ATX-Trends: RBI, voestalpine, Lenzing, ... (Wiener Privatbank)

Die jüngste Entwicklung im Handelsstreit der USA mit China belastete kaum. Im Fokus stand weiter die Berichtssaison, die zwar bei Einzelaktien, nicht aber an den Gesamtmärkten Akzente setzte. Nach guten Geschäftszahlen für das zweite Quartal ging es für die Aktie des finnischen Reifenherstellers Nokian um 3,8 Prozent nach oben. Die niederländische Bank ABN Amro (+3,5 Prozent) überzeugte vor allem beim Gewinn. Abgestraft wurden negative Ausblicke, etwa von Ahold Delhaize (-1,6 Prozent). Novo Nordisk verloren 6 Prozent. Der auf Diabetesmittel spezialisierte Pharmahersteller muss mit Preisdruck auf dem wichtigsten Markt USA kämpfen. Der ATX verlor 1,1 Prozent, nach den Ergebnissen und geringer Visibilität im Ausblick wurden Lenzing (-6,4%) verkauft, bei voestalpine kam es nach den im Rahmen der Erwartungen liegenden Ergebnis und einem bestätigten Ausblick zu einem kleinem Minus von 0,2%. Ansonsten wurde RBI (-3,2%) verkauft.

Die weitere Zuspitzung im Handelsstreit zwischen den USA und China hat die Wall Street nur kurz belastet. Nach anfänglichen leichten Abgaben holten die Indizes diese überwiegend wieder auf, lediglich der Dow schloss im Minus. Die Tesla -Aktie gab nach dem Plus von 11 Prozent am Vortag nun um 2,4 Prozent nach. Mit einem Tweet über einen möglichen Rückzug des Elektroauto-Herstellers von der Börse hatte Gründer Elon Musk am Vortag für Aufregung gesorgt. "Die Aktionäre dürften 420 Dollar nicht als eine angemessene Prämie für einen solchen Schritt ansehen und einen höheren Preis fordern", so Analyst Ben Kallo von Baird. Snap hat zwar im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet, doch enttäuschten die rückläufigen Nutzer-Zahlen des Instant-Messaging-Diensts Snapchat . Auch gab Snap einen eher pessimistischen Ausblick. Die Aktie fiel um 6,8 Prozent. Disney hatte Geschäftszahlen vorgelegt, die hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren.Am Anleihemarkt legten die Notierungen leicht zu. Die Zehnjahresrendite sank um 1 Basispunkt auf 2,96 Prozent.

Thyssenkrupp will die Leistungsfähigkeit aller Geschäftsbereiche verbessern und setzt sich dabei mittelfristige Ziele für Gewinnmargen und erstmalig auch für den Mittelzufluss (Cashflow). Der Vorstand unter dem neuen Konzernchef Guido Kerkhoff reagiert damit auf die Kritik von Investoren an der teils schwachen Entwicklung einzelner Bereiche. Kerkhoff, den der Aufsichtsrat nach dem Rücktritt von Heinrich Hiesinger kürzlich zum neuen CEO ernannt hat, bis eine langfristige Nachfolgelösung gefunden ist, versteht die Zielsetzungen als Umsetzung der bisherigen Strategie.
Thyssenkrupp ist im dritten Quartal in allen Geschäftsbereichen mit Ausnahme des Aufzugssparte gewachsen, hat wegen Problemen mit einigen Projekten wie angekündigt aber deutlich weniger Gewinn gemacht. Unter dem Strich sorgte ein steuerlicher Einmaleffekt sogar für einen Verlust. Der Umsatz stieg konzernweit um 7 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Gegenwind von der Währungsseite verhinderte zusätzliche 2 Prozentpunkte Wachstum. Der Auftragseingang stieg ebenfalls um 7 Prozent, blieb mit 10,9 Milliarden aber hinter dem Umsatz zurück. Wegen zusätzlicher Kosten bei einigen Großprojekten im Anlagen- und Schiffbau ging das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) um mehr als ein Drittel auf 332 Millionen Euro zurück. Die im Juni vereinbarte Fusion des europäischen Flachstahlgeschäfts mit dem von Tata Steel sorgte durch einen einmalig erhöhten Steueraufwand unter dem Strich sogar für einen Verlust von 114 Millionen Euro nach einem Überschuss von 268 Millionen Euro im Vorjahr.

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert.  Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich.  Von der Makroseite ist es relativ ruhig. Von der Unternehmensseite berichtete In Österreich berichtete RBI (Details siehe unten).

RBI

Der heimische Raiffeisenbank International AG hat im zweiten Quartal sehr starke Zahlen gebracht. Im Zuge eines starken Zinsüberschusses wurde im Jahresvergleich ein Anstieg der Betriebserträge von 5% verzeichnet. Das Konzernergebnis im ersten Halbjahr konnte im Jahresvergleich um 29% auf €756 Mio. gesteigert werden. Aufgrund besonders hoher Auflösungen von Kreditrisikorückstellungen konnte ein positives Ergebnis bei den Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte erzielt werden. Die NPL ratio konnte weiter um 91 Basispunkte gesenkt werden (aktuell 4,8%). Zukünftig erwartet die Bank in den kommenden Jahren ein durchschnittliches Kreditwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und die NPL Ratio soll weiter gesenkt werden und eine Cost/Income Ratio von unter 55% wird angestrebt.

Q2/18: Zinsüberschuss:  € 834 Mio. (833e); Nettoergebnis: € 357 Mio. (265,5e);



(09.08.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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