FMA stoppte (konzertierten?) Short-Angriff auf Wiener Börse, Underperformance wird jetzt abgebaut; Aufpassen am Montag, dazu ein Supportaufruf (Christian Drastil)

Heute ist ein Grosser Verfall und das ist vor allem international ein Thema. Und wie es heute Vormittag aussieht, könnte es in diesen Shaky Days heute vielleicht sogar der beste Tag in der ATX-Geschichte werden. Dieser stammt vom 13.10.2008 und brachte 12,77 Prozent Plus von 2002,05 auf 2257,78 Punkte. Das ytd-Minus geht indes "nur" von "fast 50" auf "etwas über 40" zurück. Ich persönlich würde es super finden, wenn der Offene Brief der Unternehmen gestern rückwirkend exakt zum Low gekommen wäre. Wissen wir erst mit etwas zeitlicher Distanz, ob der Brief den Brief (Brief-Orders) abgesoftet hat. Alles symbolisch. Aber: Der ATX baut seit 2 Tagen den ytd-Rückstand auf den DAX ab. Und das gehört sich so.
ATX ( Akt. Indikation:  1877,80 /1878,00, 10,08%)

Folgendes zitiere ich von den Kollegen von fondsprofessionell, die einen Recherche-Oskar verdienen: Laut fondsprossionell habe die FMA seit vergangener Woche eine deutliche Aktivitätssteigerung in Hinblick auf Account Registrierungen im online Tool der FMA zur Einbringung einer Nettoleerverkaufsposition und Anfragen von großen Investmentgesellschaften gesehen. In der Vorwoche hätten die Aufseher in Wien bereits eine Vervierfachung der Leerverkaufsmeldungen festgestellt. Das wahre Ausmaß der Spekulation wurde aber erst ersichtlich, als die Europäische Wertpapieraufsicht ESMA am Montag die Schwelle herabsetzte, ab der Leerverkäufe gemeldet werden müssen (von 0,2 auf 0,1 Prozent). "Nach Inkrafttreten der Herabsetzung der Meldeschwelle hat sich diese Anzahl auf rund das Zehnfache bis Zwölffache erhöht", sagte ein FMA-Sprecher zu fondsprofessionell. Mit dem Leerverkaufsverbot sei es insbesondere darum gegangen, "konzertierte Aktionen" abzuwehren, so die Behörde. Artikel siehe HIER.

Leider ist Wien bei solch Aktionen immer wieder Lieblingsopfer. Unhabhängig davon: Aktien, die heute von den Schlusskursen her profitieren könnten, sind Bawag (Aufnahme Euro-Stoxx-600 und ATXFive) sowie Mayr-Melnhof (ATX).
Bawag ( Akt. Indikation:  23,64 /24,16, 5,66%)
Mayr-Melnhof ( Akt. Indikation:  97,80 /100,20, 1,02%)

Am Montag muss man freilich aufpassen: Was machen jene Investoren, die heute beim Verfall massiv Aktien angedient bekommen? Kann man diese halten oder muss man geben? Spannend. Ist in Wien nicht so ein Thema, aber international diesmal wohl ein sehr grosses. Was machen die Leerverkäufer?

Am wichtigsten bleibt natürlich der Corona-Verlauf übers Wochenende. Gibt es etwas Entlastung, werden die Börsen weiter und deutlich nach oben gehen. Im Ausgangspunkt der Coronavirus-Pandemie, der zentralchinesischen Metropole Wuhan, sind laut einer neuen Studie 1,4 Prozent aller Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus tödlich verlaufen. Die am Donnerstag in der Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlichte Studie chinesischer Wissenschaftler geht damit von einer deutlich niedrigeren Sterblichkeit aus als die Weltgesundheitsorganisation WHO, die bislang eine Mortalität durch das Coronavirus von 3,4 Prozent angenommen hat.

Abschliessend in eigener Sache: Auch den Medien gehts derzeit durchwachsen. Mehr Arbeit und mehr Traffic denn je, aber das Neugeschäft fällt auf null, Sonderthemen werden storniert, die Kosten gehen weiter. Viele rufen zu Support und Spenden auf, zB auch der Standard. Nun, darum möchte ich auch bitten. Wir wollen über diese historische Phase weiter ruhig, intensiv und nach Motto "Completeness" informieren. Wer uns supporten will, hat viele Möglichkeiten. Muss ja keine Spende sein, wir haben auch viele neue schlüsselfertige Tools, die man supporten könnte. Über Mails an christian@boerse-social.com freue ich mich sehr.

(Der Input von Christian Drastil für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 20.03.)



(20.03.2020)

mind the #gabb


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Christian Drastil
Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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