ATX-Trends: Raiffeisen, Wienerberger, SBO, OMV ... (Wiener Privatbank)

Nach durchaus optimistischen Beginn liessen sich die europäischen Börsen von der anfänglich eher trüben Stimmung in den USA anstecken und gaben die am Vormittag erzielten Gewinne im Laufe des Nachmittags wieder ab, was über den Tag gesehen zu fast unveränderten Notierungen führte. Gefragt waren Auto- und Rohstoffwerte, VW konnte gestern beispielsweise 2,3% zulegen und damit wie der gesamte Sektor einen Teil der in den Vortagen erlittenen Verluste wieder wettmachen. Zusätzlich halfen dem Wolfsburger Autohersteller wiederaufgeflammte Spekulationen über einen Börsengang der Nutzfahrzeugsparte. Smurfit Kappa hat die Kauflust von International Paper aus den USA erregt, ein Preis wurde zwar nicht genannt, für den irischen Papier- und Verpackungsproduzenten ging es gestern 18,3% nach oben. Just Eat wird laut Analysten das Gewinnziel dieses Jahr nicht erreichen, der britische Essenslieferdienst musste rund 12,6% abgeben. Vonovia lieferte insgesamt recht solide Zahlen, das Unternehmen scheint im Moment auch unterbewertet zu sein, aber der Ausblick schreckte Investoren ab und der Titel schloss 1,0% tiefer.

Insgesamt erfreulich verlief der gestrige Handelstag in Wien, der ATX schloss klar in der Gewinnzone und konnte gegen den europäischen Trend mehr als 1,2% zulegen. Gestützt wurde das österreichische Börsenbarometer unter anderem von Raiffeisen mit einem Plus von 5,2%. Nach den Abgaben der Vortage wurde der Bankentitel von vielen als auf diesem Niveau sehr günstig gesehen. Auch Wienerberger war äußerst gesucht und schloss 4,6% höher. Stark waren auch gestern wieder die Öltitel, Schoeller-Bleckmann beeindruckte mit einem Kursplus von 4,1%, auch die OMV zählte mit einer 1,6% höheren Notierung zu den klaren Gewinnern das Tages. UBM Development konnte den Gewinn vor Steuern im abgelaufenen Jahr um rund 25 Prozent steigern, Anleger lockte das zu Käufen und der Titel schloss 3,6% stärker. Zumtobel hingegen meldete einen klaren Ergebnisrückgang, insgesamt erzielte der Leuchtenhersteller einen Verlust, nachdem es schon im Jänner eine Gewinnwarnung gegeben hatte resultierte das lediglich in einem Tagesverlust von 1,9%. Andritz hat einen Großauftrag in Marokko an Land gezogen, der Titel konnte sich gestern weiter steigern und schloss 2,0% höher.

Nach einigem Auf und Ab retteten die US-Indices ein kleines Plus in den Handelsschluss. Nach wie vor bewegt das Thema der Strafzölle die Investoren, die Entspannung in Nordkorea mit dem Treffen von Vertretern der beiden Staaten der asiatischen Halbinsel konnte nur kurz für Erleichterung sorgen. Auch die im Jänner im Vergleich zum Vormonat wie erwartet rückläufigen Auftragseingänge in der US-Industrie lieferten am Dienstag keine Impulse. Die Papiere von Qualcomm rutschten um fast 3,0% ab und bildeten damit das Schlusslicht im Nasdaq -100-Index. Eine Übernahme des Chipkonzerns durch den in Singapur sitzenden Rivalen Broadcom wird immer unwahrscheinlicher. Das US-Finanzministerium sieht Risiken für die nationale Sicherheit, wie aus einem entsprechenden Brief hervorgeht, den Qualcomm am Dienstag veröffentlichte. Dagegen legten die Papiere des Halbleiter-Spezialisten Cree um 9,7% zu. Die Amerikaner kaufen dem deutschen Chipkonzern Infineon den Großteil seiner Hochfrequenz-Leistungskomponenten ab. Target hatte im abgelaufenen Jahr viel Energie in den Kampf gegen den Onlinerivalen Amazon gesteckt, das schmälerte die Erträge und liess den Titel gestern 4,5% absacken.

Wenig Veränderung gab es bei den Ölpreisen, Brent legte 0,4% zu, WTI beendete den Handel fast unverändert mit 0,1% Zugewinn. Gold konnte im Laufe des Tages leicht dazugewinnen und wurde gegen Abend bei rund 1.333 US-Dollar gehandelt. Auch der Euro zeigte wieder einiges an Stärke und konnte zulegen, gegen Handelsschluss wurde er gegen den US-Dollar knapp unter der Marke von 1,24 gepreist.

Vorbörslich sind die europ. Börsen schwächer  indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mit roten Vorzeichen.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

ATX Umgewichtung

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(07.03.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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