ATX-Trends: OMV, Wienerberger, AT&S, Erste Group, FACC, Agrana ...

Die Börsen Europas haben sich am Freitag etwas von dem Kurssturz der vergangenen Handelstage erholt. Die wichtigsten Indices konnten aber die zwischenzeitlich erzielten Höchstkurse nicht halten und gaben gegen Ende des Handels wieder leicht ab. Nachdem tags zuvor sämtliche Branchen Europas nachgegeben hatten, legten sie nun fast alle wieder zu. Am deutlichsten stieg der Öl- und Gassektor mit plus 2,2% dank der wieder anziehenden Ölpreise. Unter den Einzelwerten stachen die Anteilsscheine von Fresenius hervor, die um 16,7%zent absackten, nachdem der Medizinkonzern seine Mittelfristziele gekappt hatte. Akzo Nobel konnte nach einer positiven Analystenstudie, in der die starke Bilanz des Chemiekonzerns sowie nachlassender Druck bei Rohmaterialien hervorgehoben wurde, ein Plus von 1,2% erzielen. Die sehr volatile Aktie von Wirecard konnte zum Wochenausklang um 2,8% anziehen. Bayer hatte eine starke letzte Handelsphase und schloss schlussendlich 1,7% stärker nachdem laut eines Medienberichtes der aktivistische Investor Elliott bei dem Agrochemie- und Pharmakonzern eingestiegen sein soll. Morphosys stellte positive Therapieergebnisse für einen Schuppenflechte-Wirkstoff in Aussicht und durfte sich über einen Tagesgewinn von 3,5% freuen.

Heute wird die Produktion der Industrie in Italien verlautbart, morgen folgt dann der ZEW-Index für Deutschland und die Eurozone, Am Donnerstag verlautbart die EZB ihren weiteren geldpolitischen Kurs und es werden Inflationsdaten für Frankreich und Deutschland bekanntgegeben, und am Freitag folgen noch der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone, Deutschland und Frankreich und Inflationsdaten für Italien und Spanien.

Deutlich erholt präsentierte sich auch der Markt in Wien, der ATX konnte zum Ende der Handelswoche einen 0,6% höheren Schlusskurs verbuchen. Auch in Wien profitierten die Ölwerte von den anziehenden Rohstoffpreisen, OMV setzte sich mit einem Plus von 3,8% an die Spitze der ATX-Werte, auch Schoeller-Bleckmann konnte leicht zulegen und schloss 1,0% stärker. Ebenfalls erholt präsentierte sich Wienerberger mit einem Zuwachs von 1,1% und AT&S, der Leiterplattenhersteller konnte eine 2,2% höhere Notierung einfahren. Keine Erholung gab es hingegen bei FACC , der Luftfahrtbranche-Zulieferer erlitt einen weiteren Abschlag von 1,3%. Die Erste Group hatte die Kaufempfehlung bestätigt, jedoch das Kursziel leicht abgesenkt. Uneinheitlich verlief der Tag für die Finanzwerte, die Bawag schloss 0,4% schwächer, die Erste Group konnte ein Plus von 0,4% erzielen und die Raiffeisen erreichte einen Aufschlag von 0,8%. Schlecht verlief der Handelstag für Agrana , der Zuckerkonzern musste ein Minus von 3,5% hinnehmen.

Nach wie vor bestimmte die Furcht vor einer weiteren Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China das Geschehen an den Börsen in den USA. Nachdem sich die Lage Donnerstag im späten Handel deutlich beruhigt hatte, gerieten die wichtigsten Indices zum Wochenausklang erneut unter Druck. Vor allem konkrete Hinweise, wie die drohenden Zollerhöhungen vermieden werden sollen, fehlen in den Augen vieler Anleger. Der Arbeitsmarktbericht zeigte einen überraschend geringen Anstieg der neugeschaffenen Stellen, die Arbeitslosigkeit und das Lohnwachstum fiel gemäß den Erwartungen aus. Das könnte Spielraum für die Fed eröffnen, um langsamer an der Zinsschraube zu drehen. Die Stimmung unter den Verbrauchern blieb hingegen nach wie vor gut und übertraf die reduzierten Erwartungen. Deutliche Verluste gab es für die Technologiewerte im Dow Jones, Microsoft , Cisco und Intel lagen mit Abschlägen von jeweils rund 4,0% am Indexende. Die Übernahme des Cannabis-Produzenten Cronos durch Altria sorgt nach wie vor für einiges Aufsehen, Cronos verzeichnete einen weiteren Kurssprung von 21,7%. Bei der Übernahme von Akorn durch Fresenius gab es einen Gerichtsentscheid, demzufolge Fresenius den Generikahersteller nicht übernehmen muss, der Kurs von Akorn sackte um 23,8% ab. Der auf Möbel und Einrichtungsgegenstände spezialisierte Einzelhändler Big Lots hatte im letzten Quartal einen unerwartet hohen Verlust erwirtschaftet, der Aktienkurs erlitt auf Grund dieser Meldung einen Einbruch von 23,1%.

Morgen wird in den USA der Produzentenpreisindex veröffentlicht, am Mittwoch folgen Inflationsdaten, am Donnerstag wie jede Woche die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und am Freitag die Einzelhandelsumsätze, die Industrieproduktion und der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe. Unternehmensergebnisse werden am Donnerstag von Costco, Adobe und Ciena bekanntgegeben.

Einen deutlichen Kursanstieg gab es bei den Ölpreisen, nachdem sich die OPEC-Länder auf eine überraschend hohe Förderkürzung geeinigt hatten. Brent konnte um 2,7% anziehen, wobei im Tagesverlauf deutlich höhere Notierungen erzielt worden waren, ebenso bei WTI, das 2,2% höher schloss. Gold konnte während des gesamten Handelsverlaufs stetig zulegen und endete bei einem Wert von 1.247 US-Dollar. Der Euro zeigte sich leicht stärker gegen den US-Dollar, vor allem in der zweiten Tageshälfte, gegen Abend wurde das Währungspaar bei einer Marke von rund 1,14 gehandelt.

Die europ. Börsen sind leicht negativ indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Minus. Von der Unternehmensseite  ist es relativ ruhig. Von der Makroseite steht das sentix-Investorenvertrauen für Dezember im Fokus.
 



(10.12.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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