ATX-Trends: Andritz, OMV, Porr, A1 Telekom Austria ...

Nach den erfolgreichen Tagen zu Wochenbeginn gab es gestern wieder einen leichten Dämpfer an den europäischen Börsen, schwache Umsätze von Danone, eine heftige Gewinnwarnung von Fresenius und die Unsicherheit bezüglich des Ausgangs des Brexitgipfels liessen die Anleger vorsichtig werden und die zwischenzeitlich erzielten Gewinne wieder realisieren. Der Technologiesektor konnte sich in diesem Umfeld, auch unterstützt von den guten Zahlen von Netflix in den USA am Vortag, noch relativ gut halten und war mit einem Plus von 0,4% der beste Sektor in Europa. ASML berichtete gestiegen Umsatz und Ertrag und wurde dafür mit einem Plus von 3,5% belohnt. In London konnte der Modehändler ASOS beim Vorsteuergewinn die Erwartungen deutlich übertreffe, der Aktienkurs schnellte daraufhin fast 17,0% nach oben. Danone berichtete deutlich zurückgegangene Umsätze auf Grund von nachlassender Nachfrage nach Babynahrung in China und musste ein Minus von mehr als 4,0% hinnehmen. Roche litt unter einem mahnenden Analystenkommentar und büßte fast 2,0% ein. Fresenius meldete unerwartet schlecht gelaufene Geschäfte bei der Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care und der Klinikkette Helios und musste die Jahresziele nach unten korrigieren, was die Anleger mit einem Abschlag von knapp 9,0% quittierten. Fresenius Medical Care sackte gar 16,5% ab. Gesucht war hingegen Merck, der Pharma- und Spezialchemiekonzern konnte ein Plus von nahezu 3,0% erreichen.

Sehr gut gehalten hat sich gestern die Börse in Wien, der ATX konnte gegen das europäische Umfeld den Tag mit einem Plus beenden und schloss mit einem Aufschlag von 0,4%, was den dritten Gewinntag in Folge bedeutete. Telekom Austria hatte am Vortag die Ergebnisse vorgelegt, das Nettoergebnis hatte durch eine Markenwert-Abschreibung gelitten, ansonsten warn die Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen, der Titel konnte den Tag mit einer 1,8% höheren Notierung beenden. Porr meldete den Zuschlag für ein Großprojekt in Polen im Auftragswert von 315 Millionen Euro und konnte ein Tagesplus von 2,5% erzielen. Auch Andritz war gesucht und verzeichnete einen Aufschlag von 2,2%. OMV konnte ungeachtet nachgebender Rohölpreise einen leichten Zuwachs von 0,9% für sich verbuchen. Schwächer als der Gesamtmarkt entwickelten sich Raiffeisen Bank International mit einem Plus von 0,1% und die Erste Group mit einem Minus von 0,6%. Einer der größten Gewinner in Wien war wieder einmal Do&Co, das Cateringunternehmen verzeichnete einen weiteren deutlichen Zuwachs um 4,1%. FACC , der andere große Gewinner des Vortages, konnte hingegen nicht an diesen Erfolg anknüpfen und war mit einem Verlust von 6,1% einer der schwächsten Titel am gestrigen Handelstag.

Nach der Kursrally des Vortages mussten auch die Börsen in den USA wieder einen leichten Rückgang hinnehmen, der sich aber mit einem Minus von 0,4% beim Dow Jones in Grenzen hielt. Nasdaq und S&P 500 schlossen nahezu unverändert mit einer leichten Abgabe. Gegenwind für Aktien gab es Beobachtern zufolge von der US-Notenbank Fed. Eine Reihe von Mitgliedern sah auf der jüngsten Sitzung die Notwendigkeit, den Leitzins künftig zeitweise über das aus ihrer Sicht langfristige Niveau anzuheben. Auch die  schwachen Ergebnisse des Technologieriesen IBM drückten auf die Stimmung. Ein schwächeres Server-Geschäft und ungünstige Wechselkurs hatten zu niedrigeren Erlösen geführt, der Titel musste 7,6% tiefer schliessen. Netflix hatte am Vorabend einen deutlichen Anstieg der Nutzerzahlen gemeldet und konnte ein beachtliches Plus von 5,3% erzielen. Home Depot verlor nach einer Abstufung der Empfehlung durch Credit Suisse knapp 4,0%. United Health musste nach den Kursgewinnen des Vortages ein Minus von 1,9% hinnehmen. United Continental blickt trotz kräftig gestiegener Treibstoffkosten optimistischer als bisher in die Zukunft und konnte sich um knapp 6,0% steigern.

Deutlich abgeben mussten die Ölpreise, Brent schloss 1,7% schwächer, WTI musste gar ein Minus von 3,0% hinnehmen. Der Handel in Gold war wieder relativ bewegt, das Edelmetall handelte gegen Ende des Tages leicht schwächer bei rund 1.223 US-Dollar. Der Euro tendierte den gesamten Handelsverlauf schwächer gegen den US-Dollar, am Abend wurde das Währungspaar bei einer Marke von rund 1,15 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht negativ indiziert. Die asiatischen Märkte schliessen uneinheitlich. Von der Unternehmensseite meldete SAP heute Ergebnisse (hebt Ausblick an), Nestle (im Rahmen der Erwartungen) und Novartis (im Rahmen der Erwartungen), Unilever (im Rahmen der Erwartungen). Von der Makroseite gibt ist es relativ ruhig. 
 

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Andritz AG

Der heimische Maschinenproduzent Andritz gab gestern Nachmittag bekannt den Erwerb von Xerium Technologies erfolgreich abgeschlossen zu haben. Bei Xerium handelt es sich um einen Hersteller und Lieferanten von Maschinengeweben und Walzenbezügen für Papier-, Tissuepapier- und Kartonmaschinen, inklusive Wartungs- und Aufrüstungsleistungen. Wie bereits seit Juni bekannt ist beläuft sich das Gesamttransaktionsvolumen auf $830 Mio. und umfasst den Kaufpreis von $240 Mio. und Nettofinanzverbindlichkeiten in Höhe von $590 Mio.. Somit handelt es sich in Bezug auf das Transaktionsvolumen um die größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte. Pro Aktie zahlt Andritz $13,5 was einen rund 100%igen Aufschlag zum Schlusskurs Ende Juni bedeutet.



(18.10.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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