ATX-Trends: Agrana, Uniqa, voestalpine, Wienerberger, Wolford, OMV ... (Wiener Privatbank)

Nur gering war die Risikobereitschaft der Anleger in Europa zum Wochenausklang. Die Zuspitzung im Handelsstreit zwischen USA und China verleitete die Investoren zu Zurückhaltung, nachdem China auf die von den USA verhängten Einfuhrabgaben mit eigenen Zollschranken reagiert hatte und US-Präsident Donald Trump daraufhin die nächste Eskalationsstufe ankündigte. So gab es für die wichtigsten europäischen Indices am Freitag nur leichte Zugewinne. Nach wie vor tonangebend waren die Versorger, der Subsektor legte auch am Freitag rund 1,0% zu. Angetrieben wurde dieser Sektor einmal mehr von RWE , wo es ein Kursplus von 2,8% zu verzeichnen gab. Dahinter rangierten ziemlich gleichauf die Immobilien-, Medien- und Telekommunikationswerte mit Zuwächsen von rund 0,8%. Autoaktien hatten hingegen am deutlichsten mit der Ankündigung weiterer Strafzölle zu kämpfen und gaben 0,8% ab. Die Deutsche Bank profitierte von Spekulationen über einen Einstieg von JPMorgan, auch wenn dies von der amerikanischen Großbank umgehend dementiert wurde konnte der deutsche Finanzwert 2,5% zulegen. Nokia profitierte von einer am Markt vermeldeten Kooperation mit China Mobile und gewann 1,0% dazu. Inmarsat in London lehnte auch ein zweites Übernahmeangebot des US-Konkurrenten EchoStar ab, daraufhin rutschte der Titel um 8,0% ab. Thyssenkrupp profitierte von der Hoffnung auf einen Strategiewechsel, ausgelöst vom Rücktrittswunsch  des Konzernchefs Heinrich Hiesinger, und legte 2,4% zu.

Morgen wird der ZEW Index für Deutschland und die Eurozone sowie die Industrieproduktion in Frankreich und Italien präsentiert, am Donnerstag folgt die Industrieproduktion aus der Eurozone sowie Inflationszahlen aus Deutschland und Frankreich und am Freitag folgt noch die Inflation in Spanien. Ergebnisse werden am Dienstag von One Media, am Mittwoch von Nordic Petroleum und Fred Olsen Energy und am Donnerstag von DNB Asa, Südzucker und Gerresheimer präsentiert.

Die Wiener Börse hat sich etwas höher ins Wochenende verabschiedet. Der ATX stieg am Freitag im Einklang mit dem europäischen Umfeld um 0,2%. An der Meldungsfront sorgte Agrana für Aufsehen, der Zucker- und Stärkekonzern will die Dividende erhöhen und plant einen Aktiensplit im Verhältnis von vier zu eins, das brachte den Titel insgesamt 0,7% nach oben. Voestalpine profitierte von der Stärke des deutschen Branchenkollegen Thyssenkrupp und konnte 0,9% zulegen. Wienerberger hat sich entschlossen, einen rumänischen Ziegelhersteller doch nicht zu kaufen und will stattdessen in bestehende Standorte in Rumänien investieren, das brachte einen Tageszuwachs von 1,4% für die Aktie. Gemischt verhielten sich zum Wochenausklang die Finanztitel, während Bawag 0,7% abgeben musste und auch die Erste Group 0,5% schwächer schloss, konnte Raiffeisen ein Plus von 2,0% verzeichnen. Ähnlich das Bild bei den Versicherern, Uniqa war mit einem Plus von 1,3% deutlich gesucht, während Vienna Insurance 0,8% schwächer schliessen musste. Nicht gut verlief der Tag auch für die Ölwerte, OMV musste 0,5% abgeben, Schoeller Bleckmann befindet sich weiter auf dem Weg nach unten und schloss weitere 1,9% tiefer. Am Mittwoch werden von FACC die Zahlen vorgelegt werden, am Donnerstag folgt Agrana und am Freitag wird Wolford über den Geschäftserfolg berichten.

In den USA überwogen positive Zahlen vom Arbeitsmarkt die Ängste vor einem globalen Handelskonflikt, der Dow Jones konnte 0,4% zulegen, beim S&P 500 betrug das Tagesplus gar knapp 0,9%, noch übertroffen von den Technologiewerten, für den Nasdaq 100 ging es gar 1,5% nach oben. Positiv wurde gewertet, dass zwar insgesamt mehr Arbeitsplätze als erwartet geschaffen werden konnten, die Lohnentwicklung aber weiterhin hinter den Erwartungen zurückblieb. Bei den Einzelwerten ragten die Aktien des Biotech-Unternehmens Biogen nach einem Erfolg bei einem möglichen Alzheimer-Medikament mit einem Kurssprung von 19,6% heraus. Ansonsten war der Nachrichtenfluss auf Unternehmensebene dünn. Einige Konzerne mit großem globalem Fußabdruck wurden vom Handelsstreit mit China beeinträchtigt. Im Dow zum Beispiel waren die Titel des Baumaschinenherstellers Caterpillar mit einem Minus von 0,3% einer der wenigen Verlierer.

In den USA gibt es diese Woche erst am Mittwoch wichtige makroökonomische Daten, da werden die Produzentenpreisindices und die Großhandelslagerbestände veröffentlicht. Am Donnerstag folgen die Inflationszahlen für Juni und die wöchentlichen Arbeitsmarktzahlen und am Freitag die Importpreise und der Michigan Sentiment Index. Zusätzlich beginnt diese Woche die Berichtssaison, am Dienstag wird zunächst einmal PepsiCo die Zahlen vorlegen, am Donnerstag folgen Domino’s Pizza und Delta Air Lines ehe es am Freitag mit den Großbanken JPMorgan Chase, Wells Fargo und Citigroup richtig losgehen wird.

Unterschiedlich tendierten die Ölpreise, Brent schloss 0,4% schwächer, WTI hingegen konnte 1,2% zulegen. Gold beendete den Tag nach einem ruhigen Handel leicht tiefer bei einer Notierung von  1.255 US-Dollar. Der Euro konnte im Handel gegen den US-Dollar einiges an Boden gutmachen, unterstützend wirkte auch die geringe Lohnentwicklung in den USA, gegen Ende des Handels wurde ein Kurs von rund 1,174 gegen den US-Dollar gefunden.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert.  Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite wird heute das Sentix-Investorenvertrauen veröffentlicht. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.



(09.07.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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