Es waren geradezu Wochen der Ruhe und des Friedens, die hinter uns liegen. Anleger konnten sich auf die Quartalsergebnisse der Unternehmen voll und ganz und vor allem ohne Ablenkung konzentrieren und es herrschte schon fast so etwas wie Normalität. Allerdings war damit zu rechnen, dass dieser Zustand in einer Amtszeit eines Donald Trumps so nicht lange halten wird und somit hat der amtierende US-Präsident am Sonntag Abend wieder einen seiner berühmt-berüchtigten Tweets abgesetzt. Ob er sich damit wirklich einen Gefallen getan hat, muss sich noch zeigen. Die Welt ist jedenfalls erst einmal geschockt über seine eigentlich bekannte, brachiale Vorgehensweise.
Hau drauf im Wahlkampfmodus
Noch in der vergangenen Woche lobte Trump die Verhandlungen mit China. Die Börsenwelt ging von einer Entspannung in diesem Konflikt aus und wurde daher zum Wochenauftakt umso mehr vom zusätzlichen Öl überrascht, welches Trump einmal mehr ins Feuer gegossen hat. Ob China nun wirklich die Verhandlungen abbrechen wird, muss sich zwar noch zeigen. Allerdings hat Trump es den Chinesen sehr schwer gemacht, einen Kompromiss ohne Gesichtsverlust zu erzielen. Der Sinn, die Verhandlungen zu beschleunigen, könnte daher mit voller Wucht nach hinten losgehen.
Rundumschlag zu befürchten?
Nicht vergessen sollte man, dass sich Trump bereits im Wahlkampfmodus befindet. Die Voraussagen für die wirtschaftliche Entwicklung sind nicht zufriedenstellend, da kommt es gerade recht, mit einer derartigen Vorgehensweise davon abzulenken. Der Schuldige ist dann schließlich rasch ausgemacht. Es bleibt allerdings zu befürchten, dass Trump in den kommenden Tagen auch die Exportnation Deutschland wieder ins Visier nimmt, so dass man sich auf Strafzölle auf deutsche Automobile in einer Twittermeldung gefasst machen sollte. Die zuletzt vorhandene Unsicherheit an den Aktienmärkten ist jedenfalls mit dem jüngsten Tweet des US-Präsidenten nicht weniger geworden.
Sell in may?
Wie in jedem Jahr stellt sich die Frage, ob man sich an die alte Börsenweisheit halten sollte – besonders im Hinblick auf die aktuelle Situation. Bei genauerer Betrachtung ergibt sich aber im Juni/Juli noch einmal eine kleine Zwischenerholung, bevor dann im August und September ein größerer Rücksetzer bevorsteht. Es empfiehlt sich daher, auch bei dem aktuellen Poltern des US-Präsidenten einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht voreilig zu handeln!
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