Die Aktienmärkte haben nicht wirklich auf den Abstimmungsmarathon in Großbritannien reagiert. Immerhin ist das Ergebnis einerseits so ausgefallen, wie es allgemein erwartet worden war. Andererseits hat sich aber eigentlich nicht wirklich viel geändert – außer dass die Briten gerne mehr Zeit für die Planung des Austritts möchten. Darüber muss nun der Rest von Europa abstimmen und genau hier ergibt sich ein Problem. Im Mai ist Europawahl und wenn Großbritannien die EU verlassen möchte, sollte der Austrittstermin vor dem Zusammentritt des neu gewählten Europa-Parlaments am 02. Juli erfolgen. Ob diese Zeit aber reicht, damit die britische Premierministerin May das Parlament von dem nach wie vor zur Debatte stehenden Austrittsvertrag überzeugen kann, darf zumindest mit einem Fragezeichen versehen werden. Die EU wird innerhalb dieser kurzen Zeit sicherlich keine erneuten, tiefgehenden Vertragsverhandlungen zulassen, zumal das zerstrittene Parlament in London nach wie vor nur zu wissen scheint, was man auf jeden Fall mal nicht möchte. Ungeachtet der Verschiebung des Austrittstermins, ist dies aber etwas dünn und lässt darauf schließen, dass auch künftige Abstimmungen scheitern werden.
„No Deal“ weiterhin möglich
Somit ist die Abstimmung der vergangenen Woche über den „harten Brexit“ eher als Augenwischerei zu verstehen. Schließlich wird Großbritannien die EU entweder zum vorgesehen Termin am 29. März oder zum möglicherweise verschobenen Termin ohne eine Einigung nach wie vor verlassen – und dann kommt es eben doch zum „harten Brexit“. Interessant ist auf der anderen Seite aber auch, dass das Parlament ein zweites Referendum ablehnt. Sollte es allerdings eine erneute Umfrage unter den Briten geben, die nun zugunsten eines „Exits vom Brexit“ ausfallen würde, wäre das Problem eigentlich relativ einfach gelöst. Dann entfallen alle weiteren Abstimmungen. Aber zu dieser Alternativlösung kann sich bislang keine Mehrheit im britischen Parlament finden, so dass uns das Thema Brexit vorerst noch auf der täglichen Agenda begleiten wird.
Positive Impulse durch Handelsstreit?
Weiter positive Impulse versprechen wir uns hingegen vom Handelsstreit zwischen den USA und China. Immerhin dürften beide Länder mittlerweile bemerkt haben, dass man bereits jetzt unter den Folgen leidet und es bei einem Fortdauern der Auseinandersetzung auf beiden Seiten zu deutlichen Verlusten kommen wird. Insofern rechnen wir damit, dass sich die beiden Kontrahenten doch etwas aufeinander zubewegen. Dies könnte dann am Markt einen weiteren Kaufimpuls setzen, so dass aus dieser Sicht eine Fortsetzung der aktuellen Rally weiter anhalten dürfte.
» Wiener Börse Party #790: ATX schwächer, FM...
» Börse Social Depot Trading Kommentar (Depo...
» Börsegeschichten für BoerseGeschichte (Bör...
» PIR-News: (Christine Petzwinkler)
» ATX-Trends: VIG, KTM, Verbund ...
» Börsepeople im Podcast S16/03: Thomas Soltau
» Österreich-Depots: Update (Depot Kommentar)
» Börsegeschichte 26.11.: CA Immo, S Immo, P...
» PIR-News: News zu VIG, Pierer, S Immo, Fre...
» Anleger feiern billiges Geld (Stephan Feue...
Allmählich muss geliefert werden, was versprochen wurde. Da sind einerseits die Notenbanken...
» Wie wird der Juli? (Stephan Feuerstein)
In der vergangenen Woche hatten sich die Anleger in Zurückhaltung geübt. Schließ...
» Kryptowährungen im Hausse-Modus, Gold über...
Wir hatten in den letzten Wochen an dieser Stelle bereits auf die Auswirkungen der Spannungen zw...
» Trump gegen den Rest der Welt (Stephan Feu...
Einer der maßgeblich belastenden Faktoren ist nach wie vor die „America-First“...
» Sicher sind nur die Probleme (Stephan Feue...
Europa hat gewählt und am Tag danach zeigt sich zunächst Erleichterung. Schließl...