ATX-Trends: Immofinanz, Polytec, OMV, Rosenbauer, voestalpine, Wolford ... (Wiener Privatbank)

Die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelskonflikt mit den USA hat die Stimmung am europäischen Aktienmarkt am Donnerstag aufgehellt. Börsianer verwiesen auf ein ermutigendes Treffen von Topmanagern der deutschen Autoindustrie mit US-Botschafter Richard Grenell. Laut einem Medien-Bericht sagte der Diplomat, dass die USA zu einem kompletten Verzicht auf Einfuhrzölle bereit wären, wenn auch Europa darauf verzichte. Gestützt auf diese Meldung konnten die wichtigsten europäischen Indices allesamt deutlich zulegen. Der Sektor der Automobilwerte war gestern mit einem Plus von 3,4% auch der stärkste in Europa. Ebenfalls stark waren die Chemietitel mit einem Zuwachs von 1,5%. Tonangebend war hier Linde , wo die Fusion mit Praxair durch den Verkauf von Praxair-Geschäften in Europa einen entscheidenden Schritt weiter gekommen war. Linde beendet den Tag mit einem Anstieg von 4,5%. Auch die Rohstoffwerte waren stark und legten 1,4% zu, hier beflügelte die Ankündigung von Glencore , eigene Aktien zurückkaufen zu wollen. Dadurch legte der Titel in London 2,1% zu. Zu den Verlierern zählten die Lebensmittelkonzerne, hier war es vor allem das britische Unternehmen AB Foods, das auf Grund des Zuckerpreisverfalls schwache Quartalszahlen lieferte und ein Minus von 4,2% hinnehmen musste. Noch größerer Verluste musste der Bereich Körperpflege und Haushaltsgüter mit einem Abschlag von 0,8% hinnehmen, L’Oreal gab hier auf Grund einer gestrichenen Kaufempfehlung 2,0% ab. Sodexho hingegen überraschte mit besseren Ergebnissen als erwartet, der Aktienkurs schnellte 8,7% nach oben.

Leicht im Plus hat gestern die Börse in Wien geschlossen, der ATX beendete den Tag mit einer 0,2% höheren Notierung. Die Meldungslage blieb recht übersichtlich. Wolford musste den starken Vortagsgewinnen Tribut zollen und einen Abschlag von 4,9% hinnehmen. Zu den klaren Gewinnern zählten Polytec mit einem Plus von 3,9%, DO & Co mit einer 3,8% höheren Notierung und AT&S, das am Ende des Tage 2,4% stärker notieren konnte. Auch voestalpine war gesucht und trug mit einem Kursplus von 2,2% zur positiven Entwicklung des Index bei. Nicht ganz so gut verlief der Tag für die Banken, die Erste Group gab 0,5% nach, Raiffeisen verzeichnete ein marginales Minus von 0,1% und die Bawag fiel um 0,4%. Gemischt verlief der Tag für die Ölwerte, während OMV einen Zuwachs von 0,8% verbuchen konnte musste Schoeller-Bleckmann einen Abschlag von 1,5% hinnehmen. Rosenbauer vermeldete einen Auftrag aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und konnte dadurch den Tag 1,5% höher beenden. Immofinanz will eigene Aktien zurückkaufen, das Ausmaß dieses Kaufes soll bis zu 9,7 Millionen Stück betragen, der Titel musste gestern dennoch ein Minus von 0,7% verzeichnen.

Die US-Börsen haben sich am Donnerstag nach dem Unabhängigkeitstag von ihrer robusten Seite gezeigt. Vor allem Anzeichen einer möglichen Entspannung im Streit mit der Europäischen Union über Autozölle kamen bei den Investoren gut an. Die Indices der Standardwerte, Dow Jones und S&P 500 verzeichneten ein Kursplus von 0,8% beziehungsweise 0,9%, der Nasdaq Composite konnte noch deutlichere 1,1% zulegen. Aktuelle Wirtschaftsdaten aus den USA zeichneten ein insgesamt solides Bild der US-Wirtschaft, obwohl die gestern vorgelegten Arbeitsmarktdaten auf hohem Niveau leicht hinter den Erwartungen zurückblieben. Das vorgelegte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed bewegte den Markt dagegen nicht. Besonders die Chiphersteller konnten sich deutlich erholen, Intel legte 2,6% zu, bei Qualcomm betrug das Kursplus 3,7%. Stark waren auch die Autohersteller, General Motors legte 1,3% zu, Ford zählte mit einem Plus von 0,6% ebenfalls zu den Gewinnern. Auch Praxair konnte dank der Fortschritte bei der Fusion mit Linde einen Aufschlag von 3,0% erzielen.

Abgeben mussten  die Ölpreise, nachdem die US-Lagerbestände die Erwartungen deutlich übertroffen hatten. Brent schloss 1,1% schwächer, bei WTI betrug das Minus 1,6%. Gold beendete den Tag nach einem ruhigen Handel nahezu unverändert bei einer Notierung von  1.256 US-Dollar. Der Euro konnte im Handel gegen den US-Dollar leicht zulegen, gegen Ende des Tages wurde das Währungspaar bei einer Marke von rund 1,169 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert.  Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite steht der US-Arbeitsmarktbericht heute im Fokus. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.



(06.07.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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