ATX-Trends: Ruhiger Handel in Wien, im Vergleich zu Europa jedoch mit deutlicheren Abgaben (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Die Anleger in Europa verharrten auch gestern noch in weihnachtlicher Stille, der Handel verlief ruhig und insgesamt richtungslos, die Umsätze waren sehr niedrig. Es gab auch keine Impulse von der Konjunkturseite her, die einen Ausbruch aus dieser Ruhe ermöglicht hätten. Der Footsie in London war vergleichsweise stark und erreichte ein neues Rekordhoch, aber auch das bei insgesamt sehr geringem Volumen. Der spanische Ibex 35 und der italienische MIB verzeichneten leichte Verluste. In Italien wurde am Samstag der Weg für die Auflösung des Parlaments und damit für Neuwahlen freigemacht. In Spanien hatte die noch vor Weihnachten erfolgte Neuwahl in der Konfliktregion Katalonien den Separatisten ein weiteres Mal zur absoluten Mehrheit verholfen. Gefragt waren Minenwerte, der Sektor konnte ein Tagesplus von 1,2% erzielen. Auftrieb erhielten diese Titel von steigenden Kupferpreisen. Credit Suisse nimmt nach der Steuerreform in den USA Wertberichtigungen bei den Steuergutschriften vor, die Aktie musste gestern 1,5% abgeben. Volvo schloss 2,9% tiefer, ein Finanzinvestor hat seinen Anteil an dem Unternehmen an eine chinesische Gruppe verkauft.
 
Ebenfalls sehr ruhig verlief der Handel auch in Wien, wenngleich der ATX im Vergleich zum europäischen Umfeld doch deutlicher abgeben musste. Allerdings steht beim österreichischen Börsenbarometer nach wie vor ein sattes Jahresplus von rund 31,0% zu Buche. Zumtobel war gestern Spitzenreiten mit einem Tagesplus von 3,6%, knapp gefolgt von s Immo mit 3,4% Zuwachs. Auch FACC war stark und verteuerte sich um 2,7%. Die Banken waren eher schwach, Erste Group verzeichnete ein Minus von 1,0%, Raiffeisen musste 0,5% abgeben, lediglich bei der Bawag konnte ein Zuwachs von 0,6% verzeichnet werden. Von den weiteren Schwergewichten sank die OMV um 1,5%, Andritz gab 0,3% ab und VoestAlpine ging 0,4% tiefer aus dem Handel.
 
Auch in den USA verlief der Handel äußerst ruhig. Aktuelle Konjunkturdaten fielen gemischt aus und vermochten die Märkte nicht zu bewegen. Die noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im November sind überraschend gestiegen, dagegen hat sich die Verbraucherstimmung im Dezember unerwartet deutlich eingetrübt. Die Ölwerte litten unter den nachgebenden Ölpreisen und waren insgesamt der schwächste Sektor, Chevron schloss 0,3% tiefer, ConcoPhilips verlor 1,1%. Southern Copper profitierte hingegen von steigenden Rohstoffpreisen und gewann 1,1% dazu.
 
Öl musste dem starken Vortagsanstieg Tribut zollen und gab wieder ab, Brent schloss 0,9% tiefer nachdem am Vortag der höchste Stand seit Mitte 2015 erreicht worden war, WTI verbilligte sich um 0,6%. Gold befindet sich weiter im Aufwind, auch gestern legten die Preise stetig, wenn auch in geringem Ausmaß, zu, gegen Abend war eine Unze des Edelmetalls den Investoren rund 1.288 US-Dollar wert. Ebenfalls stark war der Euro, gegen den US-Dollar konnte im Tagesverlauf die Marke von 1,19 durchschritten werden, ehe es im späten Handel wieder zu Abgaben kam und sich der Kurs bei rund 1,1895 einpendelte.
 
Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden US-Daten gemeldet, von der Unternehmenseite ist es relativ ruhig.



(28.12.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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