ATX-Trends: FACC, Erste Group, voestalpine, Verbund, Wienerberger ... (Wiener Privatbank)

Deutlichen Auftrieb erhielten die europäischen Börsen durch die Kommentare der EZB nach der Zinsentscheidung und den dadurch deutlich nachgebenden Euro. Alle wichtigen Indices konnten den Tag mit deutlichen Zuwächsen beenden. Die Europäische Zentralbank hatte zwar angekündigt, ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm schrittweise zurückzufahren und bis Ende des Jahres auslaufen zu lassen. Zugleich aber wurde versprochen, den Leitzins bis mindestens Sommer 2019 auf dem aktuellen Niveau zu belassen.

Aus Branchensicht gab es in Europa nur Gewinner. Am attraktivsten präsentierten sich die Versorger  und die Öl- und Gaskonzerne , deren Sektorindizes jeweils knapp 1,9% dazu gewinnen konnten. RWE beispielsweise konnte 3,2% zulegen, Eon schloss gar mit einem Plus von 3,4%. Bankaktien  hingegen hinkten dem Markt mit einem Plus von lediglich 0,6% hinterher. Sie litten unter der Aussicht auf eine unverändert sehr lockere Geldpolitik der EZB. Rolls Royce verschärft den Sparkurs und kündigte massive Stellenstreichungen an, das lockte Investoren an und liess den Titel 6,5% höher schliessen. Der exportorientierte Flugzeugbauer Airbus profitierte von der nachgebenden Währung und erreichte ein Plus von 4,4%.

Befestigt schloss auch die Börse in Wien, der ATX konnte den Handel mit einem Zugewinn von knapp 0,6% beenden. Unter den Einzelwerten rutschten AT&S um 8,8% ab und belegte damit den letzten Platz im ATX. Die Aktien stehen bereits seit längerem unter Druck. Seit Vorlage der Jahreszahlen Anfang Mai haben sie fast ein Viertel ihres Werts eingebüßt. Allerdings hatte sich der Börsenwert des Unternehmens im Jahr 2017 noch mehr als verdoppelt. Auch voestalpine stand auf dem Verkaufszettel der Anleger, gestern gab es hier ein Minus von 1,0%. Banken fanden keine klare Richtung, Raiffeisen erhöhte sich um 0,2%, Bawag konnte 0,6% zulegen, die Erste Group verzeichnete ein Tagesminus von rund 0,3%. Sehr stark war unter anderem Wienerberger mit einem Plus von 4,1%. Verbund konnte trotz der unerwarteten Vergrößerung des Vorstandes von der allgemeinen Stärke des Sektors profitieren und einen Gewinn von 3,3% verbuchen. FACC war an der Indexspitze mit einem Tagesgewinn von 6,8% zu finden. Do&Co war trotz eines Gewinnrückganges und eines auf Grund der Probleme im Türkei-Geschäft niedrigeren Umsatzes gesucht und schloss 2,0% höher.

Die US-Börsen verhalten sich nach wie vor gemischt, während die Standardwerte kaum Veränderung zeigten konnten die Technologietitel wieder deutlich zulegen. Aus makroökonomischer Sicht waren die Einzelhandelsumsätze eine positive Überraschung, der Handel stieg deutlich mehr als allgemein angenommen. Leicht geringer als erwartet fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus. Bei den Einzelwerten bleib nach wie vor der Bieterstreit um 21st Century Fox im Focus. Das höhere Angebot von Comcast brachte gestern für alle beteiligten Zugewinne, Walt Disney und Fox stiegen um jeweils rund 2,0%, Comcast konnte gar 4,6% zulegen, die Anleger wurden durch die Aussicht auf einen attraktiven Zukauf angezogen. Unternehmen planen dieses Jahr laut einer Umfrage weniger Investitionen in Oracle-Software, das brachte für den Titel gestern einen Tagesverlust von 4,9%.

Gemischt entwickelten sich gestern die Ölpreise, für Brent ging es 1,0% nach unten, WTI verzeichnete ein Tagesplus von 0,4%. Der Handel in Gold verlief im Vergleich zu den letzten Tagen relativ volatil, am Ende erreichte das Edelmetall einen leicht höheren Preis von 1.302 US-Dollar. Der Euro gab nach der EZB-Sitzung deutlich nach, gegen Handelsende notierte die Gemeinschaftswährung bei rund 1,157 gegen den US-Dollar, was ein Tagesminus von rund 1,9% bedeutete.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert.  Die asiatischen Börsen verabschieden sich mehrheitlich mit leichten Gewinnen in das Wochenende. Von der Makroseite gibt es heute u.a. den Verbraucherpreis-Index aus der Eurozone sowie den Michigan Index aus den USA. Von der Unternehmensseite ist es nach wie vor reltiv ruhig.



(15.06.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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