ATX-Trends: Andritz, FACC, OMV, Palfinger, voestalpine ...

Die Anleger an Europas Aktienmärkten haben sich nach der Erholung zum Jahresstart weiter zurückgehalten. Bestimmende Themen blieben am Donnerstag die Unsicherheit über den Brexit, Konjunktursorgen und die Spannungen zwischen den USA und China. Damit schlossen die wichtigsten Aktienindizes leicht im Minus. Die Verliererliste im europäischen Branchentableau führten die Banken an. Hier kamen schlechte Nachrichten aus Frankreich: Das Kapitalmarktgeschäft der Großbank Societe Generale war im Schlussquartal 2018 so schlecht gelaufen, dass sie ihre Investoren überraschend darüber informieren musste. Zudem stimmte Bankchef Frédéric Oudéa die Anleger auf eine lediglich stabile Dividende für das vergangene Jahr ein - Analysten hatten hingegen eine Anhebung erwartet. Die Aktie sackte am EuroStoxx-Ende um rund 5,7% ab. Auch BNP Paribas wurde dadurch in Mitleidenschaft gezogen, hier kam es zu einer Abgabe von 3,9%, wobei eine frische Verkaufsempfehlung zusätzlichen negativen Einfluss hatte. Ebenfalls betroffen war die Deutsche Bank , nach der starken Erholung kam es mit einer Abgabe von 4,1% zu einem deutlichen Rückschlag. Die Autobauer und –Zulieferer hatten ebenfalls mit Schwierigkeiten zu kämpfen, Spekulationen, wonach Donald Trump neue Einfuhrzölle erheben will, liessen den Sektor 0,9% schwächer schliessen. Einen sehr guten Tag hatte hingegen Associated Britsh Foods, das Weihnachtsgeschäft der zu dem Unternehmen gehörenden Kleiderkette Primark war besser als gedacht ausgefallen und der Titel glänzte mit einem Plus von 7,0% an der Spitze des Footsie. Auch Metro konnte ein überraschend gutes Weihnachtsgeschäft melden und wurde dafür mit einem Kursplus von 6,6% belohnt.

Leicht schwächer tendierte auch die heimische Börse. Voestalpine hatte am Vorabend zum zweiten Mal im laufenden Geschäftsjahr eine Gewinnwarnung abgegeben. Auslöser dafür war eine hohe Rückstellung wegen des Ermittlungsverfahrens des deutschen Bundeskartellamts im Zusammenhang mit der Erzeugung von Grobblechen sowie hohe Anlaufkosten nach der Ausweitung des US-Werks in Cartersville. Der Stahlkonzern erlitt einen Abschlag von 4,2%. FACC konnte nach der Zahlenpräsentation ein beeindruckendes Plus von 8,8% erzielen, der Luftfahrtzulieferer hatte sowohl Umsatz als auch Betriebsergebnis mehr steigern können als erwartet. Gute Zahlen lieferte auch Schoeller-Bleckmann, das operative Ergebnis konnte deutlich gesteigert werden und auch die Auftragslage gibt allen Anlass zu Optimismus, das bedeutete ein Plus von 0,9%. Nicht ganz so gut verlief der Tag für den zweiten Ölwert, die OMV konnte sich lediglich um 0,1% verbessern. Zu deutlichen Abgaben kam es im Zuge der europaweiten Schwäche der Bankentitel bei der Erste Group , die 2,1% schwächer schliessen musste. Moderat hingegen die Verluste bei Bawag mit einem Minus von 0,2% und bei Raiffeisen Bank International, die in gleichem Ausmaß abgab. Andritz und AT&S schlossen jeweils 1,3% schwächer. Palfinger befindet sich derweil weiter im Aufwind, auch gestern konnte der Kranhersteller ein Plus von 2,6% erzielen.

Die Wall Street hat am Donnerstag nach einem lange Zeit schleppenden Verlauf höher geschlossen. Händler machten für die plötzlich anspringenden Indizes etwa zwei Stunden vor Schluss einen Bericht des "Wall Street Journal" verantwortlich. Der Zeitung zufolge erwägen Offizielle des Trump-Beamtenapparates Maßnahmen zur Senkung der Zölle auf chinesische Waren, um die Finanzmärkte zu beruhigen. Finanzminister Steven Mnuchin sei ein Befürworter dieser Idee, während ihr der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer reserviert gegenüberstehe. Zwar kamen die Indizes nach einem schnellen Dementi des Finanzministeriums wieder zurück, verteidigten aber bis zum Schluss einen Teil der vorher erzielten Gewinne. Die veröffentlichten Konjunkturdaten waren positiv ausgefallen. So hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Januar überraschend deutlich aufgehellt. Auch die Entwicklung der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war besser ausgefallen als von Experten erwartet. Unter den Einzelwerten rutschte Morgan Stanley um 4,4 % ab. Die US-Bank hatte zwar im vergangenen Jahr dank niedriger Steuern und florierender Finanzmarktgeschäfte ein Rekordergebnis erzielt. Anleger reagierten aber vor allem enttäuscht auf das schwache Schlussquartal. HB Fuller sorgte mit seinen Geschäftszahlen und dem Ausblick nur kurz für trübe Stimmung: Die Papiere des Klebstoffherstellers machten anfängliche Verluste schnell wett und notierten zum Schluss 4,3% höher.

Öl tendierte leicht schwächer, Brent endete mit einem Abschlag von 0,2%, bei WTI betrug das Minus 0,5%, Gold hatte einen vergleichsweise volatilen Handel um dann mehr oder weniger unverändert bei rund 1.292 US-Dollar zu schliessen. Auch der Handel zwischen Euro und US-Dollar erlebte einige Ausschläge, ehe gegen Abend ein nahezu unveränderter Kurs von 1,139 gefunden wurde.

Die europ. Börsen sind leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig. Von der Makroseite werden US-Daten veröffentlicht.



(18.01.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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