ATX-Trends: Verbund, CA Immo, RBI ... (Wiener Privatbank)

Negative Entwicklungen aus dem Autosektor setzten die Märkte gestern etwas unter Druck. Fiat Chrysler und General Motors senkten überraschend ihre Gewinnprognosen. Dazu kam bei Fiat die Meldung über den Tod von Ex-CEO Sergio Marchionne. Fiat-Aktien brachen um 15 Prozent ein. Dazu kamen im späten Verlauf Presseberichte, wonach US-Präsident Trump auch gegen den Rat seiner Berater Strafzölle bei ausländischen Autoherstellern erwäge. Der Stoxx-Autosektor büßte fast 2,8 Prozent ein. Europaweit unter Druck standen Chipwerte, was Händler auf Gewinnmitnahmen zurückführten. STMicro fielen um fast 9 Prozent trotz guter Quartalszahlen. Infineon verloren 3,5 Prozent. Gut kamen die Zahlen von LVMH an, die Aktie gewann 1,8 Prozent. Für Glaxosmithkline ging es nach den Quartalszahlen zunächst steil nach oben, im Späthandel aber wieder abwärts auf ein Minus von 1 Prozent am Ende des Tages. Um 6,6 Prozent ging es für Lonza nach oben, nachdem Umsatz und Gewinn des Spezialunternehmens besser als erwartet ausgefallen waren. Der ATX gewann als europäischer Outperformer 0,3 Prozent, gekauft wurden RBI (+1,4%), CA Immo (+1,4%) und Verbund (+1,3%).

In den USA behielten die Bullen am Ende dank neuer Entwicklungen zum Handelskonflikt klar die Oberhand, nachdem sich EU-Kommissionspräsident Juncker und US-Präsident Trump sich im Handelskonflikt überraschend angenähert hatten mit beiderseitigen Zugeständnisse. Damit scheint ein Handelskrieg zunächst vom Tisch. Die Kurse zogen darauf kurz vor Handelsschluss auf breiter Front an. Die Autobranche sorgte für einen Doppelschock mit gesenkten Prognosen von GM und Fiat Chrysler. GM verloren 4,6 Prozent, Fiat Chrysler brachen um 11,8 Prozent ein, zusätzlich belastet von der Nachricht über den Tod des langjährigen Firmenpatriarchen Marchionne. Coca-Cola gewannen 1,8 Prozent. Gewinn und Umsatz waren über den Prognosen ausgefallen. Für UPS ging es um 6,9 Prozent aufwärts, weil der Logistiker mehr umsetzte und verdiente als von Beobachtern erwartet. Boeing sanken um 0,7 Prozent. Zwar waren Geschäftszahlen und Ausblick positiv ausgefallen, doch sei dies für Gewinnmitnahmen genutzt worden. Außerdem schwächelte der Auftragseingang der Dienstleistungssparte. erneut schwächelte. AT&T übertra mit Umsatz und Ergebnis die Erwartungen. Bemängelt wurder aber der Umsatzrückgang im Mobilfunkgeschäft. Die Aktie verlor 4,5 Prozent.Die US-Rentenkurse drehten mit den Schlagzeilen zum Juncker-Trump-Treffen ins Minus. Sollte ein Handelskrieg zwischen den USA und der EU verhindert werden können, spreche dies für risikoreichere Anlagen, hieß es.

US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker haben bei ihrem Gespräch eine Serie von Vereinbarungen zur Beendigung des transatlantischen Handelsstreits erzielt. "Wir haben heute einen Deal geschlossen", sagte Juncker bei einem gemeinsamen Auftritt mit Trump. Der US-Präsident sprach vom Beginn einer "neuen Phase" in den Beziehungen zur EU. Nach Angaben sowohl von Juncker als auch Trump gehört zu den Vereinbarungen, dass die Abschaffung gegenseitiger Zölle auf Industriegüter angestrebt werden soll. Bei Autos soll es nach Angaben des US-Präsidenten allerdings weiterhin Zölle geben. Die bislang von Trump angedrohten Strafzölle auf europäische Autos sind aber nach EU-Angaben vom Tisch. Es werde "keine neuen Auto-Zölle" geben, verlautete aus dem Umfeld Junckers. Der US-Präsident stellte nach eigenen Aussagen zudem in Aussicht, den Streit um die US-Strafzölle auf Aluminium und Stahl beizulegen. Die EU-Kommission wiederum sagte laut Trump wie Juncker ihrerseits zu, mehr Flüssiggas und Sojabohnen aus den USA einzuführen. Zwischen den USA und der EU soll nach Trumps Worten nun ein Gesprächsprozess über "Standards" beginnen, um bürokratische Hürden zu reduzieren und den Handel zu erleichtern. Laut Juncker wollen die EU und die USA auch zusammen an der Reform der Welthandelsorganisation (WTO) arbeiten.

Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus.  Von der Makroseite stehte heute die EZB im Fokus. Hier gehen die Meinungen der Marktteilnehmer weit auseinander, ob sie Aussagen zu künftigen Zinsschritten machen wird oder mit Rücksicht auf die Sommerferien und den dünnen Markt lieber darauf verzichtet. Heute Früh haben u.a. bereits Anglo American (im Rahmen der Erwartungen), Airbus (über Erwartungen), Daimler (unter Erwartungen) , Nestle (leicht über Erwartungen), Roche (über Erwartungen), Telefonica (über Erwartungen) berichtet. In den USA werden heute noch u.a. Amazon , , Facebook , Intel , McDonalds berichten.In Österreich hat heute Verbund (Details siehe unten) berichtet.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Verbund

berichtete heute das 2.Quartal 2018. Unter anderem setzte sich die in 2016 begonnene Erholung der Großhandelspreise für Strom, insbesondere aufgrund höherer Preise für CO2-Zertifikate und weiterhin robuster Preise für Primärenergieträger wie Öl, Kohle und Gas, weiter fort. Die in den letzten Jahren durch zahlreiche Effizienzsteigerungsprogramme erreichte niedrige Kostenstruktur bzw. die erfolgreiche Entschuldung des Konzerns sind die stabile Basis für die aktuell gute Geschäftsentwicklung. Die Ergebnisentwicklung für die Quartale 1-2/2018 war durch eine hohe Erzeugung aus Wasserkraft bei gleichzeitig gesunkener Erzeugung aus thermischen Kraftwerken und Windkraftwerken gekennzeichnet. Die Wasserführung der Flüsse lag mit einem Erzeugungskoeffizienten von 1,08 um 8 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt und um beachtliche 19 Prozentpunkte über dem Niveau der Quartale 1-2/2017. Auch die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke konnte deutlich gesteigert werden. Die Erzeugung aus Wasserkraft stieg somit um 3.088 GWh. Insgesamt war die Eigenerzeugung von VERBUND mit 17.518 GWh um 15,8 % oder 2.386 GWh höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten darüber hinaus ein höherer Ergebnisbeitrag aus dem Segment Netz sowie die Erfolge aus den Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogrammen der letzten Jahre. Die Erlöse aus Flexibilitätsprodukten gingen hingegen - wie schon im Quartal 1/2018 - im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück, da die Quartale 1-2/2017 außerordentlich positive im Bereich der Flexibilitätsprodukte waren. Das EBITDA stieg daher von 415,9 Mio. EUR um 21,1% auf 503,7 Mio. EUR. Das berichtete Konzernergebnis stieg von 154,5 Mio. EUR um 47,3 % auf 227,5 Mio. EUR. Das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis erhöhte sich von 154,5 Mio. EUR um 43,9 % auf 222,3 Mio. EUR. Die Einmaleffekte in den Quartalen 1-2/2018 betrafen im Wesentlichen die stillgelegten Kraftwerksanlagen in Dürnrohr und Korneuburg.

Der Ausblick 2018 wurde bestätigt: für das Geschäftsjahr 2018 erwarten wir auf Basis einer durchschnittlichen Wasserführung und eines durchschnittlichen Winddargebots im zweiten Halbjahr 2018 ein EBITDA von rund 950 Mio. EUR und ein Konzernergebnis von rund 370 Mio. EUR. VERBUND plant für das Geschäftsjahr 2018 eine Ausschüttungsquote zwischen 40 und 45 %.



(26.07.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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