ATX-Trends: Valneva, AT&S, Zumtobel (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Stabilisiert haben sich die europäischen Börsen am gestrigen Handelstag, der Großteil der Indices schloss mit mehr oder weniger unveränderten Notierungen. Der Renditenanstieg ist vorerst einmal zu Ende gekommen, was bei den Investoren neue Kauflaune auslöste, einer deutlich besseren Kursentwicklung stand aber der nach wie vor sehr starke Euro im Weg. Die Unternehmensberichte konnten kaum zur Stimmungsaufhellung beitragen, Ericsson beispielsweise enttäuschte vor allem auch mit dem Ausblick und brach rund 9,2% ein. Auch Hennes & Mauritz sackte auf den tiefsten Stand seit mehr als neun Jahren ab, der gemeldete Gewinnrückgang verursachte gestern einen Kursverlust von 10,6%. Zu den Lichtblicken zählte Airbus, dank des optimistischen Ausblicks des Konkurrenten Boeing konnte der Titel 3,0% zulegen. Siemens überzeugte durch die gute Auftragslage und gewann 0,8% dazu. Infineon senkte auf Grund der Eurostärke den Umsatzausblick und musste 1,0% abgeben. ProSiebenSat1 profitierte von einer Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank und ging mit einer 4,2% höheren Notierung aus dem Handel.

Erneut im Minus schloss gestern die Börse in Wien, allerdings fiel der Rückgang mit 0,1% sehr gering aus. Insgesamt konnte der österreichische Leitindex seit Jahresbeginn ein Plus von 5,1% erreichen, mehr als die meisten anderen europäischen Börsen. Im Tagesverlauf sah es zeitweise besser aus, gegen Ende mussten aber die zwischenzeitlich erreichten Gewinne wieder abgegeben werden. AT&S konnte dank eines überzeugenden Ergebnisses den Tag mit einem Zuwachs von 2,4% beenden. Noch deutlicher zulegen konnte Valneva , hier sprang der Kurs gleich 4,3% nach oben. Nach der vortägigen Erholung musste Semperit gestern wieder abgeben, zwischenzeitlich rutscht e der Wert unter 20 Euro und damit auf dem tiefsten Stand seit 2008, am Ende stand ein Minus von 1,5% zu Buche. Zumtobel hingegen konnte gestern den Negativlauf beenden und stieg um 2,3%.

Auch in den USA konnten sich die Börsen nach zwei verlustreichen Tagen erholen, der Dow Jones konnte 0,3% höher schliessen. Die Fed liess wie erwartet den Leitzins unverändert, die Währungshüter haben sich aber das  Tor für eine Zinserhöhung im März weit offen gelassen. Boeing konnte dank eines optimistischen Ausblicks deutlich zulegen und war dadurch Hauptträger der gestrigen Erholung, am Tagesende konnte ein Kurssprung von 4,9% vermeldet werden. Weiter nach unten ging es hingegen bei den Pharmawerten, Pfizer büßte 2,0% ein, Merck schloss gar 2,3% tiefer. Die Ankündigung einiger US-Konzerne, ihre Kräfte bei der Gesundheitsvorsoge weiter bündeln zu wollen um damit die Kosten zu senken, hinterliess nach wie vor ihre Spuren. General Electric legten im Dow gut 1,4% zu und starteten so einmal mehr einen Erholungsversuch. Zuletzt hatten sich diese aber stets als nicht nachhaltig erwiesen. Unter den Nebenwerten ergaben weitere Zahlenvorlagen ein gemischtes Bild. AMD überraschte im Schlussquartal positiv, für die Papiere des Chipherstellers ging es um 6,8% bergauf. Papiere des Computerspielherstellers Electronic Arts  machten wegen eines überzeugenden Ausblicks gar einen Sprung von 7,0% nach oben. Bei Juniper  war das Bild jedoch umgekehrt: Die Zielmarken des Netzwerkspezialisten enttäuschten und ließen die Anteilsscheine um 7,7% absacken.

Leichte Erholungstendenzen gab es auch bei den Ölpreisen, während Brent nahezu unverändert schloss konnte WTI ein Tagesplus von 0,4% erzielen. Gold konnte gestern wieder leicht zulegen und gegen Abend einen Kurs von 1.344 US-Dollar erreichen. Der Euro ist nach wie vor stark, musste im späten Handel die zwischenzeitlich erreichten Gewinne aber wieder abgeben und wurde knapp über der Marke von 1,24 zum US-Dollar gehandelt.
 

Vorbörslich sind die europ. Börsen freundlich indiziert. Die asiatischen Börsen schließen teils deutlich in der Gewinnzone. Von der Makroseite werden heute aus den USA um 14:00 Arbeitslosendaten sowie um 16:00 ISM Daten veröffentlicht.


Zumtobel

Lt. Süddeutscher Zeitung könnte schon in den nächsten Tagen CEO Ulrich Schumacher aus verschiedenen Gründen zurücktreten



(01.02.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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