ATX-Trends: KapschTrafficCom, Lenzing, OMV, Palfinger, voestalpine, Verbund, Wienerberger ...

Dank erfreulicher Zwischenberichte von Halbleiterkonzernen haben Europas Aktienmärkte am Donnerstag überwiegend zugelegt. Zudem gab es ermutigende Worte von US-Präsident Donald Trump zum Handelsstreit mit China. Etwas pessimistischere Aussagen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hatten nur kurz auf die Stimmung gedrückt. Seiner Einschätzung nach haben die Abwärtsrisiken für die Konjunktur zuletzt zugenommen. Eine Rezession aber sei unwahrscheinlich. So konnten die wichtigsten europäischen Börsen nahezu allesamt zulegen, lediglich der britische Leitindex FTSE fiel angesichts der fortgesetzten Brexit-Unsicherheit leicht. Hier wirkte vor allem die Drohung des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns Airbus, im Falle eines ungeregelten Austritts Fabriken in Großbritannien zu schliessen. Am besten schlug sich gestern der Technologiesektor mit einem Zuwachs von 2,2%. Hier war vor allem STMicroelectronics der Kurstreiber, wo ab dem zweiten Quartal wieder stärkeres Wachstum signalisiert wurde. Der Titel konnte daraufhin um 10,1% zulegen. Das half auch dem Chipausrüster ASML zu einem Tagesgewinn von 4,3%. Schwächster Sektor waren die Telekomwerte mit einer Abgabe von 0,9%. Hier sorgte die Meldung, dass die großen Mobilfunkbetreiber bei der im Frühjahr anstehenden 5G-Frequenzversteigerung neue Konkurrenz durch United Internet bekommen werden, für Unruhe. Deutsche Telekom musste beispielsweise 1,8% abgeben. LaFargeHolcim litt unter einer Verkaufsempfehlung durch die UBS und musste einen Tagesverlust von 1,9% hinnehmen. Fresenius hingegen konnte dank einer Kaufempfehlung durch Merrill Lynch dazugewinnen, der deutsche Medizinkonzern schloss mit einem Aufschlag von 3,1%. Adidas erlitt das gegenteilige Schicksal, eine Verkaufseinstufung durch Morgan Stanley liess den Titel 2,4% tiefer schliessen.

Nach den vorangegangenen Verlusttagen konnte auch die heimische Börse wieder dazugewinnen, der ATX schloss mit einem Aufschlage von 0,1%. Im Tagesverlauf hatte das heimische Börsenbarometer durchaus höher gehandelt, aber so wie im übrigen Europa wurden die Kursgewinne am Nachmittag eingegrenzt. Von der Unternehmensseite gab es kaum entscheidende Meldungen. Gesucht war voestalpine mit einem Kursplus von 1,5%, ebenso Wienerberger mit einem Zuwachs von 1,6%. Deutlich in den Schatten gestellt wurden sie aber von Do&Co, das Cateringunternehmen konnte gleich um 3,7% anziehen. Keine einheitliche Richtung fanden die Bankenwerte, Bawag verzeichnete eine Zuwachs von 2,4%, Erste Group hingegen musste 0,5% abgeben und bei Raiffeisen Bank International kam es nach den Kursgewinnen der Vortage zu einer Abgabe von 1,2%. Ebenfalls zu den Verlierern zählten Kapsch TrafficCom mit einem Minus von 2,2% und Palfinger , der Kranhersteller musste eine Abgabe von 1,9% hinnehmen. Gesucht war hingegen den zweiten Tag in Folge Lenzing mit einem Aufschlag von 1,5%. Bei den Ölwerten gab es eine leicht positive Tendenz, Schoeller-Bleckmann konnte sich von dem klaren Vortagsverlust teilweise erholen und 0,5% höher schliessen, auch bei OMV gab es einen Aufschlag von 0,3% zu verzeichnen. Verbund war ebenfalls wieder in der Gunst der Investoren und schloss 1,1% höher.

Uneinheitlich war gestern die Entwicklung an den Börsen in den USA. Während die Standardwerte etwas ins Stocken gerieten und der Dow Jones mit einem kleinen Minus schliessen musste, waren Technologiewerte gefragt und der Nasdaq 100 konnte ein Plus von 0,7% erringen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wurden weit geringer gemeldet als erwartet und waren auf dem niedrigsten Niveau seit 49 Jahren. Unter den Einzelwerten sorgte Pacific Gas & Electric mit einem Kurssprung von 74,6% für Aufsehen. Die Behörden hatten das Unternehmen vom Vorwurf des fahrlässigen Verhaltens bei einem der verheerendsten Waldbrände in Kalifornien entlastet. Noch vor zehn Tagen hatte das Unternehmen angekündigt, angesichts drohender Schadenersatzforderungen in der Höhe von 30 Milliarden US-Dollar Ende Jänner Gläubigerschutz zu beantragen. Gute Ergebnisse beflügelten unter anderem einige Fluggesellschaften, JetBlue Airways konnte ein Plus von 5,1% erzielen, American Airlines schloss 6,4% höher und Southwest Airlines konnte um 6,3% anziehen. Auch die Eisenbahngesellschaft Union Pacific konnte dank eines guten Unternehmensberichtes einen Zuwachs von 3,9% erzielen. Bei Texas Instruments half vor allem der angekündigte Aktienrückkauf zu einer Verteuerung um 6,9%. Ford lieferte nach der Gewinnwarnung in der Vorwoche letzten Endes doch leicht bessere Zahlen als befürchtet und wurde dafür mit einem Kursplus von 3,1% belohnt.

Unterschiedlich verlief der Handelstag für die Ölpreise, Brent schloss mit einem marginalen Abschlag von 0,1%, WTI hielt sich deutlich besser und konnte 1,0% zulegen. Gold endete nach einem vergleichsweise bewegten Handel leicht tiefer bei einem Wert von rund 1.281 US-Dollar. Der Euro musste vor allem in der zweiten Tageshälfte gegen den US-Dollar deutlich nachgeben, das Währungspaar fand gegen Ende des Tages einen Kurs von rund 1,13.

Die europ. Börsen sind positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig. Von der Makroseite wird der ifo-Index veröffentlicht.



(25.01.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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