ATX-Trends: FACC, Do&Co, Zumtobel, voestalpine ...

Optimismus hat sich gestern wieder breit gemacht, die am Vortag begonnene Erholung wurde fortgesetzt und die europäischen Börsen konnten den Tag mit kräftigen Aufschlägen beenden. Unterstützung kam von den guten Ergebnissen einiger Unternehmen aus den USA. Bei den Sektoren gab es nur Gewinner, Finanzdienstleister waren gestern die stärkste Branche mit einem Zuwachs von 2,1%. Stark waren auch die Versorger, hier glänzte vor allem Enel, wo dank einer Kaufempfehlung durch die Citigroup ein Plus von 3,4% erzielt werden konnte. Zu den Verlierern zählte Volvo, wo ein Materialfehler ein teures Nachspiel haben könnte. Der Aktienkurs sackte zwischenzeitlich um fast 10,0% ab und endete mit einem Minus von 4,4%. TomTom meldete im dritten Quartal zwar die Rückkehr in die Gewinnzone, allerdings wird jetzt das Auslaufen von Verträgen befürchtet und die Aktie schloss 16,7% schwächer. British American Tobacco hat die Umsatzprognose für E-Zigaretten und andere neue Tabakprodukte gesenkt und rechnet mit Wechselkursverlusten, das bedeutete einen Tagesverlust von 2,7%. Der britische Online-Supermarktbetreiber Ocado wurde von Merrill Lynch zum Kauf empfohlen und konnte dadurch 4,8% dazugewinnen. Stark waren auch wieder die Technologiewerte, Infineon glänzte mit einem Aufschlag von 4,5%, auch SAP schloss 3,0% stärker.

Auch die Börse in Wien konnte die Erholung fortsetzen, der ATX ging mit einem Aufschlag von 1,6% aus dem Handel. Unternehmensrelevante Nachrichten blieben aber gestern dünn gesät. An die Spitze der Kurstafel kletterte FACC mit einem Plus von 6,5%, gefolgt von Do&Co mit 6,2% Aufschlag und Zumtobel , das um 5,9% anziehen konnte. Gesucht waren auch die Banken, besonders Raiffeisen war in der Gunst der Investoren ganz weit oben und erzielte einen Aufschlag von 2,9%. Die Erste Group erfreute sich ebenfalls starker Nachfrage und legte 1,9% zu, Bawag hingegen konnte hier nicht mithalten und musste 0,6% abgeben. Nicht so gut verlief der Tag hingegen für die Ölwerte, OMV musste den starken Vortagsgewinnen Tribut zollen und schloss 1,1% schwächer, Schoeller-Bleckmann konnte sich nicht erholen und musste weitere 1,9% abgeben. Voestalpine war mit einer 1,3% höheren Notierung auf der Gewinnerseite. Telekom Austria erlitt im Vorfeld der Zahlenpräsentation ein leichtes Minus von 0,3%. Bei den Versicherern war die Vienna Insurance ebenfalls verhältnismäßig stark und schloss mit einer 1,2% höheren Notierung, Uniqa beendete den Tag nahezu unverändert mit einer leichten Abgabe von 0,1%.

Sehr positiv verlief der Handelstag auch in den USA, die drei großen Indices konnten allesamt deutlich zulegen und notierten allesamt mehr als zwei Prozent höher als am Ende des Vortages. Unterstützung kam einerseits von den Makrodaten, die Industrieproduktion wurde deutlich höher als erwartet gemeldet, aber auch von den Unternehmensergebnissen und vor allem von den Ausblicken jener Unternehmen, die Zahlen vorlegten. United Health lieferte nicht nur starke Zahlen, sondern schraubte die Gewinnprognose bereits zum vierten Mal in diesem Jahr nach oben, das bedeutete einen Kurszuwachs von 4,7%. Johnson & Johnson lieferte überraschend gute Ergebnisse im Pharmageschäft, auch hier wurde der Ausblick erhöht und der Titel legte knapp2,0% zu. Goldman Sachs hatte einen überraschenden Gewinnschub auf Grund eines guten Geschäftes mit Börsegängen, für die Aktie bedeutete das ein Plus von 3,0%. Noch deutlich höher war der Kursgewinn mit 5,7% bei Morgan Stanley. Diese hatte besonders von guten Geschäften an den Kapitalmärkten und von der boomenden US-Wirtschaft profitiert. Und Adobe will den Umsatz im kommenden Jahr um ein Fünftel steigern, der Aktienkurs schnellte daraufhin 9,5% nach oben. Eine Enttäuschung lieferte der weltweit größte Vermögensverwalter Blackrock, der Nettozufluss neuer Mittel hatte sich abgeschwächt, der Kurs rutschte um 4,4% ab. Auch das Ergebnis von Domino’s Pizza fiel auf wenig Gegenliebe bei den Anlegern, der Umsatz in Europa hatte sich abgeschwächt, die Kosten waren gestiegen, der Titel musste daraufhin 4,9% abgeben.

Weiter zulegen konnten die Ölpreise, Brent schloss 0,8% höher, WTI erreichte ein Plus von 0,2%. Der Handel in Gold war wieder relativ bewegt, angesichts der allgemeinen Risikofreudigkeit hielt sich das Edelmetall erstaunlich gut und wurde gegen Abend bei rund 1.225 US-Dollar gehandelt. Wenig Bewegung gab es im Handel zwischen Euro und US-Dollar, gegen Ende des Tages wurde das Währungspaar nahezu unverändert bei einem Wert von 1,158 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schliessen uneinheitlich. Von der Makroseite gibt ist es relativ ruhig. Von der Unternehmensseite berichtete gestern nachbörslich Telekom Austria.

Das heimische Telekommunikationsunternehmen A1 Telekom Austria präsentierte gestern nachbörslich seine Q3/18 Zahlen. Der Umsatz konnte YoY um 1,4% auf €1.126,2 Mio. gesteigert werden.  Während die Erlöse aus Dienstleistungen in den geographischen Segmenten Österreich, Bulgarien, Serbien und Republik Mazedonien stiegen, musste in  Kroatien (rückläufiges Fremdkunden-Roaming) und Weißrussland (FX-Effekte) ein Rückgang verzeichnet werden. Das EBITDA verzeichnete ein Minus von 4,9% und das Nettoergebnis ein Minus von 21,2%. Hauptverantwortlich hierfür waren Restrukturierungsaufwendungen (Markenwertabschreibung) im Zuge des gruppenweiten Rebrandings. Ohne der Restrukturierungskosten hätte das EBITDA einen leichten Anstieg um 0,2% verzeichnen könne. Dasselbe gilt für das Nettoergebnis, welches sich ebenfalls stabil gehalten hätte (exkl. Restrukturierung).Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2018 blieb unverändert. Es wird weiterhin mit einem Umsatzwachstum von 1-2%  und einer CAPEX von rund €750 Mio. gerechnet.

Q3/18: Umsatzerlöse:  €1.126,2 Mio. (1.124,9e); EBITDA: €389,8 Mio. (396,4e); Nettoergebnis (nach Minderheiten): €116,7 Mio. (135,4e)



(17.10.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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