ATX-Trends: CA Immo, OMV, Post, Semperit, Verbund, voestalpine

Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag erneut nachgegeben. Sie knüpften an den schwachen Wochenauftakt an. Allerdings fielen die Verluste etwas geringer aus als am Vortag. Neben Sorgen um die weltweite Konjunktur und den US-chinesischen Zollstreit drückten die anhaltenden Unsicherheiten in puncto Brexit auf die Stimmung. Mit der festen Eröffnung in den USA kam kurzfristig Entlastung, die aber nicht bis in den Schluss gerettet werden konnte. Am härtesten wurden erneut die Öl- und Gasunternehmen in Mitleidenschaft gezogen, der Sektor musste 2,5% abgeben. Fallende Rohölpreise liessen die Kurse großer Ölkonzerne wie Eni, BP und Royal Dutch Shell nachgeben. Die Luftfahrtgesellschaften konnten hingegen von diesem Preisverfall profitieren, so legte beispielsweise Lufthansa 1,9% zu. Ansonsten gab es kaum relevante kursbewegende Nachrichten. Der britische Stromkonzern National Grid litt unter der Ankündigung der britischen Regulierungsbehörde Ofgem, die Netzgebühren für Gas und Strom deutlich senken zu wollen und gab 9,2% nach. Die Aktien der UBS legten anfangs zu, schlossen am Ende jedoch etwas leichter mit einem Minus von 0,4%. Die Schweizer Investmentbank hat eine Auseinandersetzung mit der US-Börsenaufsicht SEC gegen eine Zahlung von fünf Millionen US-Dollar beigelegt. Der zuletzt arg gebeutelte Spezialchemiekonzern Covestro meldete sich gestern mit einem Plus von 1,8% zurück. Kali und Salz gewann 3,1% dazu, die jüngsten Niederschläge liessen den Pegelstand der Werra wieder ansteigen und ermöglichen so eine Weiterführung der Produktion in drei Werken. Laut Berichten steigt auch der Finanzinvestor Carlyle in den Bieterstreit um Osram ein, der Leuchtenhersteller konnte einen Kursanstieg von 4,7% verbuchen.

Gegen den gesamteuropäischen Trend verzeichnete der ATX einen positiven Tag und konnte 0,9% höher schliessen. Zu den größten Gewinnern zählte die Österreichische Post. Das Unternehmen trennt sich von dem Vorstand, der für die fehlgeschlagene Kooperation mit Fintech verantwortlich war, zusätzlich erreichten die Paketauslieferungen in der Vorweihnachtszeit ein Rekordhoch, dank dieser Nachrichten konnte die Aktie mehr als 3,9% anziehen. Ebenfalls zu den Gewinnern zählte Semperit , das zuletzt stark unter die Räder gekommene Unternehmen durfte sich über einen Tagesgewinn von 3,8% freuen. Und auch CA Immo war gesucht und zog um 3,7% an. Von den Schwergewichten am heimischen Markt war gestern Wienerberger der größte Gewinner, der Ziegelhersteller verzeichnete ein Tagesplus von 3,7%. Positiv endete der Tag auch für voestalpine mit einem Zuwachs von 1,0%. In der Gunst der Investoren waren auch die Bankentitel, Erste Group stieg um 2,0%, Bawag gewann 1,5% dazu, lediglich Raiffeisen erlitt einen leichten Abschlag von 0,3%. Keine klare Richtung fanden die heimischen Ölwerte, während OMV 1,6% nachgeben musste, konnte sich Schoeller-Bleckmann etwas von den Verlusten der Vortage erholen und zog um 1,4% an. Schwächer tendierten die Versorger, der Verbund schloss um 1,6% tiefer als am Vortag, bei EVN , dem einzigen positiven Wert am Montag, gab es gestern einen Abschlag von 1,5% zu verzeichnen.

In den USA zeigten sich die Börsen leicht erholt, wenngleich die anfänglichen Gewinne nicht ganz gehalten werden konnten. So schloss der Dow Jones mit einem Plus von 0,4%, der Nasdaq -Index kletterte 0,5% nach oben, der S&P 500 schloss nahezu unverändert. Angesichts der bevorstehenden Zinsentscheidung durch die Fed übten sich die Investoren weiter in Zurückhlatung. Belastet wurden die Indices auch in den USA teilweise von den Ölwerten, die angesichts fallender Rohölpreise teilweise deutliche Verluste hinnehmen mussten. Boeing kündigte eine Aufstockung der Aktienrückkäufe an und auch die Dividende soll deutlich angehoben werden, das liess den Flugzeugbauer mit einem Plus von 3,8% den Handel beenden. Navistar lieferte für das abgelaufene Quartal deutlich bessere Umsatz- und Gewinnzahlen als prognostiziert und gab sich auch für die Zukunft deutlich optimistischer, das liess die Aktie des Truckherstellers 15,7% nach oben springen. Eine Abstufung durch die Credit Suisse auf „Underperform“ bescherte Philipp Morris ein deutliches Minus von 7,7%. Oracle lieferte dank der Cloud-Dienste ein leicht besseres Ergebnis als von den Analysten erwartet und konnte ein leichtes Plus von 0,3% erzielen.

Bei Öl gab es gestern einen weiteren Kursrutsch. Unerwartet höhere Förderung in Russland, steigende Produktion in den USA und Sorgen um das weltweite Wirrtschaftswachstum liessen Brent 4,0% schwächer schliessen, WTI rutschte mit einem Minus von 7,3% auf den tiefsten Stand seit August 2017.Gold konnte in einem ruhigen Handel zulegen und wurde gegen Abend bei rund 1.250 US-Dollar gehandelt. Der Euro konnte gegen den US-Dollar teilweise kräftig zulegen, musste aber in der zweiten Tageshälfte diese Gewinne teilweise wieder abgeben, schlussendlich pendelte sich das Währungspaar bei einem Wert von rund 1,137 ein.

Die europ. Börsen sind unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig. Von der Makroseite steht die Zinsentscheidung und Pressekonferenz der US-Notenbank Fed im Fokus.



(19.12.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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