In den News: Austriacard-Listing, Zahlen von CA Immo, Valneva, Cleen Energy, Aktienkäufe bei VIG, Research zu FACC und Erste (Christine Petzwinkler)

Seit heute notiert die Austriacard Holdings im Prime Market der Wiener Börse. Der Referenzpreis lag bei 13,42 Euro, der Eröffnungs-Kurs bei 13,7 Euro. Dem Listing ging eine Verschmelzung der griechischen Inform Lykos (welche die Austriacard im Jahr 2007 von der OeNB erworben hat) in die Austriacard Holdings sowie eine Ausgabe von neuen Aktien voraus. Die Marktkapitalisierung der in Wien und Athen gelisteten Gesellschaft liegt bei rund 244 Mio. Euro, der Streubesitz beträgt etwa 20 Prozent. Ab dem zweiten Handelstag (24. März 2023) kommt die Aktie in die Indizes ATX Prime, ATX Prime Capped 8 sowie den WBI.
Austriacard ist im Bereich sichere digitale Technologie- und Zahlungslösungen tätig und stellt unter anderem Bankomat- und Kreditkarten oder in Österreich auch die E-Cards her. Im Gespräch mit Börse Social skizzierte Deputy CEO Manolis Kontos den weiteren Wachstumsweg. So sieht man gute Perspektiven etwa am US-Markt sowie auch bei Neo-Banken. Im Fokus stehen, neben der geschäftlichen geographischen Ausbreitung, sowie den technologischen Weiterentwicklungen auch potenzielle M&A-Deals. Die Company sieht Manolis Kontos global ausgerichtet, ihm ist wichtig, das Team international zu besetzen. Dafür sei das Wiener Headquarter, im Herzen von Europa, gut positioniert.
Market Maker der Gesellschaft ist die RBI. Mit ihr nimmt Austriacard auch einige Roadshow-Termine wahr, etwa beim traditionellen Investorentreffen in Zürs.
Die Gruppe verfügt über acht Produktionsstätten und sieben Personalisierungszentren in Europa sowie einem in den USA und vertreibt die Produkte in ca. 50 Länder.

Apropos Neuzugang an der Wiener Börse: Laut Listing-Chef Martin Wenzl darf im 2. Quartal mit einem Listing gerechnet werden. Das von der A1 Group ausgelagerte Tower-Geschäft soll dann voraussichtlich im 4. Quartal an die Börse kommen, wie Wenzl beim Austriacard-Listing-Event erwähnte. Was neue Emittenten für die Wiener Börse anbelangt, sei man in stetigem Austausch mit Banken und Partnern, so Wenzl.

Die CA Immo konnte 2022 die Mieteinnahmen um 6,3 Prozent auf 213,8 Mio. Euro steigern. Das nachhaltige Ergebnis (FFO I) liegt bei 125,3 Mio. Euro und damit im Ziel-Bereich. Die jüngsten Portfoliozugänge, Miet-Indexierungen sowie die höhere Bestandsauslastung hätten die Effekte aus Bestandsverkäufen mehr als ausgleichen können, so das Unternehmen. Der Konzerngewinn sei unter anderem belastet von dem negativen Neubewertungsergebnis (–94,1 Mio. Euro nach 537,4 Mio. Euro im Jahr 2021) und lag mit 75,5 Mio. Euro um 84 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres. Das Neubewertungsergebnis würde das deutlich veränderte Marktumfeld für Büroimmobilien im Vergleich zum Vorjahr widerspiegeln. Die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19 Pandemie und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine hätten zu einer höheren Inflation und – damit verbunden – zu deutlich höheren Zinsen und einem geringeren Wirtschaftswachstum geführt. Dies habe sich in Form einer geringeren Nachfrage nach Mietflächen, rückläufigen Transaktionsvolumina und vorsichtigen Marktprognosen auf die Immobilienmärkte ausgewirkt, was wiederum sinkende Immobilienbewertungen nach sich zog, so das Unternehmen.
Bei der am 4. Mai 2023 stattfindenden Hauptversammlung soll eine Dividendenausschüttung in Höhe von 1,00 Euro je Aktie zur Abstimmung gebracht werden. Im Vorjahr wurde keine Dividende bechlossen, allerdings gab es dennoch Ausschüttungen aus den Vorjahren.
Für das Geschäftsjahr 2023 wird auf Basis profitabler Verkäufe im Rahmen des strategischen Kapitalrotationsprogramms ein EBITDA von über 200 Mio. Euro erwartet (2022: 149,5 Mio. Euro). Die Jahreszielsetzung für das nachhaltige Ergebnis (FFO I) wird voraussichtlich im Mai 2023 bekannt gegeben.
Die Analysten von Raiffeisen Research meinen zu den Zahlen: "Das Geschäftsjahr 2022 enthielt unseres Erachtens keine großen Überraschungen. Die EBITDA-Prognose von 200 Mio. Euro für das GJ 23 liegt nahe am Rekordniveau des Geschäftsjahres 2021, trotz des fehlenden rumänischen Portfolios. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der laufenden Kapitalrückführungspolitik sehen wir das Ergebnis positiv". Die Dividende entspricht laut Analysten den Erwartungen, liege aber über dem Ziel einer 70%igen Ausschüttungsquote des FFO I liegt. Darüber hinaus plant die CA Immo, Aktienrückkäufe fortzusetzen, solange der Aktienkurs unter dem NAV liegt, berichten die Analysten.
CA Immo ( Akt. Indikation:  24,50 /24,55, 0,10%)

Die CLEEN Energy AG weist für das Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz in Höhe von 21,8 Mio. Euro und eine Betriebsleistung von 23,4 Mio. Euro aus. Das EBITDA liegt bei –298.000 Euro und das EBT bei -812.000 Euro. Ausschlaggebend für das Minus seien Verzögerung von Projekten, gestiegene Einkaufspreise, sowie der Fokus auf die Entwicklung von nationalen und internationalen Großprojekten, welche sich nur teilweise ergebniswirksam auswirken, so das Unternehmen. Für das laufende Jahr rechnet das Management mit einem Umsatzniveau in Höhe von 25 Mio. Euro und einem positiven EBIT. Der Umsatz werde aktuell bereits vollständig durch booked business abgedeckt, wie es heißt.

Valneva berichtet die finalen Zahlen für 2022. Der Gesamtumsatz liegt bei 361,3 Mio. Euro im Vergleich zu 348,1 Mio. Euro im Jahr 2021. Die Produktumsätze konnten aufgrund der Erholung am Reisemarkt um 82,3 Prozent auf 114,8 Mio. Euro gesteigert werden. Die Umsätze aus Covid-Impfstoffverträgen lagen bei 246,5 Mio. Euro. Das EBITDA steht bei -69,2 Mio. Euro (vs: -47,1 Mio. Euro) zu Buche. Im Jahr 2022 generierte Valneva einen Nettoverlust von 143,3 Mio. Euro im Vergleich zu einem Nettoverlust von 73,4 Mio. Euro im Jahr 2021. Für das laufende Jahr werden Gesamtumsätze und sonstige Umsatzerlöse zwischen 220 Mio. und 260 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Davon 130 Mio. bis 150 Mio. Euro aus Produktumsätzen (einschließlich geringfügiger COVID-19-Impfstoffumsätze im Rahmen einer bestehenden Liefervereinbarung mit dem Königreich Bahrain), zwischen 90 Mio. und 110 Mio. Euro an sonstigen Erträgen werden seitens des Unternehmens erwartet sowie F&E Aufwendungen zwischen 70 Mio. und 90 Mio. Euro. Zum Covid-Impfstoff meint das Unternehmen: Es werden weiterhin mögliche zusätzliche Liefervereinbarungen geprüft, um die verbleibenden acht bis zehn Mio. Dosen der Vorräte abzusetzen. Diese Bestände wurden jedoch zum 31. Dezember 2022 vollständig abgeschrieben. Anfang dieses Monats gab Valneva aktuelle klinische und regulatorische Informationen zu VLA2001 bekannt. Die Haltbarkeitsdauer von VLA2001 wurde von 18 Monaten auf 21 Monate verlängert. Das Unternehmen wird weiterhin Daten einreichen, um die Haltbarkeit weiter zu verlängern, wie es heißt.
Valneva ( Akt. Indikation:  4,80 /4,81, -0,84%)

Aktienkäufe: Bei der Vienna Insurance Group wurden Aktienkäufe gemeldet, und zwar von Herta Geyer (in enger Beziehung zu Aufsichtsrat-Vorsitzenden Günter Geyer). Sie hat in Summe 1250 Aktien zu je im Schnitt 23,99 Euro erworben. Und auch Günter Geyer hat 1250 Stück zu je im Schnitt 23,93 Euro gekauft.
VIG ( Akt. Indikation:  24,35 /24,40, 0,72%)

Research: Die Analysten von Montega nehmen die Coverage für FACC mit einer Kaufempfehlung und Kursziel 9,0 Euro auf. Die FACC AG verfüge über eine gute Wettbewerbsqualität in einem strukturell wachsenden Markt. Aufgrund der Turbulenzen der Corona-Jahre 2020/2021 und einer vorübergehend beeinträchtigten Ergebnisqualität würden die Potenziale nicht angemessen im Aktienkurs reflektiert, so die Montage-Experten.
PKO BP erhöht die Einstufung für die Erste Group von Halten auf Kaufen und reduziert das Kursziel von 40,1 auf 35,0 Euro.
FACC ( Akt. Indikation:  6,98 /7,01, -0,07%)
Erste Group ( Akt. Indikation:  30,63 /30,66, -0,47%)

(Der Input von Christine Petzwinkler für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 23.03.)



(23.03.2023)

mind the #gabb


 Latest Blogs

» Wiener Börse zu Mittag schwächer: Frequent...

» MMM Matejkas Market Memos #35: Gedanken üb...

» Börsenradio Live-Blick 25/4: DAX clincht m...

» Wiener Börse Party 2024 in the Making, 24....

» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Infineon,...

» ATX-Trends: AMAG, Erste Group, RBI, Bawag,...

» Wiener Börse Party 2024 in the Making, 23....

» Wiener Börse Party 2024 in the Making, 22....

» BSN Spitout Wiener Börse: Strabag geht übe...

» Börse Social Depot Trading Kommentar (Depo...


Christine Petzwinkler

Redaktion Börse Social Magazine.

>> http://boerse-social.com


 Weitere Blogs von Christine Petzwinkler

» Einschätzungen zu den AMAG-Zahlen, neuer C...

Bei der AMAG Austria Metall AG spiegelt sich im 1. Quartal das eingetrübtere Wirtschaftsum...

» News zu Erste Group, Strabag, Rosinger Gro...

Die Erste Group und ihre rumänische Tochter BCR finanzieren einen von Eurowind Energy entw...

» Strabag kauft zu, US-Auftrag für Kapsch Tr...

Der heimische Baukonzern Strabag erwirbt die Naporo Klima Dämmstoff GmbH von der Synthesa-...

» Aktienkäufe bei Porr und UBM, News von VIG...

Aktienkäufe: Jürgen Raschendorfer, Mitglied des Vorstands der Porr, hat Aktien erwor...

» Reingehört bei A1 Telekom Austria (boersen...

Im Interview mit börsenradio.at meint A1 Telekom Austria Deputy-CEO Thomas Arnoldner zu de...