ATX-Trends: Flughafen Wien, Wienerberger, Do&Co, AT&S, OMV

Nach einer anfänglichen positiven Entwicklung verloren die europäischen Börsen am Freitag Nachmittag etwas den Schwung und gingen mit marginal tieferen Notierungen ins Wochenende. An der allgemeinen Stimmungslage änderte sich wenig, die Meldungsflut war als eher dünn einzuschätzen. Technologieaktien verloren 0,4%, belastet durch schwache Geschäftsausblicke einiger großer Unternehmen. ASML musste im Zuge der allgemeinen Stimmungslage 1,3% abgeben. Vinci konnte sich von den Vortagsverlusten leicht erholen und legte 0,9% zu, das Unternehmen soll laut Medienberichten zu einem Bieterkonsortium für den Anteil des französischen Staats am Pariser Flughafenbetreiber gehören. Erfreut reagierten die Anleger unterdessen auf die Ankündigung der Reederei Moeller-Maersk , den Bohranlagenbetreiber Maersk Drilling im kommenden Jahr separat an die Börse in Kopenhagen zu bringen, der Titel konnte knapp 1,8% zulegen. In Deutschland konnte sich Bayer von den jüngsten deutlichen Rückschlägen auf Grund eines negativen US-Urteils gegen Monsanto leicht erholen und 1,8% Zugewinn erzielen. Henkel profitierte von positiven Analystenstimmen und erzielte ein Plus von 0,4%. Nur wenige wichtige Daten werden diese Woche in Europa bekanntgegeben, am Donnerstag die Einkaufsmanagerindices aus Frankreich, Deutschland und der Eurozone und am Freitag die deutschen BIP-Zahlen.

Leicht ins Positive drehen konnte der ATX im späten Freitagshandel, der Zuwachs beschränkte sich aber auf lediglich 0,03%. An die Spitze der Kurstafel in Wien kletterte Do&Co mit einem Plus von 7,5%. Knapp dahinter notierte Wienerberger mit einem Plus von 5,2% und setzte damit die eindrucksvolle Aufwärtsbewegung des Vortages fort. AT&S litt unter der europaweiten Sektorschwäche und musste 6,0% abgeben. Ein gemischtes Bild gab es bei den Banken, die Bawag konnte 1,0% Zuwachs erzielen, auch die Erste Group schloss mit einem Aufschlag von 0,4%, Raiffeisen hingegen musste 1,7% abgeben. Negativ verlief der Tag auch für die Ölwerte, OMV konnte das Minus mit 0,2% noch knapp halten, Schoeller-Bleckmann hingegen musste 2,7% abgeben. Nur wenig Bewegung gab es bei den Versicherern, Uniqa schloss unverändert, die Vienna Insurance gab leicht um 0,5% nach. Morgen wird der Quartalsbericht von Flughafen Wien veröffentlicht, am Mittwoch meldet Uniqa die Geschäftszahlen, und am Donnerstag werden die Ergebnisse von Schoeller-Bleckmann, EVN , Kapsch TrafficCom und Semperit bekanntgegeben.

Erfreulicher verlief der letzte Handelstag der Woche in den USA, Dow Jones und S&P 500 schlossen mit Zuwächsen, der Nasdaq 100 litt unter den schwachen Aussichten einiger Unternehmen und bewegte sich kaum. Auftrieb erhielten die Börsen vor allem von der wiedergekehrten Zuversicht der Anleger, dass sich der Handelsstreit zwischen USA und China entspannt. Nvidia und Applied Materials mussten ihre Ausblicke für das weitere Geschäftsjahr deutlich zurücknehmen, Nvidia verlor rund 4,9%, Applied Materials sackte fast 7,7% ab. Die Probleme von Tesla bei der Produktion des Massenmarkt-Autos Model 3 hat laut Medienberichten jetzt auch die Börsenaufsicht SEC auf den Plan gerufen, die Aktie erlitt einen Einbruch von rund 8,9%. Apple setzte die jüngste Rekordjagd fort und stieg um weitere 2,0%. Caterpillar als konjunktursensibler Wert reagierte auf die Entspannungstendenzen deutlich und konnte 2,3% Tagesgewinn erzielen. Die Kaufhauskette Nordstrom profitierte von einem starken Quartalsbericht und angehobenen Gewinnprognosen, der Titel schnellte gute 13,0% nach oben. Deere legte einen etwas zwiespältigen Geschäftsbericht vor, die Nachfrage nahm zwar weltweit zu, allerdings stiegen auch die Rohstoff- und Transportkosten. Nach anfänglichen Verlusten konnte der Titel schlussendlich ein Plus von rund 2,0% erzielen.
 
Von den makroökonomischen Daten stehen auch in den USA nur wenige Veröffentlichungen in dieser Woche an, am Mittwoch werden die Anzahl der Hausverkäufe sowie das Protokoll der letzten Fed-Sitzung bekanntgegeben, am Donnerstag folgen die Einkaufsmanagerindices sowie die Anzahl der Verkäufe bei neuen Häusern und am Freitag noch die Aufträge bei langlebigen Wirtschaftsgütern.

Leicht befestigt präsentierten sich die Ölpreise am Freitag, Brent legte 0,6% zu, für WTI ging es 0,7% nach oben. Gold konnte in einem ruhigen Handel leicht zulegen und schloss bei rund 1.184 US-Dollar. Auch der Euro konnte gegen den US-Dollar etwas an Boden gewinnen, gegen Handelsende wurde das Währungspaar bei einer Marke von rund 1,144 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite als auch Unternehmensseite ist es relativ ruhig.
 



(20.08.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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