ATX-Trends: Andritz, Erste Group, RBI, Bawag, FACC, OMV, Lenzing ...

Nur wenig Veränderung gab es am gestrigen ersten Handelstag der Woche, die wichtigsten Indices beendeten den Tag mit nur leichten Aufschlägen oder wie beispielsweise der DAX mit einem leichten Rückgang. Angesichts der bevorstehenden US-Wahlen und dem möglichen Treffen zwischen den Präsidenten der USA und Chinas am G20-Gipfel war Zurückhaltung angesagt. Am stärksten gefragt war der Öl- und Gassektor mit einem Zuwachs von rund 1,5%. Spitzenreiter war hier Total, der französische Ölkonzern verteuerte sich um 2,3%. Stark waren auch BP und Shell mit einem Zuwachs von 1,7% beziehungsweise 1,4%. Wenig Bewegung gab es im Bankensektor nach dem positiv verlaufenen Stresstest, einzig Intesa Sanpaolo musste 1,5% abgeben, dies war aber auf Grund einer Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs . BBVA konnte hingegen dank eines positiven Kommentars durch das Bankhaus Lampe 0,8% zulegen. Technologieaktien litten unter den schwachen Aussichten von Apple , der Sektor musste ein Minus von 1,6% hinnehmen. Besonders deutlich waren die Verluste bei Infineon mit einer 3,9% tieferen Schlussnotierung. Siemens Healthineers konnte mit den Ergebnissen für das abgelaufene Quartal positiv überraschen und kletterte 2,9% nach oben. Noch positivere Auswirkungen hatte das gute Ergebnis auf den Branchenkollegen Draeger, hier gab es gleich einen Aufschlag von 7,3%.

Etwas leichter schloß die Börse in Wien, der ATX musste nach fünf Gewinntagen in Folge den gestrigen Handel mit einem Abschlag von 0,4% beenden. Das zwischenzeitliche Plus am frühen Nachmittag konnte im weiteren Verlauf nicht gehalten werden. Andritz fiel vor den heute vorbörslich veröffentlichten Geschäftszahlen (siehe unten) um 3,3%. Im Vorfeld erwarteten Analysten eine gesunkene Rentabilität des Maschinenbauers. Beim Stresstest schnitten die beiden heimischen Großbanken im Rahmen der Erwartungen ab, blieben dabei jedoch leicht unter dem EU-Durchschnitt. Gestern musste die Erste Group 0,5% abgeben, die Raiffeisen schloss leicht tiefer mit einem Minus von 0,2%. Die Bawag konnte sich hingegen neuerlich behaupten und auch gestern 0,5% zulegen. Gesucht war Lenzing , der Faserhersteller war ja in den vergangenen Wochen deutlich unter Druck geraten, zum Wochenauftakt konnte der Titel ein Plus von 1,2% erzielen. Auch die OMV zählte mit einem Aufschlag von 0,9% zu den Gewinnern des Tages, Schoeller-Bleckmann wurde hingegen gestern wieder verkauft und notierte zu Handelsschluss 1,4% tiefer. Durch den schwachen Ausblick bei Apple kam auch AT&S gestern unter Druck, für den Leiterplattenhersteller ging es 3,1% nach unten. Ohne wirkliche Unternehmensnachrichten kam auch FACC deutlich unter Druck und musste ein 4,4% tiefer schließen.

Uneinheitlich verlief der Handel zum Wochenauftakt in den USA. Die Standardwerte konnten den Tag mit Zuwächsen beenden, der Nasdaq musste weiter abgeben, belastet von den Schwierigkeiten bei Apple, und schloss mit einem Minus von 0,4%. Insgesamt war der Handel von deutlicher Zurückhaltung vor den Midterm-Wahlen geprägt. Gefragt waren auch in den USA Aktien aus dem Öl- und Gassektor, so zählte beispielsweise Chevron mit einem Kursanstieg von 3,7% zu den gefragtesten Werten. Der Ölkonzern profitierte zusätzlich von einer Aufstufung der Einstufung durch Credit Suisse . Apple büßte hingegen 2,8%ein und setzte den deutlichen Kursrutsch vom Freitag fort. Dem enttäuschenden Ausblick auf das Weihnachtsquartal folgte eine weitere negative Botschaft: Das neue iPhone XR ist laut einem Medienbericht offenbar nicht so gefragt wie erwartet. Auch die Aktien anderer Tech-Schwergewichte konnten sich dem Abwärtstrend nicht entziehen, die Google-Mutter Alphabet erlitt ein Minus von 1,5%, Amazon schloss den Tag mit einer 2,3% tieferen Notierung und auch Facebook musste einen Rückgang um 1,1% verzeichnen. Spotify durfte sich hingegen über ein Plus von 3,3% freuen, nachdem der Musikstreaming- Marktführer Aktienrückkäufe im Gegenwert von rund einer Milliarde Dollar angekündigt hatte.

Am Tag des Inkrafttretens der Sanktionen gegen den Iran verhielten sich die Ölpreise unterschiedlich, Brent schloss 0,5% stärker, WTI schloss nahezu unverändert mit einem kleinen Minus. Gold endete nach einem relativ volatilen Handel leicht tiefer bei rund 1.230 US-Dollar.  Der Euro konnte im späten Tagesverlauf gegen den US-Dollar einiges an Boden gut machen, gegen Ende des Handelstages pendelte sich das Währungspaar bei einem Wert von rund 1,141 ein.

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schliessen uneinheitlich. Von der Unternehmensseite meldete in Österreich Andritz (Details siehe unten). Von der Makroseite ist es relativ ruhig.
 

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN


Andritz

Der heimische Maschinenproduzent Andritz veröffentlichte heute seine Ergebnisse vom dritten Quartal 2018. Der Umsatz lag im Q3/18 mit €1.437,7 Mio. um 5,4% über dem Vorjahreswert. Der Umsatzanstieg ist vor allem auf die Geschäftsbereiche Pulp & Paper (+6,3%) aufgrund eines starkes Servicegeschäfts und Separation (+14,5%) aufgrund der positiven Entwicklung des Auftragseingangs der vergangenen Quartale zurückzuführen. Die Umsätze in den Geschäftsbereichen Hydro (+4,2%) und Metals (+1,9%) konnten YoY ebenfalls leicht zulegen. Der Auftragseingang stieg um 9,5% auf €1.468,7 Mio. an. Das EBITDA hingegen lag 13,1% unter dem Vorjahresvergleichswert. Dies ist vor allem auf Kostenüberschreitungen bei einzelnen Projekten im Geschäftsbereich Metals sowie einen Ergebnisrückgang im Geschäftsbereich Hydro zurückzuführen. Das Konzernergebnis (nach Abzug von nicht beherrschenden Anteilen) ging um 4,4% auf €56,4 Mio. zurück. Für das verbleibende Geschäftsjahr geht das Unternehmen trotz einer unverändert positiven Konjunkturentwicklung in den wichtigsten Wirtschaftsregionen der Welt von negativen Konjunktureffekten vom Wirtschaftskonflikt zwischen den USA und China, sowie des Währungsverfalls in einigen Schwellenländern aus. Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet Andritz weiterhin eine gegenüber dem Vorjahr stabile Umsatzentwicklung. Die Rentabilität (EBITA-Marge) der Gruppe wird hingegen aufgrund von im 4. Quartal 2018 gebildeten Rückstellungen von gut 20 Millionen Euro für kapazitive Restrukturierungsmaßnahmen in den Bereichen Metallumformung (Schuler) und Hydro deutlich unter dem Vorjahresvergleichswert liegen. Die um diesen Sondereffekt bereinigte Rentabilität (EBITA-Marge) sollte dennoch nahezu das Niveau des Vorjahres (7,1% ohne Sondereffekt; 7,5% berichtet) erreichen.

Q3/18: Umsatz: €1.437,7 Mio. (1.434e); Auftragseingang: €1.468,7 Mio.(Vj. 1.341,2); EBIT: € 76,4 Mio. (93,8 e); Konzernergebnis (nach Abzug von nicht beherrschenden Anteilen): 56,4 Mio. (55,2 e)



(06.11.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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