ATX-Trends: Wienerberger, Kapsch, Addiko

Mit Aufschlägen präsentierte sich gestern der heimische Aktienmarkt.  Der ATX startete zu Beginn fast unverändert, konnte aber im Laufe des Tages zulegen. Zu Handelsschluss blieb ein Gewinn von 0,7% oder 3.601,87 Punkte übrig. Gebremst wurden die Märkte durch die sich immer stärker ausbreitende Delta Variante des Corona Virus, die Aussicht auf eine straffere US Geldpolitik und der starke Rückgang der Konjunkturerwartungen: das ZEW Stimmungsbarometer fiel gegenüber dem Vormonat um 22,9 Punkte auf 40,4 Punkte, Analysten erwarteten einen Rückgang auf 55 Punkte. Die Meldungslage der Unternehmen war auch am Dienstag eher dünn und nimmt heute Mittwoch wieder an Fahrt auch, es berichten Kapsch TrafficCom, Addiko Bank und Wienerberger . Der Gewinner des Tages war Semperit mit einem Aufschlag von 3,6%, der Gummiproduzent konnte seinen Erfolgskurs fortsetzen und erzielte ein Plus von 9,7%. Bei den Banken gab es uneinheitliche Tendenzen, so konnte die Erste Group ein Plus von 0,9% verbuchen und auch die BAWAG schaffte einen moderaten Gewinn von 0,1%. Die Verlierer unter den Banken waren die RBI mit einem kleinen Minus von 0,1%. Am härtesten traf es die kleine Addiko Bank, die mit minus 5,3% auch der Tagesverlierer war. Weit dahinter positionierte sich das Biotech Unternehmen Marinomed mit 0,9% Abschlag.

Unternehmensnachrichten

Wienerberger
Der heimische Ziegelproduzent Wienerberger berichtete heute seine Zahlen zum Q2/21, die über den Erwartungen lagen, jedoch nach der Bekanntgabe vorläufiger Zahlen am 5. Juli keine Überraschung mehr darstellten. Die Umsatzerlöse konnten um 26% auf €1.071,0 Mio. zulegen.  Das EBITDA erhöhte sich deutlich um 29% auf €200,6 Mio. Im zweiten Quartal 2021 führte eine starke Entwicklung in allen Geschäftsbereichen zu sehr zufriedenstellenden Ergebnissen, die auch das Vorkrisenniveau übertreffen konnten. Nach einem witterungsbedingt späteren Start in die Bausaison war das zweite Quartal durch eine anhaltend gute Marktnachfrage geprägt. Dieses Rekordergebnis wurde insbesondere durch organisches Wachstum mit Hilfe innovativer Produktlösungen und einer konsequenten Umsetzung des Self Help Programms ermöglicht. Während das EBIT um 28% auf €121,8 Mio. stieg, konnte das Konzernergebnis um 11% auf €85,3 Mio. zulegen. Auf Basis der starken Performance im ersten Halbjahr blickt das Unternehmen positiv in die zweite Jahreshälfte und erhöht die Guidance für das EBITDA LFL auf €620 bis 640 Mio. für das Gesamtjahr 2021, statt bisher €600 bis 620 Mio.
Q2/21: Umsatz: €1.071,0 Mio. (979,3e); EBITDA: €200,6 Mio. (190,3e); EBIT: €121,8 Mio. (123,1e); Konzernergebnis: €85,3 Mio. (89,1e)

Kapsch
Der heimische Mautsystemhersteller Kapsch gab heute seine Ergebnisse für das Q1/2021-22 bekannt, die ergebnisseitig leicht über den Erwartungen lagen. Der Umsatz ging um 8,4% auf €126,8 Mio. zurück. Obwohl der Umsatz vergleichsweise gering war, konnte Kapsch TrafficCom das erste Quartal mit einem Gewinn abschließen. Dies ist vorrangig auf die Kostensenkungs- und Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen, die ihre Wirkung entfalteten. Das EBIT erreichte €7 Mio. (Vj.: €‑11 Mio.) und das den Anteilseignern zurechenbare Ergebnis betrug €3 Mio. (Vj.: €‑10 Mio.).  Zurückblickend auf die letzten beiden Jahre ist das Unternehmen überzeugt, dass man die wesentlichen Sanierungsmaßnahmen hinter sich hat und das Geschäftsjahr 2021/22 wieder profitabel abschließen wird. Wie bereits kommuniziert, soll das laufende Geschäftsjahr eine Periode der Stabilisierung und Festigung sein.
Q1/21-22: Umsatz: €126,8 Mio. (130,9e); EBIT: €6,6 Mio. (2,0e); Periodenergebnis: €3,2 Mio. (Vj. -10,0)

Addiko
Die heimische Bankenholding Addiko Bank präsentierte heute ihre Ergebnisse zum H1/21, die ergebnisseitig leicht über den Analystenschätzungen lagen. Das Nettozinsergebnis ging um 5,0% auf €84,2 Mio. (H1/20: €88,6 Mio.) zurück, die entsprechende NIM betrug 2,87% (H1/20: 2,97%). Das Provisionsergebnis erhöhte sich deutlich gegenüber dem Vorjahr um 9,3% auf €31,6 Mio. (H1/20: €28,9 Mio.). Insgesamt legten die Betriebserträge um 3,7% auf €114,9 Mio. zu. Die Betriebsaufwendungen stiegen im Jahresvergleich um 4,2% auf €-86,8 Mio. (H1/20: €-83,3 Mio.), was auf Einmalkosten und die Wiederaufnahme von der Bildung von Bonusrückstellungen zurückzuführen war. Die Cost-Income Ratio ging im zweiten Quartal auf 71,8% zurück. Insgesamt ergibt sich für das erste Halbjahr 2021 ein Wert von 75,0% (H1/20: 70,8%). Das Operative Ergebnis vor Wertberichtigungen und Rückstellungen stieg um 2,1% auf €28,1 Mio. Die Kreditrisikokosten auf finanzielle Vermögenswerte kehrten auf ein normaleres Niveau von € -10,2 Mio. zurück. Dieses lag deutlich unter dem im H1/20 erfassten Betrag von €-29,2 Mio., der Risikomodellanpassungen im Zusammenhang mit geänderten makroökonomischen Parametern enthielt, welche die geschätzten Auswirkungen des Covid-19-Ausbruchs berücksichtigten. Somit fiel das Ergebnis nach Steuern mit €6,1 Mio. wieder positiv aus (Vj. €-12,2 Mio.). Die NPE-Quote belief sich auf 3,4% (2020: 3,5%) bei einer NPE-Deckung durch Risikovorsorgen von 71,7% (2020: 73,6%). Die CET1 Quote blieb mit 19,8% hoch (18,9% IFRS 9 fully-loaded), wobei die genehmigte zweite Dividendentranche von bis zu c. €39,6 Mio. bereits von der aktuellen Kapitalquote abgezogen wurde. Für das Gesamtjahr 2021 erwartet der Konzern basierend auf der aktuellen Einschätzung Bruttokundenforderungen bei c. €3,5 Mrd. mit >5% Wachstum in den Fokusbereichen sowie ein Nettobankergebnis stabil auf Vorjahresniveau.
H1/21: Betriebserträge: €114,9 Mio. (Vj. 110,8); Operatives Ergebnis: €28,1 Mio. (Vj. 27,5); Ergebnis vor Steuern: €8,9 Mio. (Vj. -1,6); Ergebnis nach Steuern: €6,1 Mio. (Vj. -12,2) 



(11.08.2021)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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