ATX-Trends: OMV, Telekom Austria, Wienerberger, Verbund ...

Die europäischen Börsen konnten zur Wochenmitte den dritten Gewinntag in Folge verzeichnen. Weiter beflügelt die Hoffnung auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China und die Vermeidung eines weiteren US-Regierungsstillstands den Optimismus der Investoren. Lediglich Spanien schloss minimal tiefer, das Land steht wieder vor einer Neuwahl, nachdem die katalanischen Unabhängigkeitsparteien, auf deren Unterstützung die Regierung angewiesen ist, gegen den Haushaltsplan gestimmt hatten.

In der Branchenübersicht gab es kaum Verlierer, am deutlichsten konnten die Rohstoffwerte mit einem Plus von 2,0% anziehen. Im Chemiesektor war Akzo Nobel das Zugpferd. Das Jahresergebnis des Farben- und Lackeherstellers übertraf die Erwartungen und die Aktie konnte ein Plus von 3,3% erzielen. Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant konnte hingegen die Erwartungen nicht erfüllen und musste 1,4% abgeben. ABN Amro enttäuschte sowohl mit dem Quartalsgewinn als auch mit einer gleichbleibenden Dividende, viele hatten auf eine Erhöhung der Ausschüttung gesetzt. Die niederländische Bank erlitt einen Kursrutsch von 7,7%. Heineken lieferte ein überraschend gutes Ergebnis, vor allem die Umsätze bei alkoholfreien Bier hatten stark zugenommen, und wurde dafür mit einem Anstieg von 6,0% belohnt. Bei Electricite de France wurden Spekulationen laut, dass der französische Staat überlegt, den Energiekonzern von der Börse zu nehmen, was ein erster Schritt sein könnte, den Atomkraftkonzern in einen Anbieter alternativer Energien umzubauen, daraufhin konnte der Titel 1,8% höher schliessen.

In Deutschland bestätigte Osram das Übernahmeinteresse von Seiten der Private-Equity-Gesellschaften Bain Capital und Carlyle Group, die Aktie des Leuchtenherstellers schnellte daraufhin 14,3% nach oben. Wirecard bleibt extrem volatil, gestern gab es wieder einen Abschlag von 4,9%, nachdem die Möglichkeit von Sammelklagen von US-investoren ventiliert wurde.

Gegen das europäische Umfeld leicht schwächer präsentierte sich die heimische Börse, der ATX beendete den Tag mit einer 0,6% tieferen Notierung. Bei den Einzelwerten gab es die größte Kursbewegung bei der Verbund -Aktie zu beobachten. Die Titel des Stromkonzerns verloren in einem schwachen europäischen Sektorumfeld 4,7%. Nach Börsenschluss wurde bekannt, dass der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Roiss vorzeitig zurücktritt. Laut einer Aussendung steht er bereits mit Ablauf der Hauptversammlung 2019 nicht mehr als Mitglied des Aufsichtsrats zur Verfügung. Auch Telekom Austria musste 2,8% abgeben, die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Eher schlecht verlief der Tag für die Bankenwerte, die Erste Group konnte eine unveränderte Notierung in den Handelsschluss retten, bei Raiffeisen Bank International kam es zu einer Abgabe von 1,4%, Bawag war mit einem Minus von 2,8% klares Schlusslicht in diesem Sektor. Gesucht war Schoeller-Bleckmann, der Ölfeldausrüster erzielte ein fulminantes Plus von 3,4%. OMV hingegen musste 1,4% abgeben. Ebenfalls zu den positiven Erscheinungen am gestrigen Handelstag zählte Wienerberger , der Ziegelkonzern konnte sich um 3,6% verbessern.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hat am Mittwoch seine Vortagesgewinne etwas ausgebaut. Die Technologiewerte jedoch konnten nicht an ihre jüngste Rally anknüpfen und schlossen wenig verändert. Hauptsächlich war es an zwei Fronten der US-Präsident, der einerseits eine Verlängerung des Anfang März auslaufenden "Waffenstillstands" im Zollkonflikt mit China erwägt, andrerseits ein Einlenken im Mauerstreit signalisiert, der die Anleger zu Käufen verleitete. Spitzenreiter im Nasdaq 100 waren die Papiere von Activision Blizzard, die um 7,0% in die Höhe schnellten. Der Videospiele-Anbieter baut zwar Stellen in großem Stil ab, weil das Geschäft in diesem Jahr absehbar schwächer laufen soll. Die Firma will sich nun aber stärker auf lukrative Titel wie zum Beispiel "Call of Duty“ konzentrieren. Teva Pharmaceuticals stürzte um 7,8% ab, nachdem der Gewinn und vor allem die weiteren Aussichten die Erwartungen deutlich unterschritt. Zudem standen Unternehmen aus der Tourismusbranche mit Geschäftszahlen im Fokus. So hatte die Hotelkette Hilton Worldwide im vierten Quartal sowohl beim bereinigten Gewinn als auch beim Umsatz die Erwartungen übertroffen. Zudem äußerte sich das Unternehmen optimistisch zu den Ertragsaussichten. Damit zogen die Aktien um 6,8% an. Die Reiseplattform TripAdvisor aber enttäuschte die Anleger: Die Papiere büßten 5,7% ein.

Weiter nach oben ging es für die Ölpreise, Brent verteuerte sich um 1,9%, WTI beendete den Handel mit einer 1,5% höheren Notierung. Gold musste nach einigem leichten Auf und Ab schlussendlich leicht tiefer bei rund 1.308 US-Dollar schliessen. Der Euro verlor leicht an Boden gegen den US-Dollar, das Währungspaar fand gegen Tagesende einen Kurs von rund 1,126.

Die europäischen Börsen sind freundlich indiziert. In Asien schließen die Märkte wenig verändert. Von der Unternehmensseite ist es in Österreich heute recht ruhig. Von der Makroseite gibt es heute u.a. BIP Zahlen aus Europa und Arbeitslosendaten aus den USA.



(14.02.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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