Mit teils deutlichen Kursverlusten verabschiedeten sich die wichtigsten Indizes in das Wochenende. Nach der Meldung, wonach US Präsident Donald Trump die Strafzölle auf Aluminium und Stahl aus der Türkei verdoppeln wird, verlor die in den letzten Wochen und Monaten ohnehin schon schwer angeschlagene türkische Lira weiter massiv an Wert. Im Tagesverlauf stand ein Kursverlust von bis zu 20 % zum US Dollar zu Buche, was einen Abgabedruck vor allem in europäischen Bankaktien und Unternehmensaktien mit Geschäftsverbindungen in die Türkei zur Folge hatte.
Anleger und Börsianer machen sich Sorgen und befürchten eine länger anhaltende Krise. Der türkische Präsident Erdogan sowie der Finanzminister versuchten in einer sofortigen Reaktion die Gemüter zu beruhigen, was aber nur bedingt gelang. Trotz Aufforderung an die türkische Bevölkerung, Euro und US Dollar in türkische Lira zu tauschen, blieb zu Handelsschluss ein tiefes Minus stehen. Aber auch der Euro zum US Dollar erreichte mit 1,1415 den tiefsten Stand seit einem Jahr. Und in der Nacht von Sonntag auf Montag war es dann soweit und die Sanktionen sind in Kraft getreten. In einer ersten Reaktion verlor die Lira weiter, erstmals mußten für einen Euro 8 türkische Lira bezahlt werden.
Aber auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die jüngsten Sanktionen der USA gegen Russland belasten weiter die Börsen. Der deutsche Leitindex DAX schloss den letzten Handelstag der Woche mit einem Minus von knapp 2 %. An der Spitze der Kursverlierer war die Deutsche Bank (-4,06 %) vor der Commerzbank (-3,50 %) und der Daimler Aktie (-3,12 %).
Weiterhin unter Druck war auch der österreichische Leitindex ATX (-1,11 %). Die österr. Post Aktie beendete den Handelstag nach Vorlage der Zahlen für das 2. Quartal 2018 mit einem Anstieg von 0,76 %. An der Spitze der Kursverlierer AT&S (-3,20 %) gefolgt von Wienerberger (-2,56 %) und Erste Bank (-2,29 %). Weiterhin gefragt sind die österreichischen Immobilien-Aktien S Immo (+1,33 %), CA Immo (+1,0 %) und Immofinanz (+0,63 %).
Vorbörslich sind die europ. Börsen aufgrund der heute in Kraft getretenen verdoppelten Strafzölle deutlich schwächer indiziert. Auch die asiatischen Börsen starten mit deutlichen Abschlägen in die neue Handelswoche. Sowohl von der Makroseite wie auch von Unternehmensseite ist es heute relativ ruhig.
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