ATX-Trends: Agrana, OMV, SBO, Erste Group ... (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Ein kräftiges Lebenszeichen gab es gestern von den europäischen Börsen, die wichtigsten Indices konnten den Tag allesamt mit deutlichen Zuwächsen beenden. Es war vor allem die Aussicht auf eine behutsame Geldpolitik in den USA, die die Börsen aus der temporären Starre rissen. Europaweit waren alle Sektoren im Plus, am deutlichsten der Medizinsektor mit mehr als 2,3% Zuwachs. Die Ölwerte profitierten vom gestiegenen Ölpreis, Eni war mit 1,7% Plus einer der besten Werte im EuroStoxx50. Erwähnenswert ist Premier Öl, ein kleineres Unternehmen in London, das die Entdeckung neuer Ölvorräte im Golf von Mexiko gemeldet hatte und 35,1% zulegen konnte. Die Deutsche Post profitierte von einer Kaufbestätigung und Kurszielanhebung durch die Deutsche Bank und schloss 2,7% stärker. Societe General nahm die Aktien von Zalando mit einer Kaufempfehlung in die Bewertung auf, die Aktie gewann daraufhin knapp 4,1%.

Auch der ATX präsentierte sich stärker, wenngleich er mit einem Zuwachs von 0,8% doch etwas hinter dem europäischen Umfeld zurückblieb. Weit oben in der Gunst der Anleger standen die Ölwerte, OMV legte 3,0% zu, Schoeller-Bleckmann zog um 3,3% nach oben. Einbußen erlitt hingegen Erste Group mit einem Minus von 1,3%, der Konkurrent Raiffeisen konnte ein kleines Plus von etwas mehr als 0,1% in den Handelsschluss retten. Ohne irgendwelche Nachrichten kletterte Zumtobel knapp 5,0% nach oben, Agrana gab im Vorfeld der Zahlenbekanntgabe 2,5% ab. RHI meldete die Freigabe der brasilianischen Behörden bezüglich des Zusammenschlusses mit Magnesita, trotzdem musste der Hersteller feuerfester Produkte 0,3% abgeben, FACC konnte Umsatz und Ergebnis recht deutlich steigern, musste aber nach den deutlichen Zugewinnen des Vortages ein Minus von 0,7% erleiden.

Der Handel in den USA war bestimmt vom Auftritt von Fed-Präsidentin Yellen vor dem Kongress, ihr klares Bekenntnis zu einer behutsamen Geldpolitik und einem langsamen Anheben der Leitzinsen gab den Börsen neuen Mut. Der Dow Jones erzielte im Tagesverlauf ein neues Rekordhoch und schloss knapp 0,6% fester, der Nasdaq beschleunigte seine jüngste Erholung und zog um 1,2% an. NRG Energy kündigte an, Kosten zu senken, Schulden zu reduzieren und Vermögenswerte zu verkaufen, das wurde von den Anlegern mit einem Kursfeuerwerk und 30,0% Plus belohnt. Twitter zog mehr als 3,0% an, nachdem das Unternehmen einen neuen Finanzvorstand gefunden hat. Freeport-McMoran litt unter einer negativen Analysteneinschätzung und gab mehr als 2,0% ab. Auch Harley Davidson musste Analystenstimmen Tribut zollen, nachdem die Motorradnachfrage insgesamt negativer  beurteilt worden war ging es rund 3,0% nach unten.

Öl konnte zunächst weiter deutlich zulegen, nachdem die US-Produktion stärker als erwartet gesunken war, musste dann aber im weiteren Tagesverlauf abgeben da Unsicherheit über die Produktion innerhalb der OPEC dominierte. Brent schloss 0,4% fester, WTI legte 1,0% zu. Gold konnte sich weiter konsolidieren und schloss nach einem relativ ruhigen Handel 0,2% fester. Der Euro erreichte im Tagesverlauf den höchsten Stand seit Mai 2016, gestützt durch eine stärker als erwartet gestiegene Industrieproduktion im Euroraum, litt dann aber gegen Abend unter Gewinnmitnahmen und handelte knapp unter der Marke von 1,142 zum US-Dollar.

Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der  Makroseite werden diverse Makrodaten aus den USA gemeldet.   Von der Unternehmensseite meldete in Österreich Agrana Zahlen heute Früh (Details siehe unten).

Unternehmensnachrichten

Agrana

meldete heute Früh die Zahlen zum ersten Quartal 2017/18. Bereits im Juni wurde von dem Unternehmen vermeldet, dass das erste Quartal sehr gut verlaufen ist, damit sind die sehr guten Zahlen von heute keine Überraschung mehr. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Umsatz der Gruppe im ersten Quartal (1. März bis 31. Mai 2017) leicht um 2,8 % auf 684,2 Mio. EUR. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) lag mit 69,8 Mio. EUR um 48,5 % deutlich über dem Ergebnis des ersten Vorjahres-Quartals. Vor allem die sehr positive Ethanolpreisentwicklung im Segment Stärke, aber auch bessere Ergebnisse im Segment Zucker trugen zur Steigerung des Konzern-EBITs bei. Auch das Ergebnis im Segment Frucht übertraf das Niveau des Vorjahres."Der gute Start ins neue Geschäftsjahr, der unsere optimistischen Anfangserwartungen für das erste Geschäftsquartal noch übertraf, ermöglichte zuletzt eine Verbesserung unseres Ausblicks für das Gesamtjahr. Erfreulich daran ist, dass alle drei Segmente zu dieser positiven Entwicklung beitragen.", zieht AGRANA-Vorstandsvorsitzender Johann Marihart ein Zwischenresümee über das laufende Geschäftsjahr.



(13.07.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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