Wenig Bewegung war gestern an den europäischen Börsen zu beobachten, die wichtigsten Indices schlossen nahezu unverändert zum Vortag. Durch die aktuelle geopolitische Lage wurde die Stimmung zwar etwas getrübt, auf der anderen Seite bekamen die Investoren durch den nachgebenden Euro etwas Rückenwind. An erster Stelle unter den Sektoren rangierten die Lebensmittel- und Getränkehersteller mit einem Plus von 0,8%. Angeführt wurde die Branche von Nestle mit einem Zuwachs von 1,8%, der Lebensmittelriese präsentierte auf einem Kapitalmarkttag Pläne zu einer verstärkten Profitabilität. Am schwächsten entwickelte sich der Pharmasektor mit einem Minus von 0,6%. Novo Nordisk litt unter einer Abstufung durch BNP Paribas und gab 1,6% ab. Im Fokus stand auch Alstom mit einem Plus von 0,6%, der Konzern überlegt eine Zusammenlegung seines Zuggeschäftes mit dem von Siemens, das brachte eine Empfehlungsaufstufung für die Aktie. Linde vermeldete Fortschritte bei der Fusion mit Praxair, daraufhin schnellte der Aktienkurs knapp 3,0% nach oben.
Etwas schwächer schloss die Börse in Wien, der ATX fiel um knapp 0,3%. Den ganzen Tag über kam der Handel nicht richtig in Schwung, Zurückhaltung schien für viele Investoren das Gebot der Stunde zu sein. CA Immo platziert eine Wandelanleihe im Volumen von 200 Millionen Euro, die Aktie gab 1,1% ab. Noch deutlicher abwärts ging es für Andritz mit einem Minus von mehr als 2,1% und voestalpine mit 1,9% Tagesverlust. Angeführt wurde der ATX von Wienerberger, der Ziegelhersteller will ein Werk in Kärnten übernehmen. Diese eher unbedeutende Meldung, das Werk hat nur einen Umsatz von knapp 9 Millionen Euro, gab den Anlegern anscheinend einen deutlichen Impuls. Buwog notierte ebenfalls höher, die Anhebung des Kurszieles durch die Berenberg Bank verschaffte ein Plus von 1,1%.
In den USA konnten sich die Technologiewerte etwas von den Vortagsverlusten erholen, der Nasdaq gewann knapp 0,2% dazu. Leicht nach unten ging es für den Dow Jones, der S&P500 schloss nahezu unverändert. Auch hier gab es einen eher umsatzschwachen Handel ohne große Impulse, die Immobiliendaten fielen leicht schwächer aus als erwartet, auch das Verbrauchervertrauen blieb etwas hinter den Erwartungen zurück. Apple erholte sich mit einem Plus von 1,7% relativ deutlich von den Vortagesverlusten. JPMorgan gab 0,5% ab, nachdem die Deutsche Bank die Kaufempfehlung für die Aktie zurückgezogen hatte. Red Hat zog um 4,1% an, der Softwarehersteller hatte überzeugende Ergebnisse vorgelegt.
Der Ölpreis musste dem fulminanten Vortagesanstieg Tribut zollen und kam etwas zurück, Brent schloss 1,0% schwächer, WTI gab knapp 0,7% ab. Gold litt unter dem erstarkenden Dollar und gab den ganzen Tag über kontinuierlich ab, gegen Abend notierte das Edelmetall bei rund 1.295 US-Dollar. Weiter im Aufwärtstrend befindet sich der Dollar, er konnte im Laufe des Handelstages die 1,18-Marke gegen den Euro durchbrechen.
Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite werden heute einige US-Daten gemeldet.
Unternehmensnachrichten
CA Immo
Die Gesellschaft brachte gestern Wandelschuldverschreibungen im Volumen von 200 Mio. Euro unter. Der Kupon wurde mit 0,75 Prozent festgelegt, wie das Unternehmen heute, Dienstag, Nachmittag bekanntgab. Die Stückelung der Anleihe beträgt 100.000 Euro hat eine Laufzeit von siebeneinhalb Jahren (bis April 2025).
Der anfängliche Wandlungspreis wird voraussichtlich mit einer Wandlungsprämie von 27,50 Prozent über dem volumengewichteten Durchschnittskurs (VWAP) der CA Immo-Aktien am Emissionstag festgelegt. Die endgültigen Emissionsbedingungen werden den Angaben zufolge "voraussichtlich am Einführungstag" nach Handelsschluss an der Wiener Börse festgesetzt. Die Lieferung gegen Zahlung soll "am oder um den 4. Oktober 2017" erfolgen.
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