ATX-Trends: Verbund, voestalpine, FACC, Andritz, Erste Group ....

Deutlich erholt präsentierten sich die europäischen Börsen zum Wochenauftakt. Einerseits traten die Sorgen um Italien etwas in den Hintergrund und die Investoren betrachteten viele Kurse als im Moment zu niedrig, andererseits erweckte der Abschluss des neuen Handelsabkommens zwischen den USA und Kanada Hoffnungen, dass eine weitere Entspannung bei den Handelskonflikten kommen könnte. In dem positiven Umfeld konnte lediglich die italienische Börse nicht ganz mithalten, die weitere 0,5% abgeben musste.

Besonders zulegen konnten Technologie- und Chemieaktien, die jeweils knapp mehr als 1,0% Zugewinn verzeichnen konnten. Unterstützung bei den Chemietiteln kam von der chinesischen Wettbewerbsbehörde, die die Zustimmung zur Fusion zwischen Linde und Praxair gab, worauf das deutsche Unternehmen ein Tagesplus von mehr als 6,0% erreichen konnte. Ryanair reduzierte wegen den vielen Streiks und den hohen Kerosinpreisen die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr und wurde dafür mit einem Abschlag von mehr als 13,0% abgestraft. Das belastete den gesamten Sektor, auch Easyjet musste beispielsweise einen Kurseinbruch von rund 7,0% hinnehmen. ThyssenKrupp musste den jüngsten Zuwächsen Tribut zollen, auf Grund von Gewinnmitnahmen kam es gestern zu einem Minus von 4,5%.

Positiv endete der Tag auch für den Handel in Wien, der ATX beendete den Tag mit einem Zuwachs von mehr als 0,6%. Das war allerdings deutlich unter den zwischenzeitlichen Gewinnen, am Vormittag war das österreichische Börsenbarometer dem europäischen Umfeld deutlich enteilt und notierte zweitweise mehr als 1,6% im Plus. Wieder einmal sehr gefragt war Verbund , auch gestern konnte der Höhenflieger des Jahres einen Gewinn von 2,8% für sich verbuchen. Weitere Unterstützung kam von den Ölaktien, Schoeller-Bleckmann schloss 2,3% stärker, OMV verzeichnete einen Anstieg von 1,8%. Unterschiedlich war die Entwicklung bei den Bankentiteln, die Raiffeisen konnte deutlich zulegen und schloss mit einer 2,3% höheren Notierung, die Erste Group musste hingegen abgeben und notierte zu Handelsschluss mehr als 0,7% tiefer als am Freitag. Die Bawag schloss vergleichsweise wenig verändert mit einem Minus von 0,3%. FACC war einer der Höhenflieger des Vormittags, konnte aber die Zuwächse nicht halten und ging schließlich 0,2% tiefer aus dem Handel. Eine Kurszielerhöhung durch die Erste Bank hatte hier für Käufe gesorgt. Gesucht war auch voestalpine mit einem Plus von 1,1%, Andritz hingegen musste ein Minus von 0,9% hinnehmen.

Sehr positiv wurde die Erneuerung des Handelsabkommens zwischen den USA und Kanada an der Wall Street aufgenommen, vor allem der Dow Jones konnte zulegen und schloss mehr als 0,7% höher. Nicht ganz so gut verlief es für den marktbreiten S&P 500 , hier betrug das Tagesplus 0,4%. Der Nasdaq 100 erreichte zwischenzeitlich ein neues Rekordhoch, am Ende blieb ein Plus von 0,2. Angesichts der positiven Stimmung waren aktuelle Wirtschaftsdaten keine Stolperfalle, auch wenn die Stimmung in der US-Industrie im September einen Tick stärker gesunken war als erwartet. Bei Tesla reißt der Faden an Kursausschlägen nicht ab. Dieses Mal war eine kräftige Kurserholung um mehr als 17,3%, weil Konzernchef Elon Musk nach einer Einigung mit der US-Börsenaufsicht SEC Firmenchef bleiben kann und nur den Vorsitz im übergeordneten Verwaltungsrat für mindestens drei Jahre abgeben muss. Die Papiere des Generikaherstellers Akorn brachen um knapp 59,0% ein, nachdem ein Gericht entschieden hatte, dass Fresenius den US-Generikahersteller nicht übernehmen muss. Der deutsche Medizinkonzern hatte den Kauf im April überraschend abgesagt, da Akorn bei für die Zulassung von Medikamenten relevanten Tests geschummelt haben soll. Bei General Electric wich der erste Schrecken über eine Milliardenabschreibung und ein nicht mehr erreichbares Gewinnziel der Hoffnung auf bessere Zeiten, die ein überraschender Chefwechsel möglichmachte. In der Spitze waren die Papiere noch deutlich mehr gestiegen, letztlich blieb ein Kursgewinn von etwa 7,1%. Praxair gewann auf Grund der von China genehmigten Fusion mit Linde rund 5,0% dazu.

Weitere Anstiege gab es für die Ölpreise, Brent konnte gestern 2,7% zulegen, bei WTI betrug das Plus sogar 2,8%. Gold erlebte wieder einmal einen äußerst ruhigen Handel und notierte gegen Abend leicht schwächer bei rund 1.190 US-Dollar. Der Euro musste gegen den US-Dollar nach einer zwischenzeitlichen Stärke schlussendlich leicht abgeben, gegen Ende des Tages wurde das Währungspaar bei einem Wert von rund 1,158 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen negativ indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mit Verlusten. Sowohl von der Makroseite wie auch von der Unternehmensseite ist es heute relativ ruhig.



(02.10.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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