ATX-Trends: Andritz, S Immo, OMV, Telekom Austria ...

Nach dem starken Wochenausklang herrschte gestern wieder mehr Vorsicht und die Investoren verhielten sich zurückhaltend. Vorsichtige Einschätzungen amerikanischer Unternehmen vor allem bezogen auf die Geschäfte mit China dämpften die Kauffreude. So mussten die wichtigsten Indices in Europa allesamt die Woche mit leichten Abgaben beenden. Bei den Sektoren waren die Öl- und Gasproduzenten wieder einmal die größten Verlierer mit einem Minus von 2,0%, diese Branche reagiert besonders sensibel auf Konjunkturschwankungen und Veränderungen bei den Rohstoffen. Konsumgüter konnten dagegen den gestrigen Handelstag mit einem Aufschlag von 0,9% beenden. Nachdem am Freitag noch großer Optimismus bezüglich der Fusion des Zuggeschäftes zwischen Alstom und Siemens geherrscht hatte, gab es gestern wieder erneut aufkommende Bedenken und Alstom musste 3,6% schwächer schliessen.

Siemens war von diesen Nachrichten erneut weniger betroffen und gab lediglich 0,3% ab. Positiv verlief der Tag dank steigender Eisenerzpreise für einige Bergwerkskonzerne, Rio Tinto konnte 1,7% zulegen und BHP Group verzeichnete einen Aufschlag von 0,6%. Die zuletzt deutlich erholten Technologiewerte erlitten durch die Senkung des Umsatzausblickes von NVIDIA einen erneuten Rückschlag. Infineon beispielsweise handelte zeitweise tief im roten Bereich, konnte sich aber dann wieder erholen und schloss lediglich mit einem Minus von 0,9%. Gesucht waren defensive Werte wie Deutsche Telekom und Beiersdorf , hier gab es Zuwächse von jeweils knapp mehr als 0,7%. Auch thyssenkrupp legte in gleichem Ausmaß zu, nachdem der Konzernchef in einem Interview die geplante Aufspaltung in zwei Teile verteidigte, dem Verkauf der Aufzugssparte aber eine klare Absage erteilte.

Auch in Wien reagierte wieder die Vorsicht und der ATX beendete den Handelstag mit einer 1,1% tieferen Notierung. OMV hatte am Wochenende bekanntgegeben, um 2,5 Milliarden Dollar 15 Prozent an der ADNOC Refining in Abu Dhabi zu erwerben sowie einen ebenso großen Anteil an einem Trading Joint Venture, das gegründet werden soll. Nachdem der Titel klar stärker eröffnet hatte, drehte sich im Verlauf des Tages die Stimmung und es kam zu einem Minus von 1,1%. Belastung kam von der schwachen Branchenstimmung bei den Ölaktien, auch Schoeller-Bleckmann musste den Handel mit einer 3,0% schwächeren Notierung beenden. Keinen guten Tag hatten auch die Bankentitel, Raiffeisen erlitt einen Abschlag von 3,3%, bei der Erste Group konnte auch eine leichte Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs nicht helfen und der Titel schloss 2,6% schwächer. Lediglich die Bawag konnte ein Plus von 0,2% erzielen. Ebenfalls klar nach unten ging es für die Papiere der Post mit einem Minus von 1,9%. Nachdem das Unternehmen kürzlich in die Kritik gekommen war, weil sie die Parteizugehörigkeit ihrer Kunden berechnet und danach sortierte Adressen verkauft hatte, berichtete "Addendum" nun, dass die Post zusammen mit einem Partnerunternehmen das Surfverhalten der Österreicher ausgewertet und gezielte Werbung ermöglicht hat. Gesucht waren Telekom Austria mit einem Plus von 1,4%, Andritz mit 0,9% Zuwachs und voestalpine mit einem Aufschlag in gleichem Ausmaß.

Leicht unter Druck kamen die drei wichtigen Indices an der Wall Street, alle drei großen Börsenbarometer mussten tiefer schliessen als am Freitag. Mit dem Baumaschinenhersteller Caterpillar und dem Grafikchip-Produzenten Nvidia hatten zuletzt zwei große US-Konzerne offenbar mehr als erwartet unter einer schwächeren Nachfrage in China gelitten. Caterpillar enttäuschte mit den Geschäftszahlen und dem Ausblick, da vor allem das Geschäft mit Fahrzeugen und Anlagen für den Bergbau zuletzt deutlich abgenommen hatte. Mit einem Minus von 9,1% rutschte die Aktie ans Ende des Dow Jones. Nvidia hatte ebenfalls eine deutlich zurückgehende Nachfrage aus China zu vermelden und musste einen Kurseinbruch von 13,8% hinnehmen. Positiv reagierten die Aktien von Fluglinien auf die sinkenden Rohölpreise, American Airlines konnte 4,6% zulegen, JetBlue schloss 2,5% höher und auch Delta Airlines konnte einen Aufschlag von 0,7% erzielen. Das auf Chemikalien für die Halbleiterindustrie spezialisierte US-Unternehmen Entegris will Versum Materials übernehmen. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen bezeichneten dieses Zusammengehen als Fusion unter Gleichen, beide Titel konnten von dieser Nachricht profitieren. Entergris erzielte einen Aufschlag von 5,9%, Versum verzeichnete gar einen Kurssprung von 15,9%.

Deutlich schwächer tendierten die Ölpreise, nachdem die Bohraktivität in den USA deutlich zugenommen hatte. Brent schloss 2,8% schwächer, bei WTI betrug der Abschlag 3,2%. Leicht positiv tendierte Gold , gegen Abend wurde das Edelmetall bei einem Wert von rund 1.303 US-Dollar gehandelt. Der Euro konnte gegen den US-Dollar leicht zulegen, das Währungspaar fand gegen Tagesende einen Kurs von rund 1,143.

Die europ. Börsen sind unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Makroseitig ist es heute ruhig. Von der Unternehmensseite berichten heute u.a. Apple , Lockheed Martin und Pfizer .
 

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

S Immo

S Immo gab gestern bekannt, dass der Vorstand für das Geschäftsjahr 2018 ein Ergebnis aus Immobilienbewertung über dem Wert des Vorjahres erwartet (2017: €127,6 Mio.). Daher sollte auch der Jahresüberschuss deutlich den Vorjahreswert übertreffen (2017: €130,1 Mio.). Das Jahresergebnis 2018 wird am 03.04.2019 veröffentlicht.



(29.01.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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