ATX-Trends: FACC, voestalpine, Lenzing, OMV, Porr, Polytec, Semperit, Strabag ...

Der zunehmende Optimismus hinsichtlich einer baldigen Lösung des US-chinesischen Handelsstreits hat die wichtigsten europäischen Aktienmärkte zur Wochenmitte beflügelt. Auslöser für den Kursanstieg war die Nachricht, dass die ursprünglich nur bis Dienstag terminisierten Handelsgespräche zwischen den USA und China überraschend an diesem Mittwoch fortgeführt wurden. Am Markt wurde dies als Signal für tiefergehende Verhandlungen und ein Näherrücken beider Seiten gewertet. Im Branchenvergleich waren die defensiven Sektoren wieder die schwächsten, es gab Verluste bei den Versorgern, den Immobilientiteln und den Telekommunikationsunternehmen. Positiv verlief der Tag für konjunkturempfindliche Sektoren, allen voran für die Automobiltitel, die ein Plus von 2,4% erzielen konnten. Aufwärts ging es auch für den Technologiesektor, hier waren die negativen Nachrichten verarbeitet und es gab in Summe einen Aufschlag von 2,1%. Der Außenwerbespezialist JCDecaux profitierte von einem positiven Analystenkommentar und konnte um 5,3% anziehen. Aeroports de Paris wurde von einem Bericht belastet, wonach sich der Verkauf der Staatsanteile an dem Flughafenbetreiber verzögere, und musste ein Minus von 4,6% hinnehmen. Die Deutsche Bank musste der jüngsten starken Aufwärtsbewegung Tribut zollen und gab 2,8% ab. Salzgitter gewann nach einem zuversichtlichen Kommentar von Merrill Lynch 4,4% dazu, das Medienunternehmen Axel Springer wurde gleich von zwei Analystenhäusern, UBS und NordLB, zum Kauf empfohlen und reagierte darauf mit einem Kursanstieg von 3,4%.

Weiter im Aufwind befindet sich die Börse in Wien, der ATX konnte neuerlich zulegen und beendete auch den sechsten Handelstag im neuen Börsenjahr im Plus. Gesucht war unter anderem voestalpine , der Stahlkonzern konnte einen Zuwachs von 2,3% erzielen. AT&S konnte sich nach der Umsatzwarnung und dem deutlichen Kursrutsch des Vortages nur geringfügig erholen und legte lediglich 0,4% zu. OMV erzielte ein Plus von 1,6%, noch deutlich besser verlief es für Schoeller-Bleckmann, der Ölfeldausrüster konnte sich gleich um 6,2% verteuern. Weniger Bewegung gab es bei den Banken, die erste Group erzielte einen Zuwachs von 0,9%, Raiffeisen konnte um 0,5% anziehen, die Bawag schloss nahezu unverändert mit einer leichten Abgabe. Erholt präsentierten sich die Bauunternehmen, Porr verbesserte sich um 0,4%, bei Strabag betrug der Zuwachs 3,5%. Deutlich in der Gunst der Investoren waren Polytec mit einem Plus von 4,0%, Lenzing mit einem Aufschlag von 3,4% und FACC mit einer 3,2% höheren Notierung. Die österreichische Post konnte als defensiver Titel überraschenderweise ebenfalls zulegen und gewann 2,8% dazu. Übertrumpft wurden all diese Zugewinne aber von Rosenbauer , der Kurs des Feuerwehrausrüsters sprang fulminante 8,6% nach oben. Und Semperit bleibt der Gewinner des bisherigen Jahres, auch gestern gab es ein Plus von 3,5% was seit Jahresbeginn einen Zuwachs von fast dreissig Prozent bedeutet.

Auch in den USA setzte sich die begonnene  Erholung fort, alle drei wichtigen Indices beendeten den Tag mit klaren Zugewinnen. Auch hier schuf die Hoffnung auf einen positiven Ausgang der Verhandlungen zwischen den USA und China die Basis für erhöhte Risikofreudigkeit unter den Investoren. Wenig Neuigkeiten lieferte das gestern veröffentlichte Protokoll der letzten Sitzung der Fed. Bei den Einzeltiteln stand Constellation Brands im Blickpunkt, nach einer enttäuschenden Zahlenvorlage und einem pessimistischeren Blick in die Zukunft musste der Titel 12,4% abgeben. Apple trotzte den erneut kritischen Berichten zum Absatz des neuen i-Phones und Meldungen, dass die Zulieferer angwiesen wurden, die Produktion um rund zehn Prozent zu reduzieren, und konnte ein Tagesplus von 1,7% erreichen. Urban Outfitters konnte dank einer positiven Einstufung durch Morgan Stanley einen Zuwachs von 3,0% erzielen. Boeing wurde von UBS als „Top Pick“ im Luftfahrtsektor eingestuft und konnte sich nach dem klaren Gewinn des Vortages um weitere 1,0% verbessern. Mit der Auslieferung von 806 Flugzeugen im Vorjahr hatte man den Konkurrenten Airbus knapp hinter sich gelassen.

Wieder deutlich zulegen konnten gestern die Ölpreise, Brent schloss 4,6% höher, bei WTI betrug das Kursplus sogar 5,2%. Gold legte vor allem in der zweiten Tageshälfte zu und wurde gegen Abend bei einem Kurs von rund 1.294 US-Dollar gehandelt. Der Euro konnte sich im Tagesverlauf gegen den US-Dollar deutlich steigern, das Währungspaar fand gegen Tagesende einen Kurs von rund 1,154.

Die europ. Börsen sind leicht negativ indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der Unternehmensseite meldete Agrana die Ergebnisse zum dritten Quartal 2018/19. Von der Makroseite ist es relativ ruhig.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Agrana

Der heimische Zuckerkonzern Agrana veröffentlichte heute seine Zahlen zum dritten Quartal 2018/19. Die Umsatzerlöse sind im Q3 im Vorjahresvergleich um 7% auf €601,9 Mio. gesunken (2% unter dem Bloomberg Konsens). Hierfür war insbesondere der deutliche Abwärtstrend beim Zuckerweltmarktpreis verantwortlich. Infolgedessen lag das EBITDA deutlich unter dem Vorjahr (-57%) und betrug moderate €27,8 Mio. Die Profitabilität wurde auch von der trockenheitsbedingt geringeren Ernte in Österreich und negativen Entwicklung im Ethanol- und Verzuckerungsproduktgeschäft belastet. Die EBIT-Marge erreichte 0,2% im Q3 (ggü. 6,3% im Vorjahr). Das Konzernergebnis lag mit €-3,5 Mio. deutlich unter dem Vorjahresergebnis von €30,6 Mio.. Aufgrund des weiterhin herausfordernden Marktumfeldes wurde die Guidance für das laufende Geschäftsjahr nicht geändert. Demnach geht man weiterhin von einem deutlichen Rückgang beim EBIT aus. Der Umsatz soll leicht unter dem Vorjahresniveau liegen.

Q3-18/19: Umsatzerlöse:  €601,9 Mio. (617,3e); EBITDA: €27,8 Mio. (30,5e); EBIT: 1,2€ Mio. (14,8e); Konzernergebnis (exkl. nicht beherrschende Anteile): €-3,5 Mio. (8,7e)



(10.01.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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