Das Wahlergebnis am Sonntag hinterlässt nun zunächst Verwirrung, da die SPD bereits am Wahlabend einer Fortsetzung der „GroKo“ eine Absage erteilt hat. Diese wäre die Wunschkonstellation vieler gewesen, so dass es nun gilt, sich an den neuen Fakten zu orientieren. Die Aktienmärkte haben auf den Wahlausgang jedenfalls ohne nennenswerte Ausschläge reagiert. Viel spannender wird jetzt sein, wie die Sondierungsgespräche und später ein möglicher Koalitionsvertrag zwischen den jeweiligen Parteien ausfallen wird. Denn erst daraus wird sich ableiten lassen, welche Branchen oder Unternehmen Wahlgewinner oder aber auch Wahlverlierer sein werden. Vor allem aber wird es spannend werden, wie die doch sehr extremen Gegensätze von Grünen, CSU und FDP unter einen Hut gebracht werden können. Insofern bleibt zu hoffen, dass sich die alte Börsenweisheit einmal mehr bewahrheitet, dass politische Börsen kurze Beine haben werden.
Änderungen in der US-Zinspolitik
Wenn die Bundestagswahl in den kommenden Tagen wieder etwas aus dem Fokus rücken wird, gilt es, sich auf andere, marktbeeinflussende Dinge zu konzentrieren. Zuletzt stand hierbei die US-Notenbank im Fokus. Deren Chefin Yellen hatte zwar am vergangenen Mittwoch nicht wirklich deutliche Überraschungen verkündet, dennoch entfernt man sich nach und nach von der expansiven Geldpolitik, die Yellens Vorgänger Bernanke als Antwort auf die Finanzkrise eingeschlagen hat. So wird die US-Notenbank den Anteil an Anleihen reduzieren, die im Zuge der Konjunkturprogramme erworben wurden. Eine Auswertung der vergangenen Jahrzehnte verdeutlicht dabei, dass die diesbezügliche Angst vieler Marktteilnehmer vor einem Crash am Aktienmarkt keine fundamentale Substanz hat. Vielmehr kam es in den vergangenen Jahrzehnten erst nach einem Zyklus steigender Zinsen zu einem entsprechend mehr oder weniger heftigen Rücksetzer.
Solange die Stimmung schlecht ist, bieten sich Gelegenheiten!
Mit dem Wissen um den Zinszyklus sowie um den üblichen saisonalen Verlauf zeigt sich die aktuell eher verhaltende Stimmung als positiver Einflussfaktor. Denn schließlich stirbt die Hausse in der Euphorie und nicht in der Zurückhaltung. Es könnte sich daher in den nächsten Wochen bei dem einen oder anderen Wert durchaus eine attraktive Einstiegsgelegenheit ergeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen
Stephan Feuerstein
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