ATX-Trends: RBI, voestalpine, Andritz ...

Nach dem Wochenende starten wir in eine neue Börsenwoche, am Freitag letzte Woche waren die Investoren erneut abwartend. Neben den politischen Unwägbarkeiten mehrten sich schlechte Unternehmensnachrichten. Daneben schwelen weiter der drohende ungeregelte Brexit, wie auch der Handelskonflikt USA/China. Thema war zunächst der Konflikt zwischen der EU und Rom über den italienischen Haushaltsplan. Daher legten die italienischen Renditen zunächst weiter zufort. Am Nachmittag sorgten Aussagen von EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici dann für einen Rückgang. Er kann sich eine Eurozone ohne die Beteiligung Italiens nicht vorstellen. Der Reifenhersteller Michelin hat im dritten Quartal den Umsatz zwar erhöht, seine Erwartungen für 2018 aber gesenkt. Pirelli gaben 5,0 Prozent ab, Nokian 4,9 Prozent und Continental 4,5 Prozent. Die Michelin-Aktie brach um 11,3 Prozent ein. Die Papiere von Air France-KLM grenzten ihr Minus nur kurzzeitig ein, nachdem sich das Unternehmen mit den Gewerkschaften auf einen Tarifvertrag geeinigt hat. Die Einigung sei nach entsprechenden Medienberichten in den vergangenen Tagen nicht überraschend gekommen, hieß es. Die Aktien verloren 3,0 Prozent. Der ATX verlor 1,0%, verkauft wurden voestalpine (-3,7%), RBI (-3,2%) und S-Immo (-2,5%).

Daimler verloren nach der zweiten Gewinnwarnung in diesem Jahr 1,9 Prozent. Auch andere Aktien aus dem Sektor gerieten unter Druck: BMW fielen um 0,7 Prozent und VW um 1,1 Prozent. Auch die Software AG hat Zahlen vorgelegt. Diese sind besser ausgefallen als Analysten erwartet hatten. Der Kurs stieg um 3,2 Prozent. Infineon fielen um 3,3 Prozent, auch belastet von der Daimler-Warnung. RIB Software schlossen 5,2 Prozent tiefer. Lufthansa bildeten das DAX -Schlusslicht und büßten nach einer Abstufung durch Mainfirst 6,0 Prozent ein. Ein gewisses Gegengewicht bildeten die Aufschläge von Titeln mit defensivem Charakter: So gewannen etwa Beiersdorf 1,2 Prozent, Eon 1,7 Prozent, RWE 2,1 Prozent oder Vonovia 1,5 Prozent. Für Wirecard ging es sogar um 2,1 Prozent nach oben - hier stützten starke Zahlen von Paypal .

Beruhigungspillen der chinesischen Notenbank haben zunächst für eine zaghafte Erholung am Aktienmarkt in den USA gesorgt. Doch ließ die Wirkung im Handelsverlauf merklich nach. Denn die übergeordneten Sorgen, vor allem um das globale Wachstum, hatten Bestand. Das Wirtschaftswachstum in China war zwar nur leicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben, gleichwohl verzeichnete es den niedrigsten Anstieg seit der globalen Finanzkrise 2009. Wie schon am chinesischen Aktienmarkt stützten beruhigende Worte der chinesischen Zentralbank auch in den USA die Börse. Die Signale wurden als wachstumssteigernde Impulse gedeutet. Als weiteres Ungemach wurde Europa identifiziert mit dem sich abzeichnenden Konflikt zwischen Italien und der EU. Nachdem die Renditen italienischer Staatsanleihen zunächst kräftig zugelegt hatten, kamen sie zuletzt wieder zurück, was auch dem US-Aktienmarkt half. EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici hatte gesagt, er könne sich die Eurozone ohne Italien nicht vorstellen. Paypal schossen um 9,4 Prozent nach oben. Der Zahlungsdienstleister überraschte positiv mit Umsatz und Ergebnis. Ebay stürzten nach einem negativen Analystenkommentar durch Stifel Nicolaus um 8,9 Prozent ab. American Express gewannen 3,8 Prozent. Der Finanzkonzern hob nach guten Geschäftszahlen den Ausblick an. Dowdupont fielen um 1,9 Prozent. Der Chemiekonzern kündigte Abschreibungen an. Procter & Gamble übertraf die Erwartungen. Die Aktie kletterte um 8,8 Prozent. US-Anleihen waren mit den Entspannungssignalen aus China und Europa nicht mehr so gefragt, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 1,4 Basispunkte auf 3,19 Prozent.

Diese Woche stehen die Unternehmensberichte aus den USA und Europa im Fokus, morgen berichten 3M , Caterpillar , McDonald's, Verizon und Renault. Am Mittwoch berichten AT&T, Boeing , Ford, Microsoft , Visa und Deutsche Bank , Peugeot, Iberdrola. Am Donnerstag veröffentlichen Alphabet , Amazon , Interl, Twitter und Daimler, UBS die Ergebnisse. Am Freitag melden BASF , Linde und Volkswagen die Ergebnisse. Von der Makroseite steht die EZB am Donnerstag im Fokus, ansonsten werden am Mittwoch US-Immobiliendaten und Beige Book, am Donnerstag der ifo-Index und am Freitag US-Konsumdaten veröffentlicht.

Vorbörslich sind die europ. Börsen positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schliessen mehrheitlich im Plus. An den Börsen im chinesischen Kernland legen die Aktienmärkte nach den deutlichen Zugewinnen am Freitag zu Wochenanfang erneut kräftig zu und ziehen andere Börsen in der Region mit nach oben. Die Regierung in Peking hatte am Freitag nach der Veröffentlichung von schwächer als erwarteten BIP-Zahlen, Hilfen für private Unternehmen angekündigt. Weitere Impulse aus Peking zur Ankurbelung der Wirtschaft seien auf dem Weg, darunter erhebliche Steuer- und Abgabensenkungen, die mehr als 1 Prozent des BIP ausmachen könnten, sagte Ma Jun, Berater der chinesischen Zentralbank (PBoC). Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig. Von der Makroseite ist es relativ ruhig.
 

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Andritz

 erhielt von Celulosa Arauco y Constitución S.A. den Auftrag zur Lieferung von energieeffizienten und umweltfreundlichen Technologien sowie Schlüsselausrüstungen für die Modernisierung und den Ausbau des ARAUCO-Zellstoffwerks in Horcones, Arauco, Chile.Der Auftragswert für ANDRITZ beträgt rund 300 Millionen Euro, die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2021 geplant.



(22.10.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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