ATX-Trends: Wolford, AT&S, SBO, Erste Group ...

Die bekannten Belastungsfaktoren wie der US-Handelskonflikt und die Schwellenländerkrise sorgten für anhaltende Verkaufsneigung. Hinzu kamen im Späthandel ungünstige US-Vorgaben, wobei insbesondere der Technologieindex Nasdaq mit einem erneut deutlicheren Rückgang auf die Stimmung drückte. Ein Erholungsansatz im Vormittagshandel fiel damit wieder in sich zusammen. Der Stoxx-Technologieindex sackte um weitere 1,5 Prozent ab. Altran Technologies verloren nach schwächeren Halbjahreszahlen 8 Prozent. Für Safran ging es um 6,3 Prozent nach oben. Der Flugzeugzulieferer hatte gute Geschäftszahlen vorgelegt und die Prognose angehoben. Im MDAX gewann die Aktie des Wettbewerbers MTU im Safran-Sog 0,5 Prozent. Der ATX verlor 0,9%, verkauft wurden Schoeller-Bleckmann nachdem sich einige Ölfeldausrüster wie Schlumberger vorsichtig zur Nachfrage in den USA geäußert haben. Außerdem verkauft wurden AT&S (-4,2%) und Erste Group (-2,2%).

Der DAX rutschte das erste Mal seit April unter die 12.000er Marke. Enttäuschende Auftragseingänge der deutschen Industrie im Juli belasteten die ohnehin schon eingetrübte Stimmung. Die Änderungen in der DAX-Familie brachten keine größeren Überraschungen. So wird Wirecard ab 24. September (plus 1,3 Prozent) im DAX die Aktie der Commerzbank (minus 2,3 Prozent) ersetzebn. Nach der Gewinnwarnung vom Mittwoch hagelte es für Vapiano Abstufungen. Der Aktienkurs knickte um weitere knapp 12 Prozent ein. Die UBS senkte Leoni um zwei Stufen auf "Verkaufen", der Kurs büßte 8 Prozent ein. Auch bei Schaeffler wurde die UBS vorsichtiger und senkte das Votum um eine Stufe auf "Verkaufen", die Aktie gab um 5,5 Prozent nach. In der vierten Reihe gewannen Baumot rund 10 prozent. Die Aktie des Anbieters von Abgasreinigungssystemen profitierte davon, dass Frankfurt ab dem kommenden Jahr ein Diesel-Fahrverbot erlassen muss. Neben dem Fahrverbot muss die Stadt auch das Parken teurer machen und soll die kommunale Busflotte mit Stickoxid-Filtern nachrüsten.

Der Beschäftigungsmotor in den USA läuft weiter auf hohen Touren. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen rechnen für August mit einem Zuwachs von 192.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft. Im Juli hatte sich das Jobwachstum auf 157.000 Stellen belaufen. Für die Arbeitslosenquote wird ein Rückgang um 0,1 auf 3,8 Prozent vorhergesagt, für die Stundenlöhne ein Plus von 0,2 Prozent. Seit geraumer Zeit kommen vom US-Arbeitsmarkt gute Nachrichten. Im bisherigen Jahresverlauf wurden im Schnitt pro Monat zusätzliche 215.000 Jobs geschaffen. Es herrscht praktisch Vollbeschäftigung. "Die Arbeitslosenquote ist bereits sehr niedrig", schreiben die Ökonomen der Berliner Sparkasse. "Selbst die strukturellen Nachwehen der Finanzkrise werden allmählich schwächer." Der hohe Bestand unbesetzter Stellen sei kein Signal mehr für einen beschleunigten Stellenzuwachs, sondern weise vielmehr auf Einstellungshürden wie etwa fehlende Qualifikationen.

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite steht heute der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Von der Unternehmensseite berichtete Wolford Ergebnisse (Details siehe unten).
 

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Wolford

Der heimische Textilproduzent Wolford legte heute seine Ergebnisse für das Q1/2018/19 offen. Das Unternehmen kämpft weiterhin mit dem schwierigen Marktumfeld in der Textilbranche, insbesondere im stationären Handel. Der Umsatz ging im Vorjahresvergleich um 14% auf €25 Mio. zurück. Durch größere nachhaltige Kosteneinsparen, vor allem bei Personalkosten konnte das EBIT leicht verbessert werden, bleibt jedoch mit € -7 Mio. immer noch negativ. Das Ergebnis nach Steuer hingegen verschlechterte sich um 9% auf €-7,6 Mio., da sich ein höherer Steueraufwand negativ auswirkte. Die Aktie muss ab dem 24. September aufgrund eines zu geringen Freefloats den Prime Market der Wiener Börse verlassen und wechselt in den Standard Market. Den Verpflichtungen des Prime Markets soll jedoch weiterhin nachgekommen werden.

Q1/18/19: Umsatz:  €25,0 Mio. (Vj: 29,1); EBIT: €-7 Mio. (Vj: -7,2); Ergebnis vor Steuern: €-7,4 Mio. (Vj: -7,4) Ergebnis nach Steuern: €-7,6 Mio. (Vj: -6,9)



(07.09.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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