ATX-Trends: Strabag, Erste Group, OMV, Immofinanz, Zumtobel, Wolford

Die wiederkehrenden Sorgen bezüglich einer Eskalation des internationalen Handelskonfliktes liessen Europas Börsen auch am Freitag nachgeben, auch der gesamte Monat August fiel deshalb negativ aus. Zusätzlich machten den Investoren auch die Verluste von Schwellenländerwährungen zu schaffen, man befürchtet, dass die Währungskrise in der Türkei und auch in Argentinien auf andere Länder überspringen könnte. Einzig die Reise- und Freizeitbranche war am Freitag im Plus. Dies war der Aktie von Whitbread zu verdanken, der britische Hotellerie- und Gastronomiebetreiber verkauft seine Kaffeehauskette Costa Coffee an den US-Limonadenhersteller Coca-Cola   für 5,1 Milliarden US-Dollar und legte 14,3% zu. Der deutlichste Verlierer war der Autosektor mit einem Abschlag von 1,6%, nachdem US-Präsident Donald Trump den Vorschlag auf gegenseitige Abschaffung der Zölle zwischen USA und Europa deutlich zurückgewiesen hatte. Auch die meisten Bauwerte erlitten einen Abschlag nach negativen Kommentaren durch Merrill Lynch. Hier war Saint Gobain die Ausnahme, dieser Titel wurde im Zuge der Studie auf „Buy“ hochgestuft und konnte rund 2,0% stärker schliessen. LaFarge Holcim hingegen wurde auf „Underperform“ zurückgesetzt und musste 2,4% abgeben. Unter Druck stand auch die Aktie von Swatch, nachdem UBS die Kaufempfehlung gestrichen hatte schloss der Uhrenhersteller 3,3% tiefer. Lufthansa fiel nach einer Verkaufsempfehlung der US-Bank Citigroup um fast 4,0%.

Heute werden die Markit Einkaufsmanagerindices für Deutschland, Frankreich und die Eurozone für das verarbeitende Gewerbe bekanntgegeben, am Mittwoch jene für Dienstleistungen, am Donnerstag folgen die Auftragseingänge in der deutschen Industrie und am Freitag die Industrieproduktion in Deutschland und Frankreich sowie die BIP-Zahlen für das zweite Quartal für die Eurozone. Als Nachzügler wird am Mittwoch Bayer in Deutschland die Ergebnisse präsentieren.

Auch für den ATX gab es zum Wochenausklang einen Abschlag, das österreichische Börsenbarometer schloss rund 0,6% schwächer. Dass das heimische Bruttoinlandsprodukt eine beeindruckende Steigerung von rund 3,1% aufweist, war bereits im Juni prognostiziert worden und half kaum gegen das negative europäische Börsenumfeld. Strabag konnte von den vorgelegten Ergebnissen nicht profitieren und musste 0,4% abgeben, obwohl der Nettoverlust nahezu reduziert worden war und der Umsatz einen neuen Rekordwert erzielte. Gemisch verhielten sich zum Wochenausklang die Bankentitel, die Bawag konnte 0,3% zulegen, Raiffeisen erholte sich deutlich und schloss 1,1% stärker, die Erste Group hingegen musste 1,7% abgeben. Schwach verlief der Tag auch für die Ölwerte, OMV schloss 0,5% schwächer, Schoeller-Bleckmann kommt nach wie vor nicht richtig in die Gänge und musste weitere 2,9% abgeben. Sehr gesucht war hingegen Immofinanz , hier stand zu Handelsende ein Plus von 3,5% zu Buche. Auch in Österreich ist die Berichtssaison mehr oder weniger vorbei, morgen legt Zumtobel die Zahlen vor und am Freitag noch Wolford .

Anders als in Asien und Europa haben die internationalen Handelskonflikte und Währungsverluste in den Schwellenländern den US-Börsen am Freitag kaum zugesetzt. Etwas Vorsicht war an der Wall Street zu spüren, wo der Dow Jones Industrial  um die 26 000-Punkte-Marke kämpfte. Die Technologiebranche zeigte sich nach ihrem jüngsten Rekordlauf stabil; die Nasdaq -Indizes stiegen wieder dicht an ihre Bestmarken und verzeichneten zudem im Monat August deutliche Gewinne. Dass die Gespräche über ein neues nordamerikanisches Freihandelsabkommen zwischen den USA und Kanada vorerst scheiterten, sorgte nur kurzzeitig für moderate Verluste. Apple profitierte nach wie vor von der Meldung, dass Warren Buffett „noch etwas zugekauft“ hatte, und legte 1,2% zu. Coca-Cola hat wie weiter oben erwähnt die Kaffeehauskette Costa erworben, die Investoren waren darüber nicht wirklich glücklich und die Aktie gab 0,98% nach. Geschäftszahlen legte zudem die Holdinggesellschaft American Outdoor Brands , zu der unter anderem der Hersteller von Handfeuerwaffen der Marke Smith & Wesson gehört. Im ersten Geschäftsquartal übertraf der Konzern sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz die Erwartungen deutlich, der Aktienkurs sprang um 43,6% nach oben.
 

Nach dem heutigen Feiertag werden morgen in den USA der Markit-Einkaufmanagerindex  und der ISM Index für das verarbeitende Gewerbe sowie die Bauausgaben vermeldet, am Mittwoch folgt die Handelsbilanz, am Donnerstag der private ADP-Beschäftigungsbericht und die wöchentlichen Arbeitslosendaten und dann am Freitag der Markit-Einkaufmanagerindex und der ISM für Dienstleistungen, die Auftragseingänge in der Industrie, die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter sowie die wahrscheinlich wichtigste Veröffentlichung der Woche, der Arbeitsmarktbericht mit der Anzahl der neugeschaffenen Stellen, der Arbeitslosigkeit sowie dem Anstieg des Stundenlohns. Am Freitag werden auch Dell, Broadcom und Palo Alto die Ergebnisse vermelden.
 

Nachgeben mussten am Freitag die Ölpreise, Brent schloss den Handel 0,5% tiefer, WTI gab 0,6% ab. Gold schloss nach einem vergleichsweise volatilen Handel nahezu unverändert bei rund 1.201 US-Dollar. Der US-Dollar zeigte weiter Stärke gegen den EUR, das Währungspaar pendelte sich gegen Handelsende bei einer Marke von rund 1,161 ein.

 

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht negativ indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. In den USA ist heute Feiertag.  Von der Makroseite als auch Unternehmensseite ist es heute relativ ruhig.



(03.09.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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