Die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed hat am Donnerstag auch die europäischen Börsen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Sie folgten damit der schwachen Kursentwicklung an der Wall Street, wo sich die Verluste am Donnerstag noch ausweiteten. Die Fed hatte am Mittwochabend den Leitzins erwartungsgemäß ein weiteres Mal angehoben, erwartet für 2019 aber nur noch zwei Zinsanhebungen. Im September waren es noch drei Anhebungen gewesen. Auch für das Wirtschaftswachstum gibt sich die Fed etwas weniger zuversichtlich als bisher. Dadurch mehrten sich die Befürchtungen einer deutlichen Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Wieder einmal waren die Bergbaukonzerne und Rohstoffproduzenten der Sektor mit dem größten Ausschlag, gestern ging es 2,7% nach unten. Auch die Ölkonzerne hatten einen schlechten Tag und gaben 2,0% ab. Am besten hielten sich die nur leicht schwächer tendierenden defensiven Titel der Konsumgüterhersteller und Versorgern. Laut einem Pressebericht wurden vom US-Justizministerium Untersuchungen gegen Airbus wegen unrechtmäßiger Geschäftspraktiken eingeleitet. Die drohenden Strafen in der Höhe von mehreren Milliarden Dollar liessen den Luftfahrt- und Rüstungskonzern mit einem Minus von 4,4% schliessen. Bang & Olufsen senkte die Umsatzziele, woraufhin der Kurs des Herstellers hochwertiger Unterhaltungselektronik um 34,3% einbrach. Die Media-Markt und Saturn Mutter Ceconomy konnte sich von dem Kurseinbruch am Vortag mit einem Zuwachs von 4,4% erholen.
Gestern konnte sich die heimische Börse dem europäischen Umfeld nicht entziehen und beendete einen weiteren Tag mit deutlichen Abgaben. Zu den einzelnen Unternehmen lag eine sehr magere Meldungslage vor. Ans untere Ende der Kursliste rutsche Schoeller-Bleckmann mit einem Minus von 7,1%, ohne dass irgendwelche relevante Nachrichten zu dem Unternehmen veröffentlicht wurden. Der weiter nachgebende Ölpreis wurde als Grund für diese Schwäche ausgemacht und liess auch die OMV 3,6% teifer schliessen. Auch die Banken litten nach wie vor unter den Plänen der rumänischen Regierung für die Einführung einer Bankensteuer. Die Erste Group musste 4,6% abgeben, bei Raiffeisen betrug das Minus 2,0%. Bedenkt man die vergleichsweise geringen Auswirkungen der geplanten Bankensteuer auf den Geschäftserfolg der beiden Banken, dann scheint dieser Ausverkauf deutlich überzogen zu sein. Auch die Bawag schloss gestern schwächer, wenngleich hier das Minus mit 0,8% durchaus in Grenzen gehalten werden konnte. Kapsch TrafficCom kam nach dem Kursfeuerwerk des Vortags um 3,2% zurück. Gesucht war in dem eher pessimistischen Umfeld Amag , der Aluminiumproduzent konnte 1,6% höher schliessen. Auch CA Immo, EVN , Flughafen Wien und Mayr-Mlenhof beendeten den Handel mit Kurszuwächsen.
Weiter nach unten ging es am gestrigen Handelstag auch für die Börsen in den USA. US-Präsident Donald Trump goß neues Öl ins Feuer, als er erneut die Möglichkeit eines „government-shutdowns“ ins Gespräch brachte. Er gab zu verstehen, dass er kein Finanzierungsgesetz unterzeichnen werde, das nicht die Mittel für den Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko beinhalten werde. Insgesamt ist die Nervosität an den Börsen deutlich gestiegen, wie auch der Volatilitätsindex zeigt, der den höchsten Stand seit Februar erreichte. Mit Blick auf die Einzelwerte sorgte vor allem Twitter für Aufsehen. Hier brachten Aussagen eines Leerverkäufers den Kurs unter Druck. Eine Studie von Amnesty Internation zeige, dass schwarze Frauen problematischen Tweets ausgesetzt seien, das war die Meldung, die die Aktie zu einer 11,1% tieferen Schlussnotierung führte. Walgreens Boots Alliance , im Sommer in den Dow Jones aufgenommen, musste trotz eines überraschenden Gewinnsprungs rund 5,0% abgeben, da der geplante Umbau der Drogerie- und Apothekenkette zunächst einmal viel Geld kosten werde. Der Tabakkonzern Altria will 35 Prozent am E-Zigaretten Hersteller Juul übernehmen, die Kosten dieser Transaktion von 12,8 Milliarden US-Dollar verunsicherten die Investoren und brachten den Aktienkurs 1,9% nach unten. Blackberry lieferte ein Ergebnis, das selbst die optimistischsten Analystenerwartungen übertraf und durfte sich über einen Tagesgewinn von 2,7% freuen. Celanese wird ab nächster Woche in den S&P 500 aufgenommen, das brachte den Kurs des Chemieunternehmens 4,7% nach oben. Das Pharmaunternehmen Express Script Holdings, das dafür Platz machen muss, verlor im Gegenzug 3,6%.
Wieder deutlich nach unten ging es für die Ölpreise, Brent verlor 5,1%, WTI schloss 2,8% tiefer. Gold tendierte während des gesamten Handelsverlaufes stärker und erreichte gegen Abend einen Wert von rund 1.260 US-Dollar. Der Euro konnte in einem sehr bewegten Handel gegen den US-Dollar zulegen, gegen Ende des Tages wurde das Währungspaar bei einem Kurs von rund 1,145 gehandelt.
Die europ. Börsen sind leicht negativ indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig. Von der Makroseite werden diverse US-Daten veröffentlicht.
Das Team der Wiener Privatbank wünscht Ihnen Frohe Weihnachten und erholsame Feiertage!
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