Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF überraschte Anfang Juli mit einer Gewinnwarnung für das zweite Quartal und das Gesamtjahr 2019. Da der DAX -Konzern zuvor bereits einen umfassenden Umbau angekündigt hatte, reagierten die Börsianer nur kurzzeitig geschockt. Die Hoffnung, dass der Umbau rasch Früchte trägt, wirkte sich beruhigend aus.
Die BASF meldete am 8. Juli 2019, dass der Umsatz im zweiten Quartal 2019 um 4 Prozent auf 15,2 Mrd. Euro gesunken ist. Das EBIT vor Sondereinflüssen wurde mit 1,0 Mrd. Euro und damit 47 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals angegeben. In der Mitteilung verwies die BASF vor allem darauf, dass die deutlich schwächer als erwartete globale Industrieproduktion die Mengen- und Margenentwicklung des Unternehmens belastet habe. Besonders die Wachstumseinbußen in der globalen Automobilindustrie seien stark ausgefallen. Neben der niedrigeren Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln in Nordamerika wurden auch Probleme durch den ungelösten chinesisch-amerikanischen Handelskonflikt als Gründe für die schwache Entwicklung im zweiten Quartal angegeben.
Mit Blick auf die Gründe für die schwachen Zahlen teilte das Unternehmen ferner mit, dass man für das Gesamtjahr 2019 nunmehr von einem deutlichen Rückgang des EBIT vor Sondereinflüssen von bis zu 30 Prozent unter Vorjahresniveau ausgeht. Bislang hatte die BASF einen leichten Anstieg des EBIT vor Sondereinflüssen von 1 bis 10 Prozent in Aussicht gestellt. Beim Umsatz wird für 2019 seitens des Unternehmens nun ein leichter Rückgang des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr erwartet. Zuvor hatte der Chemiekonzern ein leichtes Umsatzwachstum von 1 bis 5 Prozent prognostiziert.
Weniger Tage zuvor, am 27. Juni 2019, hatte die BASF eine organisatorische Neuausrichtung angekündigt. Der Umbau soll zu Einsparungen von 300 Mio. Euro als Teil des laufenden Exzellenzprogramms, das ab Ende 2021 einen Ergebnisbeitrag von jährlich 2 Mrd. Euro liefern soll, führen.
Im Zuge des angekündigten Umbaus wurde der weltweite Abbau von rund 6.000 Stellen bis Ende 2021 angekündigt. Diese Einsparungen werden durch organisatorische Vereinfachungen sowie Effizienzsteigerungen in der Verwaltung, in Serviceeinheiten und in den Unternehmensbereichen ermöglicht. Für den Heimatstandort, und zugleich größten Standort des Konzerns, Ludwigshafen am Rhein, will die Unternehmensleitung zusammen mit den Arbeitnehmervertretern die Verhandlungen über eine neue Standortvereinbarung vorziehen. Die aktuelle Standortvereinbarung ist bis Ende Dezember 2020 gültig und verhindert bislang einen Personalabbau. Als Ziel nannte das Unternehmen, im ersten Halbjahr 2020 eine neue Vereinbarung zu unterzeichnen.
Das künftige, weniger als 1.000 Mitarbeiter umfassende, Corporate Center soll den Kern der neuen BASF-Organisation bilden. Dort werden zentrale Aufgaben, unter anderem aus den Bereichen Strategie, Finanzen, Recht, Personal und Kommunikation, angesiedelt. Darüber hinaus werden rund 29.000 Mitarbeiter in funktional übergreifenden Service-Einheiten arbeiten. Insgesamt soll die Rolle der Regionen und Länder weiter geschärft werden, um so die Kundennähe zu verbessern.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der BASF-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DX8AXL) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 4,64, die Barriere bei 50,70 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DC4HLN, aktueller Hebel 5,19, Barriere bei 69,90 Euro) auf fallende Kurse der BASF-Aktie setzen.
Stand: 16.07.2019
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