ATX-Trends: SBO, Porr, Mayr-Melnhof, Zumtobel, voestalpine, Strabag ...

Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben ihren Erfolgskurs vom Freitag zu Wochenbeginn etwas gebremst fortgesetzt. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone legte eine kleine Verschnaufpause ein und schloss lediglich knapp verbessert. Herausragend war die Börse in London, für die es 1,0% nach oben ging, der deutsche DAX ging mit einem leichten Abschlag von 0,3% aus dem Handel. Aus Branchensicht hatten europaweit Minenwerte mit einem Plus von 1,7% die Nase vorn. Zuvor hatte ein brasilianisches Gericht angeordnet, dass der Konzern Vale in einer weiteren Mine den Betrieb einstellen muss, was zu Sorgen um eine Verknappung des Eisenerzangebotes führte. Auch Bankaktien waren gefragt, nachdem die lange spekulierten Fusionsgespräche zwischen der Deutschen Bank und der Commerzbank seit dem Wochenende nun offiziell sind. Die Deutsche Bank legte 4,2% zu, für die Commerzbank ging es gleich 7,2% nach oben. Auch DWS wurde von dieser Nachricht befeuert, der Aktienkurs sprang 9,1% nach oben. Gegen den Trend aber fielen die Anteilsscheine von ING Group um 1,0%, nachdem die italienische Notenbank dem Kreditinstitut die Anwerbung neuer Kunden in Italien auf Grund mangelnder Geldwäschevorkehrungen vorerst untersagt hatte. Der britische Zahlungsabwickler Worldpay soll vom US-Finanzdienstleister FIS übernommen werden und konnte auf Grund dieser Meldung ein Plus von 9,3% erzielen. Der Spezialchemiekonzern Covestro litt unter einem enttäuschenden Ausblick des US-Konkurrenten Huntsman und war mit einem Minus von 3,4% Schlusslicht im Dax . Nordex profitierte von einem positiven Kommentar der Citigroup zu den Aussichten des Unternehmens und konnte sich um 5,6% verbessern. Der Start in das neue Jahr ging für den angeschlagenen Autozulieferer Leoni gründlich daneben, statt einer erwarteten Verbesserung gab es eine Fortsetzung der Schwierigkeiten, der Titel brach daraufhin um 19,7% ein.

Auch die heimische Börse konnte die Woche mit Gewinnen beginnen, der ATX nahm ein Plus von 1,0% aus dem Handel mit. Größter Gewinner war gestern AT&S, der Kurs des Leiterplattenproduzenten sprang gleich 7,3% in die Höhe. Ebenfalls sehr beliebt war gestern voestalpine mit einer Verbesserung von 2,8%. OMV präsentierte sich ebenfalls deutlich erholt und legte 2,7% zu, Schoeller-Bleckmann hingegen musste nach der starken Vorwoche einen weiteren Rückgang hinnehmen und endete 0,6% schwächer. Einen guten Tag erlebten die Bankentitel dank der europaweit guten Sektorstimmung, am stärksten zeigte sich die Bawag mit einer Verbesserung von 2,3%, die Erste Group erzielte ein Plus von 1,0%, die Raiffeisen Bank International legte in selben Ausmaß zu. Die Österreichische Post kündigte den Bau eines neuen Paketzentrums an und wurde für diese Nachricht mit einer Kursverbesserung von 1,8% belohnt. Strabag konnte den Negativlauf endlich beenden und den gestrigen Handelstag mit einer 3,0% höheren Notierung beenden, im Gegenzug dafür wurde gestern Porr verkauft und verbilligte sich um 2,1%. Hoch oben in der Gunst der Anleger war auch Agrana zu finden, der Zucker- und Stärkehersteller konnte sich um 3,2% verteuern. Gesucht waren auch die Versicherer, Uniqa erzielte ein Plus von 0,6%, Vienna Insurance Group konnte um 1,2% anziehen. Verkauft wurde gestern Verbund , der Stromerzeuger schloss mit einem Abschlag von 2,8%. Auch Zumtobel hatte einen erneut schwachen Tag und musste weitere 3,6% abgeben.

Weiter freundlich präsentierten sich die US-Börsen, die drei großen Indices setzten mit einem leichten Plus die Aufwärtstendenz fort. Insgesamt war der Handel vor der Fed-Sitzung am Mittwoch eher ruhig, man wartet auf das Statement der Währungshüter und die weiteren Pläne bezüglich möglicher Zinsanhebungen. Aus Branchensicht waren Ölwerte am meisten gefragt. So verteuerte sich Exxon Mobil um 1,2%. Die Ölfeldausrüster Haliburton und Schlumberger konnten sich um 3,2% beziehungsweise 2,3% verbessern. Erneut negativ verlief der Handelstag für Boeing , der Flugzeugbauer rutschte mit einem Minus von 1,8% wieder einmal ans Ende des Dow Jones. Nach dem Absturz von zwei Passagierjets des Typs Boeing 737 Max wird laut Presseberichten die Entwicklung und der Zulassungsprozess von den Ermittlern genauer unter die Lupe genommen. Facebook litt unter einer Analystenabstufung von „Buy“ auf „Hold“ und musste einen Abschlag von 3,3% hinnehmen. Apple -Aktien reagierten mit einem Kursplus von 1,0% auf die Vorstellung neuer iPads durch den Elektronikkonzern. Die Modelle der siebten Generation des Tablet-Computers sollen den Angaben zufolge deutlich schneller als die Vorgänger-Modelle sein. Beim iPad mini stellte Apple gar eine Verdreifachung der Leistung in Aussicht. Der Chemiekonzern Huntsman gab einen unerwartet trüben Ausblick auf das erste Quartal und wurde dafür mit einem Minus von 3,0% abgestraft.Leicht stärker tendierten die Ölpreise, Brent erreichte einen Aufschlag von 0,6%, WTI schloss 1,0% höher. Ruhig verlief der Handel in Gold , gegen Ende des Tages war eine Unze des Edelmetalls den Investoren rund 1.304 US-Dollar wert. Nach einem leicht bewegten Handel wurde zwischen Euro und US-Dollar ein Kurs bei rund 1,134 gefunden.

Die europäischen Börsen sind vorbörslich unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schliessen mehrheitlich kaum bewegt. Von der Makroseite steht heute u.a. in Deutschland der ZEW Index auf dem Programm. Von Unternehmensseite berichteten bereits Mayr Melnhof und Schoeller-Bleckmann ihre Geschäftszahlen.

SBO

Der heimische Ölfeldausrüster SBO präsentierte heute seine Ergebnisse für 2018, die insgesamt im Rahmen der bereits veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen lagen, außer beim Nettogewinn, der 9% unter dem Bloombergkonsens lag. Der Umsatz legte um 30% gegenüber dem Vorjahr auf €420 Mio. zu, dank dem starken Geschäft in Nordamerika. Dadurch verdreifachte sich das EBIT nahezu auf €71 Mio. (vs. €26 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA lag bei €120 Mio. nach €75 Mio. im Jahr 2017. Die EBITDA-Marge betrug 28,6% (vs. 23,0% im Vorjahr). Das Ergebnis nach Steuern drehte erstmalig seit der Krise wieder ins Positive (€41 Mio. vs. €-54 Mio. im Vorjahr). Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von €1,0/Aktie (vs. €0,5/Aktie im Vorjahr) vor. Laut dem Bericht ist SBO gut für 2019 aufgestellt und wird weiter an der Optimierung und Umsetzung arbeiten. Dazu zählt die eingeleitete Schließung von Produktionsstandorten in Mexiko und England. Die Produktionskapazitäten dieser Standorte bleiben erhalten und werden nach Vietnam, Österreich und in die USA verlagert.

GJ 2018: Umsatzerlöse €420 Mio. (425e), EBITDA €120 Mio. (121e), EBIT €71 Mio. (71e), Ergebnis nach Steuern €41 Mio. (45e)

Mayr-Melnhof Karton

Der heimische Kartonhersteller Mayr-Melnhof veröffentlichte heute seine Zahlen zum Geschäftsjahr 2018. Der Umsatz blieb im Vorjahresvergleich nahezu konstant bei €2.337,7 Mio. Während das betriebliche Ergebnis um 1 % auf €217,9 Mio. anstieg, konnte das Periodenergebnis um 5,9% auf €164,2 Mio. gesteigert werden. Die Auslastung der Werke blieb insgesamt auf hohem Niveau (97% in der Kartondivision), obwohl dem positiven Momentum der ersten Jahreshälfte ein leichtes Abflauen der Nachfrage folgte. Insgesamt konnte die EBIT-Marge im Segment Karton um 2,1 Prozentpunkte auf 9,1% gesteigert werden. In der Packagingdivision fiel die EBIT-Marge, aufgrund deutlicher Kostenerhöhungen um 1,5 Prozentpunkte auf 8,7%.  Die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr soll um 3,2% auf €3,2/Aktie erhöht werden. Laut MMK hat sich der Markt nach einem eher schwachen Q4/18 wieder normalisiert.

GJ 2018: Umsatzerlöse: €2.337,7 Mio. (2.352e); EBIT: €217,1 Mio. (228,3e); Periodenergebnis (exkl. nicht beherrschender Anteile): €164,2 Mio. (166e)

Porr

Der heimische Baukonzern Porr präsentierte heute seine vorläufigen Ergebnisse für 2018. Sowohl die Leistung (+18%), als auch der Auftragsbestand (+12%) konnten deutlich gesteigert werden und erreichten neue Rekordwerte. Nach vorläufigen, noch nicht testierten Zahlen 2018 erwartet der Vorstand ein Ergebnis leicht über dem Vorjahresniveau von €85,3 Mio.. Für das Geschäftsjahr 2018 geht der Vorstand weiterhin davon aus, der Hauptversammlung eine im Vergleich zum Vorjahr unveränderte Dividende von €1,10 vorzuschlagen (Dividendenrendite 6%). Für 2019 sieht man eine weiter ungebrochen hohe Nachfrage im Bausektor und erwartet eine Produktionsleistung über der des Vorjahres.



(19.03.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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