ATX-Trends: ams, OMV, SBO, Verbund, voestalpine, Rosenbauer ...

Nach einem freundlichen Start drehten die europäischen Börsen im Tagesverlauf ins Minus und beendeten den Tag mit Abschlägen. Nach wie vor kommt Verunsicherung von dem Streit um das italienische Budget, zusätzlich gab es bei den Brexit-Verhandlungen einen weiteren Dämpfer und es scheint zu weiteren Verzögerungen zu kommen. Hauptsächlich wurde das Marktgeschehen aber durch die Technologieaktien belastet, wo es auf Grund von negativen Unternehmensmeldungen in den USA zu deutlichen Verlusten kam. Lumentum, ein Apple -Zulieferer, hatte seine Jahresziele auf Grund stark rückgängiger Aufträge gekürzt. Der Technologiesektor war mit einem Minus von 3,7% das Schlusslicht unter den Sektoren. Der österreichische Apple-Zulieferer ams , der in der Schweiz notiert ist, brach um 22,4% ein. In Deutschland konnte Infineon nach der Zahlenpräsentation anfänglich Gewinne erzielen, aber immer mehr Analysten fanden in dem Ergebnis Haare in der Suppe. So wurde unter anderem die mangelnde Profitabilität moniert, schlußendlich endete der Titel mit einem Minus von 7,8%. SAP meldete die geplante Übernahme des US-Unternehmens Qualtrics, das wurde von den Analysten als sehr kostspiel klassifiziert und der Softwarehersteller büßte 5,6% ein. Die Anleger von British American Tobacco reagierten verschreckt auf die Möglichkeit eines Verbots von Menthol-Zigaretten in den USA. Die BAT-Aktie musste 10,6% abgeben, diese Nachricht zog auch Imperial Brans 2,2% nach unten. Telecom Italia stemmte sich gegen den allgemeinen Abwärtstrend und schloss 2,8% höher, Medienspekulationen zufolge verhandelt das Unternehmen mit Vodafone über den gemeinsamen Aufbau der fünften Mobilfunkgeneration 5G in Italien. Ölwerte wie Eni in Italien oder BP in London profitierten mit Kursgewinnen von weiter steigenden Ölpreisen. Luftfahrtgesellschaften mussten hingegen deswegen abgeben, Air France –KLM schloss 2,3% tiefer, Lufthansa verzeichnete ein Minus von 2,9%, Und der Flughafen Zürich litt unter einer drohenden Änderung der Gebührenordnung und sackte 15,3% ab.

Auch in Wien drehte die Börse nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und schloss fast 1,2% tiefer. Belastet wurde der ATX unter anderem von den neuerlich starken Kursverlusten der voestalpine . Der Linzer Stahlkonzern gab um 3,4% nach. Bereits am Freitag hatten sie über zweieinhalb Prozent verloren, nachdem der Branchenkollege thyssenkrupp wegen einer drohenden Kartellstrafe seine Prognose gesenkt hatte. Schwächster Wert im Leitindex war jedoch AT&S mit einem Minus von 4,6%. Das Unternehmen litt unter der international schlechten Stimmung bei Aktien von Chipherstellern. Schoeller-Bleckmann profitierte von den steigenden Ölpreisen und verzeichnete ein Plus von 1,3%. OMV konnte sich hingegen nicht von der am Freitag begonnenen Abwärtsbewegung erholen und verlor weitere 2,4%. Auch bei den Banken kam es zu Abgaben, die Erste Group schloss 1,2% schwächer, Raiffeisen gab im Vorfeld der Zahlenpräsentation am Mittwoch 0,5% ab, die Bawag konnte mit einem kleinem Minus nahezu unverändert schliessen. Eine positive Ausnahme bildete der Verbund , der Versorger glänzte mit einem Kursplus von 4,0%.

Auch in den USA ging es nach unten, vor allem Sorgen um eine schwache Nachfrage nach iPhones des Apple-Konzerns belasteten die Stimmung. Der Apple-Zuliefere Lumentum kappte die Gewinnprognosen wegen stark rückgängiger Auftragseingänge, und brach knapp 33,0% ein. Apple musste auf Grund dieser Meldung 5,0% abgeben. Die Papiere von Goldman Sachs wurden im Dow noch stärker abgestraft. Sie büßten 7,5% ein, nachdem der Betrugsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB wieder in den Blick gerückt war. Der Finanzminister des asiatischen Landes verlangt die volle Erstattung aller im Zusammenhang mit den Geschäften des Fonds an die US-Bank geflossenen Gebühren. General Electrics gab weitere 6,9% ab, nachdem der Konzern mit schwachen Zahlen die Anleger enttäuscht hatte und Credit Suisse zum zweiten Mal innerhalb von 12 Tagen das Kursziel gesenkt hatte. Damit handelt die Aktie auf dem tiefsten Stand seit Mitte März 2009.

Im Tagesverlauf ging es für die Ölpreise deutlich nach oben, nachdem Saudi Arabien die Fördermenge deutlich gekürzt hatte, dann drehte allerdings die Stimmung, Brent schloss 0,1% schwächer, WTI verzeichnete ein Minus von 0,4%. Gold befindet sich weiter im Abwärtstrend und beendete den gestrigen Handel bei einem Wert von rund 1.201 US-Dollar. Auch der Euro bleibt nach wie vor schwach und musste gegen den US-Dollar deutlich nachgeben, gegen Ende des Tages wurde das Währungspaar bei einer Marke von rund 1,121 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schliessen uneinheitlich. Von der Unternehmensseite berichtete Bayer (leicht über Erwartungen), in Österreich berichtete Rosenbauer (Details siehe unten). Von der Makroseite ist es relativ ruhig.

Rosenbauer: Der heimische Feuerwehrgerätproduzent Rosenbauer präsentierte heute seine Q3/18 Zahlen. Der Umsatz fiel im dritten Quartal im Vorjahresvergleich um 4,5% auf €199,3 Mio.. Während das EBIT um 42,1% auf €7,0 Mio. einbrach verzeichnete das Periodenergebnis einen Rückgang von 31,2% auf €5,3 Mio.. Unter anderem war die spätere Umsatz- und Gewinnrealisierung aufgrund des Rechnungslegungsstandard IFRS 15 verantwortlich für die schwächeren Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr.Der IWF hat jüngst seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft von 3,9% auf 3,7% in 2018 und 2019 gesenkt. Die Feuerwehrbranche folgt erfahrungsgemäß der allgemeinen Konjunktur mit einem mehrmonatigen Abstand und sollte sich weiter stabil entwickeln. Im vierten Quartal wird aufgrund von vollen Auftragsbüchern ein starkes Finish erwartet. Trotz des anhaltenden Margendrucks in den entwickelten Märkten strebt das Management von Rosenbauer 2018 weiterhin einen Umsatz von mehr als €900 Mio. und eine EBIT-Marge von über 5% an.

Q3/18: Umsatz:  €199,3 Mio. (Vj. 210,9); EBIT: €7,0 Mio. (Vj. 12,1); Periodenergebnis: €5,3 Mio. (Vj. 7,7)

 



(13.11.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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