ATX-Trends: Immofinanz, OMV, S Immo, Rosenbauer ... (Wiener Privatbank)

  • Ein wahres Kursfeuerwerk erlebten Europas Börsen am gestrigen Handelstag. Gestützt von der nachlassenden Spannung im Handelsstreit zwischen den USA und China und einem nachgebenden Euro konnten die wichtigsten Indices allesamt mehr als zwei Prozent zulegen. Da spielten eher enttäuschende Wirtschaftsdaten in Europa nur eine untergeordnete Rolle. Die Stimmung im Dienstleistungssektor hatte sich stärker als erwartet eingetrübt, und auch die Einzelhandelsumsätze stiegen schwächer als allgemein angenommen. In der Branchenübersicht gab es trotzdem nur Gewinner. Am deutlichsten stiegen die Verlierer des Vortags, die Bergbau- und Rohstoffunternehmen, und verzeichneten ein Plus von 3,2%. Am relativ schwächsten waren die Immobilienunternehmen und die Versorge mit einem Zuwachs von rund 1,0%. FiatChrysler will die Zuliefertochter Magneti Marelli an die Börse bringen, daraufhin legten die Aktien 1,9% zu. Der zuletzt stark gebeutelte Chiphersteller Infineon konnte ein deutliches Zeichen der Erholung setzen und einen Tagesgewinn von 3,4% erzielen. Stark auch die deutschen Finanztitel, Commerzbank erreichte ein Plus von 4,0%, die Deutsche Bank legte gar 4,4% zu.
     
  • Auch in Wien war die Stimmung äußerst positiv, was sich in einem Anstieg von mehr als 2,7% für den ATX äußerte. Bei den Einzelwerten war OMV im Spitzenfeld zu finden, der Mineralölkonzern erwirbt von der Abu Dhabi-Ölgruppe ABNOC 20 Prozent an zwei Offshore-Ölfeldern in Abu Dhabi für 1,5 Milliarden US-Dollar, der Aktienkurs sprang 4,8% nach oben. Ein noch deutlicheres Plus erzielte die zuletzt arg gebeutelte AT&S, hier betrug der Zuwachs 7,2%. Im Blickpunkt standen auch die Ergebnisse von Immobilienunternehmen, Immofinanz meldete ein deutliches Ergebnisplus, was sich in einem Kurszuwachs von 2,2% äußerte. Die Zahlen von S Immo stießen hingegen nur auf wenig Begeisterung, der Titel konnte in dem starken Umfeld lediglich 0,1% dazugewinnen.
     
  • An der Wall Street konnten alle großen Indices Zuwächse erzielen, die aber geringer als in Europa ausfielen. Dazu trugen auch eher enttäuschende Konjunkturdaten ihren Teil bei, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren höher als erwartet, das Handelsbilanzdefizit erreichte den höchsten Stand seit Oktober 2008. Boeing konnte die Vortagsverluste deutlich wettmachen und gewann 2,7% dazu. Pfizer litt unter einem negativen Kommentar durch Barclays und musste 1,1% abgeben. Halbleiterwerte standen auf Grund einer Branchenstudie durch UBS im Fokus, dabei wurde eine Verkaufsempfehlung für Micron Technologies und Texas Instruments ausgesprochen. Micron büßte daraufhin 6,7% ein, Texas Instruments musste 1,9% abgeben. Monsanto gewann ungeachtet enttäuschender Quartalszahlen 1,1% dazu. Facebook erholte sich den zweiten Tag in Folge, nach Ansicht von Analysten könnte die Aktie jetzt eine Bodenbildung erlebt haben, gestern stieg der Titel um 2,7%.
     
  • Leichte Zuwächse gab es gestern für die Ölpreise, Brent schloss 0,5% höher, WTI legte 0,3% zu. Gold musste leicht abgeben und wurde gegen Abend bei rund 1.325 US-Dollar gehandelt. Der Euro tendierte deutlich schwächer, im späten Tagesverlauf wurden rund 1,224 US-Dollar für die Gemeinschaftswährung bezahlt.
     
  • Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht negativ indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite steht der US-Arbeitsmarktbericht für März im Fokus. Von der Unternehmensseite meldete heute Früh Rosenbauer Ergebnisse.

    UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

    Rosenbauer

    hat das zurückliegende Geschäftsjahr 2017 mit einem Umsatz von 847,6 Mio EUR abgeschlossen. Dieser lag damit in etwa wieder auf dem Niveau des Vorjahres (2016: 870,8 Mio EUR). Der niedrige Ölpreis zu Jahresbeginn und politische Unruhen zogen einen erheblichen Nachfrageeinbruch in der Area MENA nach sich, der durch Lieferungen in einige Länder Asiens, Afrikas und Europas teilweise kompensiert werden konnte. Das EBIT belief sich folglich -trotz umgehender Maßnahmen zur Kostenanpassung - auf 21,1 Mio EUR (2016: 47,0 Mio EUR) und blieb klar hinter den Erwartungen. Der Auftragseingang erreichte wiederum 2017 mit 970 Mio EUR (2016: 816,8 Mio EUR) einen historischen Rekordwert, was eine sehr gute Auslastung aller Konzernunternehmen im laufenden Jahr erwarten lässt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete der Rosenbauer Konzern einen Rekordauftragseingang von 970 Mio EUR (2016: 816,8 Mio EUR). Den größten Beitrag zum Wachstum leistete die Area NISA mit Auftragseingängen aus Holland und England.

    Vorstand und Aufsichtsrat schlagen angesichts des gegenüber 2016 reduzierten EBIT der Hauptversammlung eine Dividende in der Höhe von 1,0 EUR (2016: 1,2 EUR) je Aktie vor. Das Ausschüttungsvolumen für 6,8 Millionen Stückaktien beträgt demzufolge 6,8 Mio EUR (2016: 8,2 Mio EUR). Dies entspricht auf Basis des Schlusskurses von 52,6 EUR einer Dividendenrendite von 1,9 % (2016: 2,2 %)


(06.04.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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