ATX-Trends: CA Immo, FACC, Wienerberger, Warimpex, Zumtobel ...

Die Nachricht, dass die Finanzchefin und Tochter des Gründers von Huawei auf Betreiben der USA in Kanada wegen Bruches der Sanktionen gegen den Iran verhaftet worden war, traf die Aktienmärkte gestern auf dem falschen Fuß. Hatte zu Wochenbeginn noch großer Optimismus geherrscht, dass es im Handelsstreit zwischen China und den USA zu einer baldigen Einigung kommen könnte, erlitten diese Hoffnungen dadurch einen gewaltigen Dämpfer. Die weiter anhaltenden Querelen um das italienische Budget und die Brexit-Debatte im britischen Parlament trugen ein Übriges dazu bei, dass die europäischen Börsen den größten Tagesverlust seit dem Entscheid für den Brexit erlitten. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden Minen-, Rohstoff- sowie Öl- und Gasaktien. Ferner brachten negative Aussagen der US-Bank Citigroup zur eigenen Profitabilitäts- und Ertragsentwicklung im laufenden Quartal auch die Aktien europäischer Großbanken unter Druck. Die Deutsche Bank schloss 4,4% schwächer, die Commerzbank büßte gar 6,7% ein. Air Liquide wurde von UBS zum Kauf empfohlen und konnte sich mit einem Abschlag von 1,9% vergleichsweise gut halten. Vonovia legte überraschend gute Zahlen vor und zeigte sich auch für die Zukunft optimistisch, dadurch konnte der Titel gestern einen Zuwachs von 1,3% für sich verbuchen.

Auch die Börse in Wien konnte sich dem schwachen Umfeld nicht entziehen und endete  deutlich tiefer. Unternehmensnachrichten waren Mangelware. Ans untere Ende der Kursliste rutschte die Aktie von Schoeller-Bleckmann mit einem zweistelligen Verlust von 10,7%. Die Wienerberger -Aktie verzeichnete ein deutliches Minus von 7,2%, FACC -Titel brachen 6,3% ein. Auch sonst schlossen die meisten Titel mit Abgaben. Lediglich Immobilienwerte konnten sich in diesem Umfeld zum Teil behaupten, Ca Immo verzeichnete ein Plus von 0,2%, Warimpex konnte einen Zuwachs von 0,9% erzielen. Ebenfalls zulegen konnte gestern Rosenbauer , der Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen schloss 0,5% höher und handelte über weite Strecken des Tages deutlich mehr im positiven Bereich. Auch Zumtobel konnte gestern gegen den Trend zulegen und ein Plus von 0,3% erzielen.

Ebenfalls mit deutlichen Abgaben startete die Börse in den USA, allerdings drehte dort gegen Ende die Stimmung und es verblieb für Dow Jones und S&P 500 ein kleines Minus, der Nasdaq -Index konnte sogar ein Plus von 0,4% erzielen. Hatten zu Beginn des Tages auch in den USA die Sorgen bezüglich des Handelsstreites dominiert, setzte sich im weiteren Tagesverlauf die Hoffnung durch, dass sich die US.-Notenbank angesichts der momentanen Situation im kommenden Jahr mit Zinserhöhungen zurückhalten könnte. Im Dow hatten die Aktien des Flugzeugbauers Boeing mit einem Abschlag von rund 3,1% die rote Laterne inne. Zwischenzeitlich waren die Anteilsscheine um mehr als 7 Prozent abgesackt. Ein Gericht in Sao Paulo hatte die geplante Übernahme der Mehrheit am Verkehrsflugzeuggeschäft seines brasilianischen Wettbewerbers Embraer zunächst gestoppt. Auch die Aktien der Citigroup weiteten ihre Verluste aus. Nach den negativen Aussagen des Finanzchefs kam es zu einem weiteren Abschlag von 3,5%. Die Aktien von Hewlett Packard Enterprise zogen um 6,5% an. Die für IT-Services zuständige Schwestergesellschaft von Hardware-Hersteller HP Inc hatte überraschend positive Quartalszahlen vorgelegt. Activision Blizzard konnte ein Plus von 3,5% erzielen, JPMorgan hatte den Computer- und Videospiele-Konzern auf „Overweight“ hichgestuft.

Deutlich abgeben mussten auch die Ölpreise, nachdem es innerhalb der OPEC zu keinem Konsens bezüglich einer Förderkürzung gekommen war. Brent schloss 2,5% schwächer, bei WTI betrug das Minus 2,7%. Gold konnte während des Tages von der wachsenden Risikoaversion profitieren, musste dann aber die Gewinne wieder abgeben und handelte gegen Abend nahezu unverändert bei rund 1.238 US-Dollar. Der Euro konnte sich im Handel gegen den US-Dollar behaupten, wenngleich auch die Gemeinschaftswährung die Höchstkurse während des Tages nicht halten konnte. Das Währungspaar pendelte sich gegen Abend bei einem Kurs von rund 1,138 ein.

Die europ. Börsen sind leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der Unternehmensseite  ist es relativ ruhig. Von der Makroseite steht der US-Arbeitsmarktbericht für November im Fokus.



(07.12.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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