ATX-Trends: FACC, Verbund, voestalpine, Zumtobel, Lenzing ...

Zum Ausklang der Woche starteten die europäischen Börsen nach den Verlusten der Vortage einen Erholungsversuch, der allerdings auf Grund der schwachen Vorgaben aus den USA scheiterte. So schlossen die wichtigsten Indices den Tag schlussendlich mit tieferen Notierungen als am Vortag. Auf Branchenseite waren die am Vortag heftig verkauften Bergbauaktien der am meisten gesuchte Sektor mit einem Zuwachs von 1,0%. Am schwächsten waren die Versorger mit einer Abgabe von 1,5%, hier war es vor allem Iberdrola aus Spanien, das mit einem Minus von 3,4% schwächster Wert im EuroStoxx insgesamt war. ArcelorMittal glänzte mit einem Kursplus von 1,7%, nachdem der weltgrößte Stahlkonzern zugestimmt hat, einige Werke in Europa zu verkaufen und dadurch die Übernahme des italienischen Stahlwerkes Ilva zu ermöglichen. Novartis konnte alle Rechtsstreitigkeiten mit AbbVie bezüglich eines Rheumamittels beilegen und notierte zunächst mit deutlichen Aufschlägen, am Ende verblieb ein Tagesgewinn von 0,7%. Die Deutsche Bank und UBS hoben ihre Kursziele für Airbus an, der Flugzeugbauer konnte daraufhin einen Zugewinn von 3,0% erzielen. Wirecard konnte von der allgemeinen Erholung im Technologiesektor profitieren und notierte zu Handelsschluss 5,3% höher als am Vortag. Erfreulich, wenn auch nicht berauschend, verlief das Börsendebüt von Knorr-Bremse, in dem sonst eher trüben Umfeld konnte der Neuling ein Plus von rund 1,6% erzielen.

Diese Woche ist eher ruhig von den makroökonomischen Daten in Europa, morgen wird das Ergebnis der ZEW-Umfrage für Deutschland und die Eurozone veröffentlicht, ebenso die Handelsbilanzdaten der Eurozone und die Inflation in Italien, am Mittwoch folgen Inflationszahlen für die Eurozone und für Österreich, am Freitag dann noch die Leistungsbilanz der Eurozone. Auch bei den Unternehmensberichten ist es in Europa noch sehr ruhig, morgen veröffentlicht TomTom die Ergebnisse, am Mittwoch folgen ASML und Akzo Nobel, am Donnerstag SAP , Ericsson und Novartis und am Freitag Volvo und Atlas Copco.

Auch in Wien bröckelten die im Tagesverlauf erzielten Gewinne gegen Ende des Handels komplett ab und der ATX musste 0,1% abgeben, was etwas besser als der europäische Durchschnitt war. Wichtige Unternehmensnachrichten blieben zum Wochenausklang Mangelware. An die Spitze der Kurstafel setzte sich Schoeller-Bleckmann mit einem beeindruckenden Zuwachs von 4,8%, auch Zumtobel konnte eindrucksvolle Zugewinne erzielen und schloss knapp 3,0% höher. Beide Werte hatten am Vortag deutliche Abgaben hinnehmen müssen. Gesucht war im Gegensatz zum europäischen Umfeld Verbund , der Versorger konnte ein Plus von 1,8% verbuchen. Dieser Zuwachs verblasste aber angesichts des Branchenkollegen EVN , hier stand sogar ein Aufschlag von 2,9% zu Buche. Nach den Quartalszahlen korrigierten die Analysten der Berenberg Bank das Kursziel für Agrana nach unten, unter anderem auf Grund dieser Korrektur musste der Zucker- und Stärkehersteller einen Abschlag von 1,3% hinnehmen. Unterschiedlich verlief der Tag für die Bankentitel, die Bawag verzeichnete ein deutliches Minus von 2,4%, Erste Group konnte die Verluste mit einer 0,2% tieferen Notierung in Grenzen halten, die Raiffeisen Group war hingegen sehr gesucht und beendete den Tag mit einem Aufschlag von 1,7%. Telekom Austria konnte in den Tagen zuvor dem schwachen Umfeld Paroli bieten und deutlich zulegen, am Freitag gelang dies nicht mehr und der Titel verzeichnete ein Minus von 2,3%. Vorbörslich hat heute schon FACC Zahlen vorgelegt, morgen Abend folgt dann die Telekom Austria.

Wechselhaft verlief der Tag in den USA. Nachdem es zu Anfang zu Abgaben kam, unter anderem auf Grund der von der Universität von Michigan ermittelten schlechteren Stimmung unter den Verbrauchern, kehrte im Laufe des Tages der Optimismus zurück und der Dow Jones Index konnte den Tag mit einem Zuwachs von knapp 1,2% beenden. Noch viel deutlicher verlief die Erholung für den Nasdaq 100 Index, hier kam es zu einem Kurssprung von 2,8% nach oben. Die führenden Titel in diesem Index verbuchten zum Teil sehr hohe Tagesgewinne, Apple schloss 3,6% stärker, Amazon gewann 4,0% dazu, Netflix glänzte mit einem Aufschlag von 5,8% und auch die Google-Mutter Alphabet notierte 2,9% höher. Die mit Spannung erwarteten Quartalsberichte der drei Großbanken, JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo setzten überwiegend positive Akzente. JPMorgan konnte den Nettogewinn deutlich steigern, trotzdem war der Titel nach einigem Auf und Ab mit einem Minus von 1,1% schwächster Wert im Dow. Besser verlief es für Wells Fargo, hier gab es ein Plus von 1,3%, noch übertroffen von Citigroup mit einem Aufschlag von 2,1%. Ein sehr gelungenes Börsedebüt gab es von dem Cloud-Spezialisten Anaplan zu vermelden, schon der Eröffnungskurs lag deutlich über dem Ausgabekurs, der Titel beendete den Tag mit einem Plus von mehr als 42,6%.

In den USA wird heute der Empire Manufacturing Index veröffentlicht, ebenso die Umsätze des Einzelhandels. Morgen folgen Zahlen zur Industrieproduktion und zur Kapazitätsauslastung, am Mittwoch die Anzahl der neuvergebenen Kredite zum Hausbau sowie Zahl der begonnenen Bauprojekte und der erteilten Genehmigungen, am Donnerstag die üblichen Arbeitslosendaten sowie der Index der Frühindikatoren und am Freitag die Zahl der verkauften bestehenden Eigenheime. Voll anlaufen wird diese Woche die Berichtssaison, heute legen unter anderem Charles Schwab, Bank of America und Sonic die Zahlen vor, morgen stehen United Health, BlackRock, Johnson&Johnson, Morgan Stanley, Goldman Sachs , Domino’s Pizza, CSX, Netflix und IBM auf dem Programm, am Mittwoch folgen US Bancorp, Abbott Laboratories, Diebold Nixdorf, Kinder Morgan und Alcoa , am Donnerstag dann Danaher, Bank of New York, Philip Morris, Alliance Data, American Express , Etrade und PayPal und am Freitag noch Honeywell, SunTrust, Schlumberger und Procter & Gamble , um nur die wichtigsten zu nennen.

Leicht erholt präsentierten sich die Ölpreise, Brent schloss 0,2% höher, WTI erreichte ein Plus von 0,5%. Der Handel in Gold verlief vergleichsweise bewegt, gegen Abend notierte das Edelmetall leicht schwächer bei rund 1,218 US-Dollar. Der Euro musste die am Vormittag gegen den Dollar erzielten Zugewinne wieder abgeben, gegen Ende des Tages pendelte sich das Währungspaar bei einer Marke von rund 1,156 ein.

Vorbörslich sind die europ. Börsen schwächer indiziert. Die asiatischen Märkte starten in die neue Handelswoche mit Verlusten. Von der Makroseite wird heute Nachmittag der Empire Manufacturing Index veröffentlicht. Von der Unternehmensseite berichtete bereits heute Früh FACC (siehe unten!).

AMAG , Lenzing und voestalpine

Laut B&C Vorstand Wolfgang Hofer könnte die B&C Holding ihre derzeitigen  Anteile in Lenzing (50 %) und AMAG (52,7 %) im Laufe der nächsten Jahre auf bis zu 40 % reduzieren und kann sich vorstellen, in voestalpine Anteile im Gegenwert bis zu 1,5 Mrd. € von der Oberbank und RLB Oberösterreich zu erwerben.

FACC AG

Der heimische Flugzeugkomponentenhersteller FACC präsentierte heute seine Q2-18/19 Zahlen. Während der Umsatz um 3,6% auf €180,6 Mio. gesteigert werden konnte , reduzierte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern aufgrund von Einmaleffekten um 48,2% auf €8,7 Mio. Mitverantwortlich für den Ergebnisrückgang waren Einmalkosten bei der erstmaligen Herstellung neuer Kabinenkonfigurationen im Bereich Cabin Interiors. Der Ausblick für das Gesamtjahr wird bestätigt und konkretisiert. Demnach erwartet das Unternehmen einen Umsatzzuwachs im einstelligen Prozentbereich in einer Bandbreite von 760 bis 770 Mio. Euro. Das operative Ergebnis wird zwischen €52 Mio. und €55 Mio. erwartet.



(15.10.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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