euro erzielt. Zum Vergleich: 2015 hätte Uniper in der derzeitigen Form 0,8 Mrd. Euro erzielt. Also eine erhebliche Verbesserung. Allerdings verweist Uniper auf hohe Einmalerträge durch Neuverhandlungen im Gasgeschäft. Nur ohne Blick in Anhänge und Kleingedrucktes ist mir nicht klar, ob diese angesprochenen Einmalerträge nun bei „bereinigten“ Ebit mit drin sind oder nicht. Das ist ja immer so eine Sache mit Bereinigungen. Uniper-Chart: finanztreff.de Uniper: Verkauf des Anteils an einem russischen Gasfeld bringt 1,75 Mr...     » Weiterlesen


10.05.24

Gefühl für Schilling. Nein, es geht nicht um Lena von den Grünen, der man gerade einiges vorwirft. Ich kenne sie nicht persönlich, ich hab von niemandem in meiner Bubble was zu den Themen gehört. Wie die Grünen kapitalmarktpolitisch (nicht) agieren, taugt mir aber nicht. Damit komme ich zum Vorgänger des Euro. Sein Rücktritt hat mir sehr weh getan, weil ich für sehr viele Aktien so ein Schilling-Gefühl hatte. Motto: "Die (Aktie) kannst bei 380 kaufen und bei 460 wieder verkaufen, weil sie gerne in diesem Korridor agiert". Ich hatte ja immer den Home Bias, also Vorliebe für österreichische Aktien und ich bin einer jener Dinosaurier, die das immer noch haben. Aber freilich: Seitdem ich den täglich den Live-Blick auf den DAX für das deutsche Börsenradio mache, hab ich auch ein Gefühl (und ohne Gefühl keine Lust) für deutsche Aktien entwickelt. Bei den österreichischen Aktien, die in der Schilling-Ära Erstnotiz hatten (in der Euro-Ära ist ja nicht mehr viel nachgekommen) weiss ich die Emissionskurse noch immer in Schilling und rechne stets um. Und zurück zur Politik und dem aktuellen Thema, wie ernst man es mit der Wahrheit nimmt. Rund um den Faktor Geld zum Fenster rauswerfen wird unglaublich gerne mit grossen Zahlen agiert und auf Rattenfang gegangen. Eine Null mehr oder weniger ist auch schon wurscht. Wir haben das Gefühl verloren, rund um grosse Zahlen wird viel gelogen, das tut mir weh. Und bitte nicht so viel streiten.