Im Interview mit Börsenradio sprach Frequentis-CEO Norbert Haslacher mitunter darüber, dass geringere Reisekosten und weniger Messen zu dem besseren Ergebnis führten. "Sales goes digital" war die Devise. "Aber auch in der Projektabwicklung konnten wir über Videotechnologie Abnahmemethoden implementieren, um die Projekte trotzdem zu Ende bringen zu können. Die insgesamt geringeren Reisekosten haben auf der Bottom Line entsprechende Effekte gezeigt", so Haslacher. In Zukunft wird man allerdings nicht komplett auf persönliche Meetings verzichten können. "Wir sind in einer Branche tätig, in der Vertrauen und Reputation eine große Rolle spielen. Unsere Kunden sind Betreiber von sicherheitskritischen Infrastrukturen, die müssen sich in ihrer Entscheidung sicher sein. Da braucht es den persönlichen Kontakt, das kann man auf Dauer nicht über Video bewerkstelligen", so der CEO. "Speziell dort wo wir keine lokalen Gesellschaften haben war das Digitale ein guter Brückenbauer in der Pandemiezeit, wird aber nachhaltig nicht so weiter gehen können. Wir rechnen aber damit, dass wir 20 Prozent von dem Einsparungspotenzial mitnehmen können, was das Thema Reise- und Messekosten betrifft." Die Kunden seien großteils Behörden mit langfristigen Budgets, deshalb gebe es jetzt auch in der Corona-Phase wenig Volatilität bei den Umsätzen. "Daher zeigen wir in den vergangenen Jahre ein kontinuierliches Wachstum", erläutert Haslacher. Auch im M&A soll es eine Kontinuität geben. "Unser Markt ist ein Nischenmarkt und etwa vom Ausschreibungsvolumen her 13 Mrd. Euro schwer. Wir können mit unserem Portfolio derzeit ca 2,3 Mrd. adressieren. Daher haben wir, wie schon beim IPO kommuniziert, eine ganz klare M&A-Strategie. Das aber in einem Nischenmarkt, in dem es nicht viele Spieler gibt". Die Opportunitäten würden sehr rasch aufkommen, "da muss man auch schnell reagieren", so der CEO. In den letzten zwölf Monaten seien durchaus auch einige Targets entstanden, an denen aktuell gearbeitet werde. "Die M&A-Abteilung hat genug zu tun. Wir arbeiten jedenfalls daran, uns anorganisch zu verbreitern". Auch der Auftagsstand ist in den letzten Jahren stetig gewachsen: "Unsere Book to Bill-Ratio ist eine wichtige Kennzahl für uns. Wir wollen grundsätzlich mehr Auftragseingang als Umsatz haben", erklärt Haslacher im Börsenradio-Interview.
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