ATX-Trends: ams, Amag, AT&S, Semperit, Wienerberger, Flughafen Wien ...

Wachsende Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Zollstreits zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China haben Europas Börsen zum Wochenauftakt weiter angetrieben. Der EuroStoxx 50 näherte sich am Montag der 3300-Punkte-Marke und legte um 0,3% zu. Auch die anderen großen Indices in Europa konnten den Tag mit Zuwächsen beenden. Bei den Branchen waren die Autowerte am stärksten, der Subindex konnte ein Plus von 2,0% erzielen.

Hier glänzten vor allem die deutschen Unternehmen, Volkswagen erzielte einen Aufschlag von 3,0%, Daimler konnte sich um 2,4% verbessern. Sonst standen vor allem Einzelwerte im Blickpunkt. Mit Blick auf den Zollstreit und die neue Zuversicht sprangen die in Zürich gehandelten Aktien von AMS um 5,2% nach oben und setzten damit ihren Erholungskurs fort. Sorgen um den schwindenden Absatz von iPhones in China hatten jüngst nicht nur Apple selbst sondern auch seinen Zulieferern heftig zugesetzt. Roche will das US-Unternehmen Spark Therapeutics übernehmen, Analysten kommentierten das als logischen und zielführenden Schritt für das Unternehmen, allerdings erschien der Preis zu hoch, was für den Pharmakonzern ein Minus von 0,8% bedeutete. In Amsterdam konnte PostNL nach starken Quartalszahlen und der angekündigten Übernahme von Sandd einen Kurssprung von 8,9% erzielen. Associated British Foods hatte weniger erfreuliche Zahlen vorgelegt, vor allem der Umsatz blieb hinter den Erwartungen zurück, der Mischkonzern, zu dem auch die Textilkette Primark gehört,  musste den Tag mit einer 1,8% tieferen Notierung beenden. Adidas profitierte von einem positiven Kommentar durch Wells Fargo und verbesserte sich um 3,0%. Wirecard scheint sich für den Moment einmal stabilisiert zu haben, gestern verlief der Handel deutlich ruhiger, der Titel ging mit einem Plus von 0,8% aus dem Handel. Der Spezialchemiekonzern Covestro enttäuschte die Investoren mit schwachen Zahlen und einem pessimistischen Ausblick, mit einem Minus von 3,2% rutschte die Aktie ans Ende des deutschen Index.

Nicht ganz mit dem positiven Umfeld konnte die heimische Börse mithalten, der ATX startete mit einem Minus von 0,3% in die neue Handelswoche. Insgesamt war der Handel umsatzarm und es gab nur wenig neue Impulse. Im Vorfeld der heutigen Zahlenpräsentation konnte der Flughafen Wien einen Zuwachs von 1,0% erzielen. Der Ziegelkonzern Wienerberger wird ebenfalls diese Woche berichten, Analysten erwarten laut einer APA-Umfrage ein klares Umsatzplus und bessere Ergebnisse, gestern musste der Titel dennoch 0,5% schwächer schliessen. AT&S profitierte von der positiven Sektorenstimmung und eroberte mit einem Tagesgewinn von 1,7% die Spitze im heimischen Börsenbarometer. Gesucht war auch wieder einmal Semperit , der Kautschukproduzent konnte mit einem Zuwachs von 1,9% aus dem Handel gehen. Die Banken hatten lange Zeit im positiven Territorium gehandelt, gegen Tagesende kam es aber zu Verkäufen und es verblieb nur für die Erste Group ein Plus von 0,1%. Raiffeisen beendete den Handel mit einer 0,6% tieferen Notierung, für die Bawag setzte es einen noch deutlicheren Abschlag von 1,1%. Gemischt verlief der Handel für die Ölwerte, während die OMV 1,1% tiefer schliessen musste, konnte Schoeller-Bleckmann zulegen und einen Gewinn von 0,4% einstreifen. Zu den Gewinnern des Tages zählten auch AMAG mit einem Aufschlag von 1,3% und Andritz , das sich um 1,0% verbessern konnte.

Auch in den USA profitierten die Märkte von den Hoffnungen auf ein baldiges Ende des globalen Handelsstreites, wenngleich die Investoren sich gegen Ende des Handels doch deutlich zurückzogen. Dennoch konnten die drei großen Indices ein Plus in den Schluss bringen. Gesucht waren Aktien von Banken, Goldman Sachs und JPMorgan zogen 1,4% beziehungsweise 1,1% an. Die konjunktursensiblen Anteilscheine des Baumaschinenherstellers Caterpillar erhöhten sich um 2,0%. Unter den weiteren Einzelwerten schnellten die Papiere des Industriekonzerns General Electric um 6,4% nach oben. Das seit längerer Zeit kriselnde Unternehmen kommt bei seinem Umbau voran. Die Amerikaner wollen nun ihr Biopharma-Geschäft an den Mischkonzern Danaher verkaufen. Auch Danaher profitierte von dieser Meldung und schloss mit einem Aufschlag von 8,5%. Spark Therapeutics, das wie erwähnt von Roche übernommen werden soll, konnte sich mehr als verdoppeln und schoss 120,1% in die Höhe. Schließlich zogen auch die Aktien von Kraft Heinz weiter Aufmerksamkeit auf sich. Am Freitag hatten sie wegen milliardenschwerer Abschreibungen etwas mehr als ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. Nun ging es um weitere 2,1% abwärts. Angeblich erwägt der Nahrungsmittelkonzern, sein Kaffeegeschäft Maxwell House Coffee zu verkaufen. Warren Buffett bekräftigte, seine Anteile an dem Nahrungsmittelkonzern halten zu wollen, wenngleich er zugab, dass er sie zu teuer gekauft hätte.

Deutlich nachgeben mussten die Ölpreise, nachdem US-Präsident Donald Trump gegenüber der OPEC bemerkt hatte, dass die Preise zu hoch seien und die Preisentwicklung entspannt gesehen werden sollte. Brent musste 3,5% abgeben, WTI erlitt einen Abschlag von 3,1%. Ohne viel Bewegung verlief der Handel in Gold , das Edelmetall endete nahezu unverändert bei rund 1.328 US-Dollar. Auch zwischen Euro und US-Dollar gab es nur wenig Bewegung, schlussendlich konnte der Euro leicht befestigt bei einem Wert von 1,136 aus dem Handel gehen.

In Europa sind die Börsen etwas schwächer indiziert. Die asiatischen Märkte schliessen durchwegs mit Verlusten. Von der Unternehmensseite berichtete bereits der Flughafen Wien seine Ergebnisse (siehe unten). Makroseitig bleibt es heute relativ ruhig.

 

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN


Flughafen Wien

Der heimische Flughafen Wien präsentierte heute seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2018. Der Umsatz konnte im Vergleich zum Vorjahr um 6,2% auf €799,7 Mio. gesteigert werden. Während das EBIT um 15,1% auf €220,8 Mio. anstieg, konnte das Periodenergebnis ein Plus von 19,7% auf €151,9 Mio. verzeichnen. Verantwortlich für diese positive Entwicklung war das deutliche Passagierwachstum das in der gesamten Gruppe um 11,3% betrug und den neuen Rekordwert von 34,4 Mio. erreichte (Flughafen Wien: 27 Mio., +10,8%) Auch im Jänner 2019 setzten sich die hervorragenden Wachstumszahlen weiter fort. Man konnte die Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 20% steigern. Der Vorstand wird der Hauptversammlung am eine höhere Dividende von € 0,89/Aktie (+31% im Jahresvergleich) vorschlagen, was eine Ausschüttungsquote von 55% bedeutet. Die Ausschüttungsquote soll 2019 auf rund 60% steigen. Für 2019 wird ein Passagierzuwachs von 8% bis 10% in der Flughafen-Wien-Gruppe erwartet. Beim Umsatz wird eine Steigerung auf über €820 Mio. und beim EBITDA auf mehr als €370 Mio. erwartet.



(26.02.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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