ATX-Trends: Amag, Andritz, OMV, Palfinger, Strabag, voestalpine, Wienerberger ...

Wie erwartet hat das britische Parlament den mit der EU ausverhandelten Brexit-Deal abgelehnt, etwas deutlicher als im Vorfeld angenommen. Es gibt jetzt eine Reihe von Optionen, vom harten No-Deal-Brexit über Nachverhandlungen und Verschiebung des Austritts bis zu einem eher unwahrscheinlichen neuen Referendum. An den Märkten hinterliess diese Entscheidung kaum Spuren. Die europäischen Börsen erhielten am gestrigen Handelstag Unterstützung durch positive Daten aus China, die Regierung in Peking will offenbar der schwächelnden Wirtschaft mit umfangreichen Steuersenkungen unter die Arme greifen. Die wichtigsten Indices konnten allesamt in positivem Territorium schliessen. In der Branchenübersicht schlug sich der Sektor der Medizinunternehmen am besten und erzielte ein Plus von 1,0%. Freizeit- und Reisekonzerne bildeten mit einem Abschlag von 0,7% das Schlusslicht. Airbus kündigte an, die Produktionskosten für den kleinsten Jet A220 weiter senken zu wollen und konnte ein Plus von 2,7% erzielen. Peugeot erzielte zwar im abgelaufenen Jahr einen Verkaufsrekord, aber der Umsatz in Asien war deutlich eingebrochen und deshalb erzielte die Aktie nur ein angesichts der guten Neuigkeiten bescheidenes Kursplus von 1,3%. Swiss Re hatte durch die Brände in Kalifornien und die Taifune in Japan hohe Kosten im Schlussquartal und büßte gestern rund 1,5% ein. Die Deutsche Post erlebte eine regelrechte Berg- und Talfahrt, eine angekündigte Porto-Erhöhung beflügelte den Titel zunächst, bei näherer Betrachtung ist der Erhöhungsspielraum aber stark eingeschränkt und die Aktie schloss mit einem Minus von 2,0%. Lufthansa litt unter einer negativen Studie durch die Deutsche Bank und musste nach dem guten Vortag gestern einen Abschlag von 1,8% hinnehmen. Bei den Nebenwerten erzielte das britische Telekommunikations-Prüfunternehmen Spirent Communications ein deutliches Umsatz- und Auftragsplus, dementsprechend optimistisch war der weitere Ausblick und der Titel sprang 13,9% nach oben.

Auch die Wiener Börse zeigte sich gestern von ihrer freundlichen Seite und erzielte einen Zuwachs von 0,5%. Weiter deutlich im Aufwind befindet sich AT&S, die Erholung wurde gestern mit einem Kurszuwachs von 6,0% eindrucksvoll fortgesetzt. Erneut gesucht war OMV , der Ölkonzern konnte gestern weitere 1,0% Zugewinn erzielen. Schoeller-Bleckmann schwächelt hingegen weiter und musste auch gestern mit einem Abschlag von 0,4% schliessen. Wenig Bewegung gab es bei den Bankentiteln, die Bawag schloss unverändert, die Raiffeisen Bank International konnte sich um 0,2% steigern, bei der Erste Group gab es immerhin einen Zuwachs von 0,7%. Voestalpine hat nach dem Großauftrag beim Gotthard-Bahntunnel in der Schweiz Lust auf mehr und will das Bahn-Geschäft deutlich ausbauen. Von derzeit 1,4 Milliarden Euro soll der Umsatz mit Schiene-Großprojekten auf zwei Milliarden Euro steigern, die Investoren zeigten sich von dieser Meldung nur wenig beeindruckt und der Stahlkonzern schloss nur 0,1% höher. Erholt zeigten sich die Bautitel, Porr erreichte ein Plus von 1,2%, Strabag erholte sich noch deutlicher und notierte zu Handelsschluss 2,3% höher. Wieder einen starken Tag hatte Semperit und war mit einem Plus von 3,3% einer der größten Gewinner. In der Gunst der Investoren standen auch Wienerberger mit einem Aufschlag von 2,5%, Andritz mit einem Plus von 1,3% und AMAG , das Aluminiumunternehmen erzielte einen Aufschlag von 1,6%. Auch Palfinger zählte mit einem Plus von 2,1% zu den Gewinnern des Tages.

Auch in den USA konnten die Börsen dank der in Aussicht gestellten Steuersenkungen in China zulegen, vor allem die Technologiewerte profitierten von dieser Meldung. Der Nasdaq 100 war mit einem Plus von 2,0% der am meisten zulegende Index. Im Blickpunkt der Anleger standen auch die vorgelegten Ergebnisse einiger Unternehmen, vor allem von Finanzinstituten. JPMorgan hatte 2018 dank guter Geschäfte an den Finanzmärkten, der breiten Aufstellung und niedrigerer Steuern so viel verdient wie nie zuvor. Allerdings hatten Experten mit noch besseren Resultaten gerechnet. Vor allem die Sparte mit dem Handel von Anleihen, Währungen und Rohstoffen, auf die Investoren ein besonderes Augenmerk haben, enttäuschte. Nach anfänglichen Verlusten konnte der Titel aber ein Plus von 0,7% erzielen. Wells Fargo hatte den Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr nur auf Grund von Kosteneinsparungen gesteigert, die Erträge insgesamt waren zurückgegangen, die Aktie schloss mit einem Abschlag von 1,6%. United Health lieferte die erwartet guten Zahlen und blickt auch voll Optimismus auf die weitere Entwicklung, dadurch war das Unternehmen mit einem Plus von 3,6% Spitzenreiter im Dow Jones Index. Die geplante Kooperation zwischen Ford und Volkswagen bescherte dem Autobauer nur zu Handelsbeginn Zuwächse, insgesamt geht die Zusammenarbeit den Investoren zu wenig weit und der Autobauer musste 1,7% abgeben. Goodyear musste sein Gewinnerwartungen wegen schwächerer Geschäftsentwicklung in China und Indien zurücknehmen und wurde dafür mit einem Minus von 13,0% abgestraft. Bei den Technologiewerten konnte Microsoft um 2,9% zulegen. Netflix erreichte ein Plus von 6,5%, nachdem die Preise in den USA erhöht worden waren. Davon profitierte auch Amazon mit einem Zuwachs von 3,6%.

Öl: Brent schloss 2,8% schwächer, WTI erreichte ein Plus von 3,2%. Gold erlebte einen relativ bewegten Handel und wurde nach einigem Auf und Ab gegen Abend leicht schwächer bei rund 1.290 Dollar gehandelt. Der Euro musste während des gesamten Handelsverlaufes gegen den US-Dollar abgeben und wurde gegen Ende des Tages bei einem Wert von rund 1,14 gehandelt.

Die europ. Börsen sind leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig. Von der Makroseite werden US-Daten veröffentlicht.



(16.01.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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