ATX-Trends: FACC, OMV, Telekom Austria, Agrana ...

Die europäischen Börsen konnten zum Wochenauftakt die am Freitag gescheiterte Erholung erfolgreich nachholen, die wichtigsten Indices gingen allesamt mit Zugewinnen aus dem Handel. Im Branchenvergleich hatten die Telekomunternehmen die Nase vorn, der Subindex konnte ein Tagesplus von 1,6% erzielen. Aktien mit stabilen Einnahmen und Dividenden werden in dem Gegenwärtigen Börsenumfeld bevorzugt. Auch die Öl- und Gaskonzerne hatten einen erfolgreichen Tag, gestützt durch steigende Ölpreise konnte dieser Sektor um 0,6% anziehen. Nicht so gut verlief der Tag für die Finanzdienstleister, dieser Teilbereich büßte gestern knapp 1,0% ein. Der Industriekonzern Alstom konnte dank eines positiven Kommentars durch die Deutsche Bank , die auf Grund des geplanten Zusammenschlusses mit Siemens Mobility eine neue Kaufempfehlung für das Unternehmen aussprach, gegen den schwachen Branchentrend einen Tagesgewinn von 2,7% erreichen. Total profitierte auch von der Hoffnung auf steigende Gaspreise und konnte 1,2% Zuwachs erzielen. Dass Barclays in einer Studie über den Autosektor die Hersteller gegenüber den Zulieferern bevorzugt, spiegelte sich gestern bei der Kursentwicklung einiger Titel wieder, während Continental einen Abschlag von 1,3% hinnehmen musste, konnte sich VW über ein Kursplus von 2,7% freuen. Bayer konnte die Erholung fortsetzen und gewann 2,6% dazu, ein positiver Bericht im US-Magazin „Barron’s“ und Spekulationen über mögliche Einsparungen im Pharmageschäft wurden als Hauptgrund für diese Stärke ausgemacht. Und ohne echte Neuigkeiten konnte auch Osram einen Anstieg von 4,8% erreichen.

Erholt präsentierte sich auch die Börse in Wien, der ATX konnte nach einer Reihe von Verlusttagen zum Wochenauftakt auf einem knapp 0,7% höheren Niveau schliessen. Vor der heutigen Zahlenvorlage konnte die Telekom Austria von der europaweiten Sektorstärke profitieren, der Aktienkurs ging um 2,8% nach oben. OMV vermeldete die Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit dem amerikanischen Ölfeldausrüster Schlumberger zu einer strategischen Zusammenarbeit und beendete den Handel mit einem Aufschlag von 2,4%. Der zweite Ölwert, Schoeller-Bleckmann, musste hingegen mit einem Abschlag von 3,3% deutlich Federn lassen. FACC präsentierte einen leicht höheren Umsatz und einen auf Grund von Einmaleffekten deutlich niedrigeren Gewinn, was aber schon im Vorhinein bekanntgegeben worden war, schlussendlich beendete der Luftfahrtzulieferer den Tag mit einem Minus von 0,9%. Agrana ist weiter in einem deutlichen Abwärtstrend und musste auch gestern einen Rückgang von 4,0% hinnehmen. Gesucht waren am gestrigen Handelstag die Banken, die Bawag schloss 1,5% höher, die Erste Group gewann 1,4% dazu, und auch bei Raiffeisen fiel das Tagesplus mit 1,2% durchaus erfreulich aus.

Nachdem zur Eröffnung die Stimmung in den USA noch von Risikofreudigkeit geprägt war, nahm im Laufe des Tages die Vorsicht überhand und die drei großen Indices beendeten den Tag mit leichten Abschlägen. Vor der bevorstehenden Flut an Unternehmensergebnissen wollten viele Investoren kein Risiko eingehen, vor allem auf Grund der Tatsache, dass zwar allgemein gute Zahlen erwartet werden, allerdings könnten viele Unternehmen vorsichtig hinsichtlich der künftigen Entwicklung sein. Von den Konjunkturdaten kam keine wirkliche Unterstützung, der Empire State Manufacturing Index wurde über  den Erwartungen gemeldet, die Einzelhandelsumsätze blieben, auch bedingt durch die Wirbelstürme, etwas hinter den Schätzungen zurück. Die traditionsreiche Handelskette Sears hat jetzt endgültig einen Insolvenzantrag gestellt, der Aktienkurs stürzte um ein Viertel ab. Die Aussicht auf eine Milliardenfusion der beiden US-Rüstungskonzerne L3 Technologies und Harris Corporation entfachte Kurseuphorie: Papiere von L3 Technologies sprangen um knapp 12,8% nach oben und die von Harris um 11,9%. Mit dem Zusammenschluss entstünde einer der größten Konzerne der Branche. Die Bank of America musste nach der Zahlenpräsentation 1,9% abgeben, Charles Schwab musste eine Einbuße von 2,8% hinnehmen.

Leicht zulegen konnten die Ölpreise auf Grund der Spannungen zwischen den USA und Saudi-Arabien, Brent schloss 0,4% höher, WTI erreichte ein Plus von 0,6%. In den Handel mit Gold scheint jetzt wieder mehr Bewegung zu kommen, gestern notierte das Edelmetall gegen Abend leicht höher bei einem Wert von 1.226 US-Dollar. Der Euro zeigte sich leicht befestigt und wurde gegen den US-Dollar gegen Tagesende bei rund 1,158 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen freundlich indiziert. Die asiatischen Märkte schliessen uneinheitlich. Von der Makroseite gibt es heute Vormittag den ZEW Index aus der Eurozone. Von der Unternehmensseite berichtet heute nachbörslich Telekom Austria.



(16.10.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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