ATX-Trends: Erste Group, voestalpine, OMV, Uniqa, VIG, Warimpex, ... (Wiener Privatbank)

  • Durch den weiter anschwellenden Handelsstreit zwischen China und den USA wurden die europäischen Börsen zum Wochenausklang etwas belastet, alle wichtigen Indices schlossen den Tag mit niedrigeren Kursen. Während es am Donnerstag noch nach Entspannung ausgesehen hatte, kündigte Donald Trump jetzt zusätzliche Strafzölle an, worauf China umgehend mit umfassenden Gegenmaßnahmen drohte. Bei den Sektoren zeigte sich ein zum Vortag nahezu umgekehrtes Bild, die konjunktursensiblen Branchen mussten wieder deutlich abgeben. Am schwächsten war die Automobilbranche mit einem Minus von 1,7%, knapp gefolgt von den Rohstoffwerten mit 1,6% Minus. Dafür glänzten die Versorger mit einem Plus von 0,5%. Eni führt laut Gerüchten Verkaufsgespräche über den Anteil an einem mexikanischen Ölprojekt, die Aktie zog 0,2% an. Marks & Spencer und Next litten unter einer Herabstufung durch die Citigroup, Marks & Spencer büßte 1,8% ein, Next gab 1,0% ab. Lufthansa profitierte von einer Kaufempfehlung durch UBS und stieg rund 2,0%. Zu einer Erholung setzte die zuletzt stark gebeutelte Aktie von Osram an, die Deutsche Bank blieb bei einer unverändert positiven Einstufung des Unternehmens, das äußerte sich in einem Tagesgewinn von 2,5%.
     
  • Für diese Woche stehen nur wenige Wirtschaftsdaten auf dem Programm, am Dienstag wird die Industrieproduktion in Frankreich veröffentlicht, am Donnerstag die in der Eurozone, ebenso Inflationszahlen aus Frankreich, am Freitag folgen dann Inflationsdaten aus Deutschland und Spanien. Ergebniszahlen werden in Europa diese Woche nur am Mittwoch von Tesco und am Donnerstag von Sodexo vorgelegt.
     
  • Auch in Wien ging die Börse mit schwächeren Notierungen ins Wochenende. Es waren unter anderem die Bankenwerte, die den ATX nach unten zogen. Erste Group verlor 1,6%, Raiffeisen rutschte gleich um 4,6% ab, Bawag hielt sich noch vergleichsweise gut mit einem kleinen Abschlag von 0,4%. Auch voestalpine musste Federn lassen und schloss 1,3% tiefer. Warimpex konnte den Gewinn im Vorjahr deutlich steigern, und will nun auch eine Dividende ausschütten, das bedeutete für den Aktienkurs ein Plus von 3,8%. Auf Grund deutlich geringerer Nachfrage aus Nahost und Nordafrika hatte sich der Gewinn für Rosenbauer deutlich reduziert, auch die kürzlich gemeldeten Unregelmäßigkeiten einer Deutschlandtochter trugen ihren Teil dazu bei, trotzdem gab es für den Feuerwehrausrüster ein Tagesplus von 2,3%. Ob Wolford an der Börse bleibt, ist noch nicht geklärt, wie aus den Erläuterungen zum Pflichtangebot an die Streubesitzaktionäre hervorgeht. Am Freitag konnte der Strumpfhersteller 0,7% zulegen. Zulegen konnten die Versicherer, Uniqa erzielte ein Plus von 0,9%, VIG schloss 0,3% höher. Gemischt entwickelten sich die Ölwerte, OMV zog um 0,8% an, für Schoeller-Bleckmann ging es 2,1% nach unten. Deutliche Abschläge gab es auch wieder für AT&S, am Freitag stand ein Minus von 2,2% zu Buche. Unternehmensergebnisse werden heute von Linz Textil, am Mittwoch von UBM Development und am Donnerstag von Polytec vorgelegt werden. Die OMV veröffentlicht am Donnerstag ihren Produktionsbericht zum ersten Quartal.
     
  • Deutlich nach unten ging es auch für die Börsen in den USA, die schon erwähnte nächste Eskalationsstufe im Handelskonflikt mit China war der Hauptgrund für die deutlichen Abgaben. Dass die Zahl der neugeschaffenen Stellen deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb, gleichzeitig sich aber der Lohnanstieg wie erwartet entwickelte, trug auch nicht zu einer Verbesserung der Stimmung bei. Besonders belastet wurden die konjunktursensiblen Aktien, Schlusslicht im Dow Jones Index waren Boeing mit einem Minus von 3,2% und Caterpillar mit 3,5% Tagesverlust. Des Weiteren standen die Pharmaunternehmen Merck und Incyte im Blickpunkt, sie erlitten einen Rückschlag bei der Entwicklung einer neuen Behandlungsmethode gegen Hautkrebs. Während Merck lediglich 2,2% einbüßte, sackte der Aktienkurse der weitaus kleineren Incyte gleich um 22,9% ab. Amazon litt unter einer erneuten öffentlichen Attacke durch Donald Trump und schloss 3,2% schwächer. Unter den kleineren Werten machte der Lebensmitteleinzelhändler Supervalu einen Sprung von 9,3% nach oben, das Unternehmen arbeitet laut Gerüchten eine Verkaufsstrategie aus.
     
  • An makroökonomischen Daten stehen diese Woche am Dienstag der Produzentenpreisindex, am Mittwoch der Konsumentenpreisindex sowie das Protokoll der letzten Fed-Sitzung und am Freitag der Michigan Sentiment Index zur Veröffentlichung auf dem Programm. Dafür beginnt schon wieder die nächste Berichtssaison, am Donnerstag berichten BlackRock und Delta Air Lines, am Freitag folgen dann mit JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo drei bedeutende Finanzunternehmen.
     
  • Deutlich schwächer tendierten wieder die Ölpreise, Brent gab 1,8% ab, für WTI setzte es einen Tagesverlust von 2,3%. Gold konnte in einem vergleichsweise volatilen Handel leicht zulegen und wurde gegen Abend bei rund 1.332 US-Dollar gehandelt. Der Euro konnte ebenfalls Boden gegenüber dem US-Dollar gutmachen, im späten Handel wurde das Währungspaar bei einer Marke von rund 1,228 gehandelt.
     
  • Vorbörslich sind die europ. Börsen positiv indiziert. Die asiatischen Börsen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite als auch Unternehmensseite ist es relativ ruhig.


(09.04.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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