ATX-Trends: FACC, Wienerberger, Rosenbauer, Strabag, Flughafen Wien, OMV, Kapsch TrafficCom ...

Unterstützt von kräftigen Gewinnen im Autosektor haben die meisten Börsen Europas am Dienstag weiter zugelegt. In London indes trat der "Footsie" auf der Stelle. Belastend wirkte vor allem, dass es mit Blick auf den immer näher rückenden Brexit weiter kein Vorwärtskommen in Großbritannien gibt. Der EuroStoxx50 beendete den Handel hingegen mit einem Aufschlag von 0,8%, auch die anderen wichtigen Indices konnten deutlich zulegen. Ein starker Geschäftsbericht von Michelin liess nicht nur diese Aktie um 13,1% in die Höhe springen, der gesamte Sektor konnte davon profitieren und war mit einem Plus von 2,8% der stärkste am gestrigen Tag. Valeo erzielte ein Plus von 1,90%, Faurecia legte sogar um 4,8% zu.

Bei den Autowerten konnte Peugeot ein Plus von 2,9% erzielen. Die Aktie des Luxusgüterherstellers Kering vollzog eine Berg- und Talfahrt. Nachdem das Wachstum des Konzerns die Anleger nicht beeindruckte, geriet der Kurs zunächst unter Druck. Später gaben beruhigende Aussagen des Managements zum Ausblick neuen Auftrieb. Die Aktien beendeten den Tag schließlich an der Spitze des EuroStoxx mit plus 3,3%. Das verschaffte auch anderen Luxusgüterherstellern Auftrieb, LVMH endete 2,3% höher, Burberry gewann 1,4% dazu. TUI, am Vortag noch dank eines positiven Analystenkommentars mit einem deutlichen Plus, musste nach schwachen Geschäftszahlen 7,5% abgeben. Die finanziell stark angeschlagene britische Kaufhauskette Debenhams konnte eine Kreditlinie über 40 Millionen Pfund sichern und auf Grund dieser Nachricht einen Kurssprung von 28,3% erzielen. Nervös verlief auch gestern der Handel in Wirecard , nach einem deutlichen Plus am Vormittag musste die Aktie im weiteren Tagesverlauf wieder abgeben und schloss mit einem Minus von 1,3%,

Weiter nach oben ging es auch an der heimischen Börse, der ATX beendete den Tag mit einer 0,9% höheren Notierung. Rosenbauer lieferte starke Zahlen und meldete ein Rekordhoch beim Auftragsbestand, in Summe bedeutete das ein Plus von 7,5% für den Feuerwehrausstatter. Positiv verlief der Tag auch für die Bankentitel, Raiffeisen verzeichnete ein kräftiges Plus von 2,8%, die Erste Group konnte 1,6% Zugewinn erzielen und auch die Bawag schloss 1,3% stärker. Flughafen Wien konnte nach den Verkehrsergebnissen ein leichtes Plus von 0,3% erzielen, Telekom Austria stieg um 0,9%. Erneut schwächer tendierte Semperit , mit einem Minus von 2,6% wurde an die Vortagsverluste angeknüpft. Strabag berichtete kräftiges Wachstum in 2018, für 2019 wird mit keiner weiteren Expansion gerechnet, der Titel schloss unverändert. Hoch oben in der Gunst der Investoren war FACC angesiedelt, für den Flugzeugzulieferer endete der Tag mit einem Plus von 2,3%, auch Kapsch TrafficCom war gesucht und erzielte einen Zuwachs von 1,7%. Ebenfalls sehr beliebt unter den Anlegern war gestern Wienerberger , der Ziegelkonzern durfte sich über einen 2,7% höheren Schlusskurs freuen. Eher negativ verlief der Tag für die Ölwerte, OMV musste 0,5% abgeben, für Schoeller-Bleckmann gab es einen Abschlag von 0,4%.

Weiter nach oben ging es für die US-Börsen, die Handelsgespräche mit China und eine sich abzeichnende Lösung im Budgetstreit sorgten für dementsprechend gute Laune unter den Investoren. Vor allem konjunktursensible Aktien waren gesucht, Caterpillar , 3M und DowDuPont beendeten den Tag allesamt mit Zuwächsen von mehr als 2,5%. Gesucht waren auch die Bankentitel nach positiven Aussagen des neuen Goldman-Sachs-Chefs, der Titel stieg daraufhin um 1,7%, auch JP Morgan, Citigroup, Morgan Stanley und Wells Fargo legten in ähnlichem Ausmaß zu. Unterschiedlich wurden die Geschäftsberichte aufgenommen, die Sportbekleidungskette Under Armour übertraf die Erwartungen und erzielte ein Kursplus von 4,5%. Bei der Großbrauerei Molson Coors Brewing war dagegen der Bierabsatz in den USA und Kanada rückläufig gewesen und der Umsatz hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zudem müssen die Bücher für zwei Geschäftsjahre nachträglich überarbeitet werden. Die Papiere büßten daraufhin 9,4% ein.

Der Parfum- und Kosmetikhersteller Coty durfte sich dank der Nachricht, dass die Milliardärsfamilie Reimann ihren Anteil an dem Unternehmen ausbauen will, über einen weiteren Zuwachs von 12,5% freuen. Amazon gewann 3,0% dazu, der weltgrößte Online-Händler kündigte zur Stärkung seiner Smart-Home-Sparte den Kauf von Eero, einem Spezialisten für WLAN-Netze an.Deutlich erholt zeigten sich die Ölpreise, Brent schloss 1,5% höher, bei WTI betrug das Tagesplus 1,3%. Gold tendierte in einem vergleichsweise bewegten Handel ebenfalls nach oben, gegen Abend wurde das Edelmetall bei rund 1.311 US-Dollar gehandelt. Der Euro machte gegen den US-Dollar einiges an Boden gut, das Währungspaar fand im späten Handel einen Kurs bei einer Marke von rund 1,133.

Die europäischen Börsen sind fest indiziert. In Asien schließen die Märkte durchwegs in der Gewinnzone. Von der Unternehmensseite veröffentlichte heute bereits Telekom Austria Geschäftszahlen (siehe unten!), Makroseitig gibt es u.a. Inflationszahlen aus den USA.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Telekom Austria

Das heimische Telekommunikationsunternehmen A1 Telekom Austria präsentierte gestern nachbörslich seine Zahlen zum Q4/18 und Geschäftsjahr 2018. Der Umsatz konnte im vierten Quartal aufgrund von höheren Erlösen aus Dienstleistungen und aus dem Verkauf von Endgeräten um 3,1% YoY auf €1.165,1 Mio. und im Geschäftsjahr 18 um 1,9% YoY auf €4.466,4 Mio.  gesteigert werden. Das EBITDA erhöhte sich im Q4 um 1,6% auf €293 Mio und das EBIT auf €91,7 Mio. ggü. €-20,1 Mio. aus dem Vorjahr. Noch höhere Zuwächse wurden von Restrukturierungsaufwendungen (Beamte nahmen Sozialpläne an) verhindert. Das Nettoergebnis stieg im Q4 auf €42,5 Mio. (ggü. €-11,6 Mio. Q4/17). Im Vorjahr drückten noch deutlich höhere Abschreibungen für das Rebranding auf die Ergebnisse. Im Geschäftsjahr 2018 musste man hingegen einen Rückgang des Nettoergebnisses, aufgrund von Markenwertabschreibungen und einer höheren effektiven Steuerrate von 29,7% auf €242,7 Mio. verzeichnen. Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet man ein Umsatzwachstum von 2%, sowie Investitionen in Höhe von €770 Mio.. Die negative Auswirkung der Absenkung der Aufschläge für Auslandsgespräche innerhalb der EU wird 2019 voraussichtlich rund 1% des Konzern-EBITDA betragen. Für die Geschäftsjahre 2018 und 2019 plant der Vorstand, der Hauptversammlung 2019 und 2020 eine Dividende von €0,21/Aktie vorzuschlagen.

Q4/18: Umsatzerlöse:  €1165,1 Mio. (1.143e); EBITDA: €293 Mio. (299,7e); EBIT: €91,7 Mio. (80,2e); Nettoergebnis: €43,5 Mio. (53,9e)

Strabag

Der heimische Bauunternehmen Strabag veröffentlichte gestern seine  vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2018.  Demnach erhöhte sich aufgrund der günstigen Wettersituation die Leistung um 12%, auf einen neuen Rekordwert von €16,3 Mrd..  Der Auftragsbestand legte um 2% auf €16,9 Mrd. zu, was ebenfalls ein neues Allzeithoch darstellt. Die EBIT-Marge soll erwartungsgemäß bei 3,3% liegen, wobei der nicht-operative Aufwertungsgewinn, der im Rahmen der Vollkonsolidierung einer Konzessionsgesellschaft entstanden ist, hierbei nicht berücksichtigt wird. Für das Geschäftsjahr 2019 rechnet man mit einem leichten Rückgang der Leistung auf €16,0 Mrd. (-2%). Die EBIT-Marge soll 2019 konstant auf einem Niveau von 3,3% gehalten werden und die Netto-Investitionen den geschätzten Vorjahreswert von €550 Mio. nicht überschreiten.
 



(13.02.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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